„Geheimnisse sind noch keine Wunder!“: Untersuchungen haben ergeben, dass die Dunkelgräfin nicht Marie Thérèse de Bourbon ist

29.07.14 • JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Geheimnisse sind noch keine Wunder!“: Untersuchungen haben ergeben, dass die Dunkelgräfin nicht Marie Thérèse de Bourbon ist

JEZT - Die Dunkelgräfin von Hildburghausen - Symbolbild

(JEZT / MDR | 2014-07-29) – Geheimnisse sind noch keine Wunder“, wusste einst schon Johann Wolfgang von Goethe und seit gestern ist Thüringen um ein Geheimnis (und Wunder) ärmer und eine Erkenntnis reicher.

Wie der MDR, zuerst vor Ort in Hildburghausen und kurz danach in einer TV-Sondersendung enthüllte, ist die sog. Dunkelgräfin definitiv nicht Marie Thérèse Charlotte de Bourbon, Tochter von Marie Antoinette und Frankreichs König Ludwig XVI. Dies habe das vom MDR unterstützte interdisziplinäre Wissenschaftsprojekt zweifelsfrei ergeben, wie der MDR mitteilte. Hierbei waren DNA-Proben aus dem Grab der Dunkelgräfin mit der weiblichen Linie Maria Theresias, der Mutter von Marie Antoinette, verglichen worden.

Grundlage für die DNA-Vergleiche beim MDR-Projekt war, nach Angaben des Mitteldeutschen Rundfunks,  zum einen die Analyse von Proben des Jahres 2000 aus dem Herzen des Dauphin, des Bruders von Marie Thérèse (welches in der Basilika St. Denis bei Paris aufbewahrt wird), zum anderen die DNA-Probe eines lebenden Nachfahren von Marie Thérèse. Laut MDR Thüringen war letztere eine Probe von Alexander Prinz von Sachsen, die zu 100 % mit den Ergebnissen der französischen Dauphin-Studie aus dem Jahr 2000 überein stimmte, jedoch nicht mit der DNA aus dem Grab der Dunkelgräfin in Hildburghausen.

JEZT - Zeichnung des Grabes der Dunkelgräfin in Hildburghausen

Damit könne eindeutig festgestellt werden: Die Dunkelgräfin kann nicht die Prinzessin sein, wie Prof. Walther Parson, Molekularbiologe am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck, gestern im MDR erklärte. Die (nun nach wie vor) unbekannte Dame war im Februar 1807 im thüringischen Hildburghausen angekommen, wo sie drei Jahrzehnte lang bis zu ihrem Tod in absoluter Isolation lebte. Über ihre Identität wurde bis zum heutigen Tag nichts bekannt. Da sie stets verschleiert zu sehen war, wurde sie die Dunkelgräfin genannt.

Seit Anfang des 19. Jahrhunderts hatten sich Gerüchte gehalten, sie sei die französische Königstochter Marie Thérèse, welche Im Zuge der Französischen Revolution seit 1789 in Haft war und 1795 bei Basel im Austausch für französische Kriegsgefangene freigelassen wurde. Dem Mythos nach, sei sie nach der Gefangenschaft der Aufgabe, die königliche Familie im Ausland zu repräsentieren, psychisch nicht mehr gewachsen gewesen sei. Folglich habe man sie, so eine These, durch eine angebliche Halbschwester ersetzt, die sich fortan als Prinzessin Marie Thérèse von Frankreich auszugeben hatte. Sechs Jahre später tauchte in Hildburghausen erstmals die Dunkelgräfin in Erscheinung.





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