„Die NASA ist gespannt!“: Heute begegnet der Mars einem Kometen … und umgekehrt

19.10.14 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Die NASA ist gespannt!“: Heute begegnet der Mars einem Kometen … und umgekehrt

JEZT - Mars 2014-10-19 - Begegnung mit einem Kometen - Symbolbild © MediaPool Jena

(JEZT / JENAREPORTER VOLKER SCHNEIDER) – Heute kommt es im Weltraum zu einer außergewöhnlichen Begegnung. Der Komet C/2013 A1 passiert den Roten Planeten in erstaunlich geringem Abstand, was nach Angaben der amerikanischen Weltraumorganisation NASA ein extrem seltenes Ereignis ist, welches nur alle Millionen Jahre eintritt. Damit könnte er den Marsmissionen der Amerikaner sogar gefährlich werden, weshalb man bei der NASA heute auf alles gefasst ist.

Kaum jemand würde sich für C/2013 A1 interessieren, der aus den Tiefen des Alls die Sonne umkreist, denn unserer Erde wird er auf seiner Bahn wohl niemals wirklich nahe kommen. Dennoch halten heute Abend weltweit wohl Tausende Forscher die Luft an, jedenfalls sofern diese an den aktuellen Forschungsprojekten rund um den Roten Planeten beteiligt sind, denn im Extremfall könnte der rasende Himmelskörper sogar ihre fragilen Forschungsgeräte zerstören.

Gegen 20 Uhr 30 MESZ wird der Komet den Mars (nach aktuellen Berechnungen) in einer Entfernung von nur rund 130.000 Kilometern Entfernung passieren, was in etwa einem Drittel der Entfernung zwischen Erde und Mond entspricht. Auch wenn er den Planeten wahrscheinlich nicht treffen wird, so hüllt C/2013 A1 den Mars trotzdem in Kometenstaub ein. Am 03.01.2013 beobachtete der Astronom Robert McNaught aus Australien, dass ein zuvor unbekannter Himmelskörper auf die Sonne zurast. Nach dem Teleskop, mit dem er dem Schweifstern entdeckte, wurde dieser „Siding Spring“ benannt und schnell erkannte man anhand von Computersimulationen die Kuriosität mit dem Mars.

JEZT - Der Kuiper Guertel - Abbildung © Wikipedia

Drei Forschergruppen haben in den vergangenen Monaten untersucht, welche Folgen das für den Roten Planeten und die dortigen Forschungssonden haben könnte. Da man inzwischen weiß, wie unberechenbar gerade kleine Kometen sein können, wurden die aktuellen Orbiter-Marsmissionen so gesteuert, dass sie sich während des Zusammentreffens mit der Kometenwolke auf der abgewandten Seite des Planeten befinden. Dafür sollen sie – sozusagen „aus sicherer Nähe“, wie es die NASA ausdrückt – wissenschaftliche Beobachtungen machen.

„Wir bereiten uns auf einige spektakuläre Beobachtungen vor“, sagte gestern ein NASA Sprecher. So soll der amerikanische „Mars Reconnaissance Orbiter“ das erste brauchbare Bild eines Kometen aus der „Oortschen Wolke“, die als Heimat des Schweifstern gilt liefern. Sömtliche bislang detailiert untersuchten Kometen kamen aus dem Kuipergürtel“ (siehe Abbildung / Quelle: Wikipedia): dies ist ein Kometenreservoir knapp außerhalb des Neptuns. Die sog. „Oortsche Wolke“ liegt jedoch bis zu unglaubliche 1,6 Lichtjahre entfernt von der Sonne und Objekte aus dieser Region tragen vermutlich sogar unberührte Urmaterie unseres Sonnensystems in sich.

Genau das macht den heutigen Abend so einzigartig, denn üblicherweise müssten auf der Erde erst Forschungssonden gebaut und auf eine lange Mission ins Weltall geschickt werden, um einem solchen Objekt aus den Tiefen des Weltraums ähnlich nahe zu kommen. was aufgrund des Zeitfaktors zwischen Entdeckung und Redenzvous nahezu unmöglich wäre. Und nun kommt dieser Komet „einfach so vorbei“, wie es der NASA Sprecher ausdrückte. Also: „Augen auf und durch!“





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