„Ziel erreicht und trotzdem ist die Stadt nicht zufrieden!“: Zahl der an Jenas „TraffiTower“-Blitzsäulen fotografierten Autofahrer hat sich fast halbiert

02.08.14 • JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Ziel erreicht und trotzdem ist die Stadt nicht zufrieden!“: Zahl der an Jenas „TraffiTower“-Blitzsäulen fotografierten Autofahrer hat sich fast halbiert

JEZT - So sieht ein Jenoptik TraffiTower von Nahem aus

(JEZT / OTZ | 2014-08-02) – Wie bitte? Da stellt Ordnungsdezernent Frank Jauch an verschiedenen Stellen der Stadt stationäre Blitzersäulen auf um, wie er sagt „Unfallschwerpunkte“ zu beseitigen und die Autofahrer „an die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit“ zu gewöhnen. Aber wenn sie das dann befolgen, ist es auch schon wieder schlecht, wie die Ostthüringer Zeitung berichtet. Fragt sich nur für wen? Etwa den Geldbeutel der Stadt?

Wie die OTZ meldet, hätten sich die Autofahrer in der (so die Lokalzeitung) „Blitzerhauptstadt Thüringens“ an die stationären Radarfallen gewöhnt, denn die Zahl der durchschnittlich erfassten Temposünden sei stark zurück gegangen, wie Jauch gegenüber der Ostthüringer Zeitung erklärte. Demnach seien nach Inbetriebnahme im August 2012 an jeder der acht Säulen im Stadt­gebiet (u.a. an der Stadtroder Straße, der Rudolstädter Straße, am Löbdergraben und der B 7) monatlich 936 Temposünder registriert worden. 2013 sank die Fallzahl bereits auf 674 pro Monat. Im ersten Halbjahr 2014 zeichne sich ein weiterer Rückgang ab, so Jauch: nur noch 437 Mal im Monat lösten die Blitzer im Schnitt aus.

Dies spräche zum einen für „eine diszipliniertere Fahrweise“, wie der Ordnungsdezernent (der zugleich auch Jenas Finanzchef ist) sagte, aber andererseits könne es ebenso sein, so Frank Jauch in der OTZ, dass die Fahrer nur an den Messstellen abbremsen und danach wieder stark beschleunigen würden, Er lasse das derzeit prüfen, sagte er. Wieviel Geld ihm durch die heute „braveren“ Kfz-Fahrer im Monat flöten geht, das ist auch kein Geheimnis nachdem FDP-Stadtrat Dr. Thomas Nitzsche im letzten Oktober offiziell anfragte, welche Einnahmen durch die acht neuen Blitzer seit Mitte 2012 entstanden sind. Jauch damals: Etwa 1.300.000 Euro.

Bis zum heutigen Tag übernimmt übrigens die Jenoptik AG die Tempokontrollen, denn sie hat die sog, „TraffiTower“-Säulen erfunden und konstruiert. Für jedes verwertbare Foto erhält der Konzern so von der Stadt Jena etwa zwei Euro und das dafür, dass Jenoptik hier neue Technik, sozusagen „am lebenden Objekt“ (also dem Autofahrer) testet.  Weil es so lukrativ ist, hat die Stadt im übrigen auch in mobile Blitzer investiert; im Haushaltsplan hat Frank Jauch für dieses Jahr mit um die 700.000 Euro Einnahmen durch undisziplinierte, weil zu schnelle, Autofahrer für den Stadt geplant, aber offensichtlich nicht damit gerechnet, dass die Kfz-Führer tatsächlich „braver“ geworden sind.





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