“Das Sommerinterview 2014″ – Radio Jena im Gespräch mit: Rainer Sauer (Teil 1)

17.08.14 • JEZT AKTUELL, RADIO JENA, START5 Kommentare zu “Das Sommerinterview 2014″ – Radio Jena im Gespräch mit: Rainer Sauer (Teil 1)


(JEZT / ZONO RADIO JENA | 2014-08-17) – Am vergangenen Wochenende sendete RADIO JENA ein aktuelles Interview mit Rainer Sauer, in dem es auch um das Projekt „JEZT – Jenas Zukunft mitgestalten“ ging und aus dem wir hier Auszüge veröffentlichen. Der Gesprächspartner von Rainer Sauer war ZONO Musikredakteur Toby Reiter.

Reiter: Generationsübergreifende Medienbildung zum verantwortungsbewussten Umgang mit Medien besitzt nicht nur allgemein in Thüringen einen hohen Stellenwert, sondern auch ganz speziell in Jena. 2001 hat Thüringen Medienkompetenz als Schlüsselqualifikation zum verpflichtenden Bestandteil des Schulunterrichts gemacht. Im gleichen Jahr erhielten Sie aus den Händen des Thüringer Kultusministers den höchsten Hörfunkpreis des Freistaats, was bis dato für Thüringen einzigartig war. Nun startet Jena, starten Sie, mit dem Internetportal „JEZT – Jenas Zukunft mitgestalten“ eine neue Form der Erweiterung der Medienkompetenz. Was ist hierbei zu erwarten?

Sauer: JEZT behandelt und beinhaltet die ganze Bandbreite der Medienarten und -aspekte. Der Fokus liegt hier aber auf dem Thema „Kommunikation“. Nicht ohne Grund ist das Motto von InterJena, dem Netzwerk zwischen Radio Jena und verschiedensten Entwicklern aus unserer Stadt, „Kommunikation baut Brücken zwischen Menschen“. Echte Kommunikation zwischen Menschen braucht – gerade in einer Zeit der Internetdominanz im Privatleben – die räumliche Nähe. Es passiert so viel in unserer Welt und wir bekommen es nicht mehr mit, weil wir via Internet die Welt erforschen. Was in der Ukraine vor sich geht oder in Afghanistan oder Gaza, das wissen wir – mitunter sogar minütlich – über die Vielzahl an sozialen Netzwerken. Was in Winzerla oder Großlöbichau geschieht, tritt hierbei in den Hintergrund. Dies soll und wird JEZT verändern, da bin ich mir sicher.

Das stimmt. Zu DDR-Zeiten sagte man: Wenn ich wissen will, was es Neues gibt, dann gehe ich zu meinen Nachbarn oder in die Kneipe. Das ist wohl tatsächlich verloren gegangen. Wie soll aber ein Internetmedium wie JEZT dieses Problem lösen? Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Natürlich kann das Internet die wirkliche Welt nicht ersetzen. Einen Spaziergang ins Paradies kann man nicht virtuell ersetzen. Das kann ich übrigens jedem empfehlen, der das schon einige Zeit lang nicht gemacht hat. Dort ist in den letzten Jahren durch die Umgestaltung von Grünanlagen, Spielmöglichkeiten für Kinder oder die Skateranlage so viel Sinnvolles und Schönes geschaffen worden, dass es ein Park zu Verlieben geworden ist. Es gibt dort einen Strand und bald wieder das Paradiescafe. Mich ärgert es immer, wenn bestimmte Kreise in Jena, zu denen auch der Blog-Journalist Tobias Netzbandt gehört, die unter dem viel zu großen Mäntelchen des investigativen Journalismus dies alles z.B. auf eine Toilettenanlage reduzieren, dem Fernsehen und anderen Medien vermeintliche Steuerverschwendung melden, nach dem Motto „Herr Lehrer, der XYZ hat gerade abgeschrieben“. So etwas bringt unsere Gesellschaft nun wirklich nicht entscheidend voran.

JEZT - Rainer Sauer bei der Pecha-Kucha-Nacht Thueringen 2009Nochmal zurück zu meiner Frage, wie JEZT als Internetmedium diese Kommunikationsprobleme lösen kann?

Man kann soziale Internetmedien heutzutage nicht mehr ignorieren. Aus Studien ist sogar bekannt, dass z.B. Mütter und Töchter, die in der gleichen Wohnung zusammen leben, obwohl sie nur wenige Meter voneinander getrennt sind, sich trotzdem über WhatsApp oder Mails gegenseitig Nachrichten zusenden um vielleicht zu sagen „Ich gehe jetzt zu Conny“. Das ist etwas bei der verbalen Kommunikation extrem schief gelaufen. Auch in Jena ist bei der Kommunikation zwischen den Menschen etwas extrem schief gelaufen, was der Oberbürgermeister bei der Eichplatz-Befragung erst sehr spät bemerkt hat. Und wenn dann, nachdem das Ergebnis fest stand, auch noch gesagt wird „So kenne ich meine Jenaer“, zeugt das meiner Meinung nach nicht unbedingt davon, dass man die Entwicklung verstanden hat. Der Ansatz von JEZT ist es, den Menschen in Jena und der Region ein Internetmedium in die Hand zu geben, das sie selbst gestalten können um Jenas Zukunft mitzugestalten, dabei mitzureden, mitzuschreiben.

Und wie gehen soll das konkret gehen? Arbeitet JEZT da mit der Stadt Jena zusammen?

Wir arbeiten mit allen Strömungen unserer Stadt zusammen, mit Ausnahme rechtsgerichteter Kreise. So war das schon immer bei Radio Jena. Die Rundfunkinitiative „103komma4FM“ bestand aus einer Vielzahl von Menschen unterschiedlichster Nationalität und Hautfarbe, die im Leben standen und stehen als Pfarrer, Wissenschaftler, Hausfrau, Schüler, Musiker, Handwerker. Botanikern und so weiter.

Eine finanzielle Unterstützung durch die Stadt Jena gibt es demnach nicht.

Genau. Es gibt keine Projektförderung. Natürlich werden wir bei Pressemitteilungen nicht übergangen und es gibt gelegentlich, genau wie bei anderen Medien auch, Zuwendungen, wenn wir für Veranstaltungen werben und so weiter. Aber JEZT trägt sich selbst durch den Trägerverein.

Ist der inzwischen schon gegründet und wer ist darin Mitglied?

Die Gründung läuft noch und hat sich aus zwei einfachen Gründen verzögert. Zum einen wegen der Urlaubszeit. Zum anderen, weil wir die Anerkennung als gemeinnütziger Verein anstreben, damit wir später z.B. Sponsorengelder einwerben und dafür den Spendern eine Quittung ausstellen können. Da sind einige Auflagen des Finanzamtes zu erfüllen und das dauert schon noch ein paar Wochen.

Wie ist JEZT ganz konkret entstanden?

Das Projekt an sich gab es bei uns schon einige Zeit und interessanter Weise war es ein externer Redakteur, Tobias Netzbandt, der den Anstoß zu JEZT gab, so wie es heute aussieht. Seine mehrfachen Äußerungen gegenüber unserem Portal LICHTSTADT.NEWS, wir sollten dort die freie Meinungsäußerung für Kommentatoren zulassen, wir sollten den Menschen in Jena die Möglichkeit eröffnen, direkt ihre Projekte vorzustellen wie JENAPOLIS, fruchtete irgendwann einmal in einer Redaktionskonferenz. Zu meiner Überraschung gab es da einen Antrag, finanzielle Mittel zu aquirieren um ein Portal wie JENAPOLIS zu starten, der eine Mehrheit bekam. Das war die Geburtsstunde von JEZT. Aber wir haben keinesfalls JENAPOLIS kopiert. Wer sich ein wenig mit JEZT befasst, wird schnell feststellen, dass unser Ansatz ein völlig anderer ist und, da er umfassender gedacht wurde, erfolgreich sein wird. Außerdem gibt es die Redaktion als wirkliche Redaktion bei uns schon seit 2007; angefangen hatte das Ganze im Dezember 2001 bei Radio Jena mit dem Projekt „Planet Jena“.

[DIE FORTSETZUNG DES SOMMERINTERVIEWS FOLGT AM NÄCHSTEN WOCHENENDE HIER BEI WWW.JEZT.DE IN TEIL 2]





5 Kommentare

  1. Rainer Sauer sagt:

    ERGÄNZENDER HINWEIS! Zu dem o.g. Artikel hat mich eine E-Mail von Herrn Tobias Netzbandt erreicht, in welcher er schreibt (Zitat): „Sie zitieren mich auf Ihrem Blog falsch bzw. im falschen Zusammenhang. Ich bitte um sofortige Richtigstellung!“.

    Ich stelle klar: Diese beanstandete Äußerung ist von Herrn Netzbandt so öffentlich nicht gesagt bzw. geschrieben worden und aus E-Mails zu zitieren, die mit dem Vermerk „Der Inhalt ist ausschließlich für den/die bezeichneten Adressaten/Adressatin bestimmt…“ versehen sind, ist unzulässig … mit Ausnahme der gerade erwähnten, da hier zur Klarstellung des Sachverhalts ein Zitieren notwendig war.

    Deshalb habe ich darum gebeten, die Anführungsstriche, den Bezug auf seine E-Mails und das Wort ‚Zitat‘ aus dem Artikel entfernen zu lassen.

    Richtig ist jedoch auch, dass Herr Netzbandt z.B. am 12.05.2014 auf JENAPOLIS geschrieben hat: „Warum kann man auf Ihrem Blog nicht kommentieren?

  2. Tobias N. sagt:

    Herr Sauer,

    ich stelle fest: Ihre „Richtigstellung“ ist keine. Sie erwähnen meinen Namen, nur um meinen Namen zu erwähnen. Das ist nicht Sinn eines Zitates. Als „Chef vom Dienst“ können Sie die Änderungen selbst vornehmen, die Sie nie hätten treffen dürfen. Außerdem verwahre ich mich gegen Ihre Unterstellung jeder Art, Ihren Blog betreffend.

    Richtig ist: Sie zitieren mich falsch und im falschen Kontext!
    Ich habe Sie gebeten, mich aus Ihrem Blog – ist das nun jezt.d e oder deutschland- digital.com !? – herauszuhalten. Das haben Sie nicht getan.

    Richtig ist Ihre Bemerkung, dass man auf Ihrem Blog – Lichtstadt. net – zu diesem Zeitpunkt nicht kommentieren konnte. Aber auch hierbei zitieren Sie nur, was Ihnen gefällt. Das Zitat lautet:

    „@Rainer S.: Jetzt aber zu Ihnen Herr Stadtratskandidat. In knapp 14 Tagen ist Wahl und ich habe meine Entscheidung noch nicht getroffen.

    www . fdp-stadtrat . de / html / aktuelles.html – wird von Ihrem (anderen) Blog (lichtstadt . blogspot . de /) promotet. Nicht nur das! Die neue Seite der Jenaer FDP wird auf Ihrem Blog in allerhöchsten Tönen gelobt: lichtstadt . blogspot . de / 2014 / 02 / wahlen-andern-dinge-die-fdp-jena . html

    Der FDP-Jahresempfang steht auf dem Youtube-Kanal Ihres Blogs www . youtube . com / user / LichtstadtTV – www . youtube . com / watch?v=bs6cGDwPzNI (Von den anderen Parteien gibt es da nichts zu entdecken.)

    Meine Fragen: Wie unabhängig sind Sie eigentlich? Warum kann man auf Ihrem Blog nicht kommentieren? (und hier ist der Link: www . jenapolis . de / 2014 / 05 / 11 / kaum-aktuelle-informationen-bei-baustellen-in-jena/#comment-94288) Mit anderen Worten: Was, sehr geehrter Herr Sauer, wollen Sie? !

    Sie schulden mir übrigens noch eine Antwort: lichtstadt . blogspot . de / 2013 / 09 / so-lief-es-mit-der-wahlkampftour-der . html

    T. Netzbandt

  3. Beate sagt:

    @ T. Netzbandt: „Ich habe Sie gebeten, mich aus Ihrem Blog herauszuhalten.“ Das Leben ist eben kein Ponyhof. Wer austeilt (das machen Sie ja in ihrem ‚Faulloch‘ liebend gerne) muss doch auch mal einstecken können. Außerdem blicke ich hier nicht mehr richtig durch bei Ihrem Kommentar. Das was Herr Sauer sagte, ist doch erher harmlos.

  4. Tobias N. sagt:

    @Beate: Ähm, Satire ist Satire, und was Herr Sauer macht ist, gelinde gesagt, eine Frechheit. Nur um sich zu profilieren, einen ihm bekannten Namen missbräuchlich mit allgemeinen Worten zu streuen, die so auch im Duden stehen, Herr Dr. N., der OB, Lieschen Müller oder eine „Beate“ gesagt haben könnten – um mal den Spieß umzudrehen. So geht das nicht, Herr Sauer. Im übrigen haben Sie Ihre Lügen auf Lichtstadt.net – ist u.a. verlinkt – immer noch nicht korrigiert. Auch von städtischen Bloggern erwarte ich Aufrichtigkeit, oder wie Sie es nennen, Qualität.

    • Robert Sperling sagt:

      „Lügen“?! Nun hört sich aber alles auf. Was Herr Sauer und Uwe Förster in den letzten 15 Jahren alles ehrenamtlich erreicht und auf die Beine gestellt haben, ist herausragend. Ich kann das nun wirklich beurteilen, weil ich bei vielen Dingen mithelfen durfte und die dankbaren Reaktionen der Menschen und Schüler sah.

      Das müssen Sie erst einmal schaffen, bevor Sie solche Reden schwingen können. Da reichen ein paar Artikel für ein Internetmagazin bei weitem nicht.

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