„Stern TV und Spiegel TV gehen wieder bei RTL auf Sendung“: Die beliebten Sendungen waren zwischenzeitlich abgesetzt worden

29.07.14 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START • 1 Kommentar zu „Stern TV und Spiegel TV gehen wieder bei RTL auf Sendung“: Die beliebten Sendungen waren zwischenzeitlich abgesetzt worden

(JEZT / RTL / NLM | 2014-07-29) – Am vorletzten Freitag überraschte der Fernsehsender RTL Deutschland mit einer konsequenten Ausnutzung eines Gerichtsurteils. Da der Niedersächsischen Landesmedienanstalt / NLM bei der Verlängerung der Lizenz des TV-Drittanbieters „dctp“ von Alexander Kluge offenbar ein kleiner Formfehler unterlaufen war, hatte Konkurrent Focus TV gegen die Verlängerung der Sendelizenz geklagt und dies mit Erfolg. So rügte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg den Fehler und entschied, dass die Zulassung von „dctp“ wegen des Formfehlers noch einmal neu erfolgen müsse.

Diese Gerichtsentscheidung machte sich der Fernsehsender bis zu einer gültigen Zulassung des Anbieters „dctp“ zu Nutze und setzte sämtliche von „dctp“ zugelieferte Programme ab, strahlte sie nicht mehr aus. Dass sich Focus TV einen eigenen Sendeplatz bei RTL erkämpfen wollen, war für den Fernsehsender dabei wohl völlig ohne Belang: es ging ihm augenscheinlich nur darum, das 1987 von Alexander Kluge ins Leben gerufene Projekt „dctp“ los zu werden. Heute ist „dctp“ (= „Development Company for Television Program“) eine GmbH mit Sitz in Düsseldorf und gehört zu je 37,5 % Alexander Kluge und der japanischen Werbeagentur Dentsū sowie zu je 12,5 % dem Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel und der Neuen Zürcher Zeitung AG.

Gestern hat nun die NLM-Versammlung der Verlängerung der Lizenz des TV-Drittanbieters „dctp“ (ohne formellen Fehler) zugestimmt, so dass RTL heute mitteilen ließ, dass man sowohl SternTV, als auch Spiegel TV und die „dctp“ Eigenproduktion „10 vor 11“, wieder in sein Fernsehprogamm aufnehmen wird, (Zitat) „sobald die Anordnung aus Hannover zugestellt ist“.

Keinen Zweifel gibt es , dass „Focus TV” auch zukünftig bei RTL Deutschland leer ausgehen wird. Als Begründung der NLM-Entscheidung gilt weiterhin die Auffassung der Landesmedienanstalt, da RTL als mächtiger Privatsender großen Einfluss auf die öffentlich Meinung habe, sei es verpflichtet, Sendezeiten für unabhängige Drittanbieter bereitzustellen.

Verfasst von: ZONO Radio Jena

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