Der 361. Zwiebelmarkt in Weimar ist gestartet – Bis zum 12. Oktober 2014 läuft Thüringens größtes Volksfest
(JEZT / STADT WEIMAR) – Pünktlich zum Mittag ist heute der 361. Weimarer „Viehe- und Zippelmarckt“ – inzwischen allgemein bekannt als der „Weimarer Zwiebelmarkt“ gestartet worden. Nichts geht von nun an in Weimar ohne Zwiebel: Auf dem Kuchen, in der Suppe, im berühmten Zopf oder im Gesteck – der Weimarer Zwiebelmarkt ist legendär und gehört als Thüringens größtes Volksfest mit zu den ältesten Volksfesten in der Region. Erstmals schriftlich erwähnt wurde der „Viehe- und Zippelmarckt“ 1653. Weimarer und die Bewohner der Umgebung deckten sich mit dem Wintervorrat an Zwiebeln und Gemüse ein. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich der Zwiebelmarkt zu einer überregionalen Attraktion. Nachdem er auf drei Tage ausgedehnt wurde (Sonnabend bis Montag, aber ohne Sonntag), wurde 1872 eine eigene Marktordnung erlassen. Für Goethes Verbundenheit mit dem Markt gibt es viele Beispiele, so ließ er die gekauften Zwiebelrispen an seinem Schreibtisch befestigen, schmückte sein Haus mit ihnen und lobte die gesundheitsfördernde Wirkung der Zwiebel.
Zu DDR-Zeiten kamen bis zu 120.000 Besucher aus allen Teilen der Republik in die Stadt – allerdings war da das Volksfest auf einen Tag verkürzt worden. 32.000 Zwiebelrispen wurden beispielsweise 1970 verkauft – immerhin 100 Tonnen Zwiebeln. Manchmal waren die begehrten Rispen schon am frühen Vormittag vergriffen. Den Zwiebelmarkt in „Sozialistisches Erntefest“ umzutaufen, ist seinerzeit ebenso wenig gelungen wie ungeplante Auftritte von Musikern in den Straßen zu unterbinden. Nach der Wende dehnte man den Markt wieder auf drei Tage aus: 2014 läuft der „Zwiebelmarkt“ in Weimar also vom 10. bis zum 12. Oktober. Das Programm findet man HIER.
Vor einer Woche wurde mit der 28-jährigen Stefanie I. (Foto oben) die Zwiebelmarktkönigin 2014 gekrönt und sie war es auch, die den Markt heute Mittag gemeinsam mit Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf offiziell eröffnete. Von nun an unterhält ein umfangreiches Bühnenprogramm die erwarteten rund 300.000 Besucher. Bereits Anfang September begannen die Heldrunger Zwiebelbauern damit, tausende Zwiebelrispen zu wickeln. Zweifarbig, mini oder extra lang – sie sind bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen beliebt und werden in diesem Jahr an rund 100 Ständen zusammen mit Trockensträußen und Zwiebelinchen verkauft. Insgesamt ist das Markttreiben auf 600 Stände angewachsen.
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