„NSU“-Terror: Deutschlandweit wurden gestern Straßen und ein Platz symbolisch umbenannt
(JEZT / OTZ / Tim Schwarz) – Man glaubt es kaum, dass es gestern erst drei Jahre her war, als die Jenaer „NSU“-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt sich das Leben nahmeen, als die Jenaerin Beate Zschäpe in Zwickau ein Haus zur Explosion brachte, als kurz danach die zuvor beispiellose Mordserie an neun Migranten und einer Polizistin einen makaberen Sinn ergab, ans Licht kam, dass es einen „Nationalsozialistischen Untergrund“ gab, der beinahe 12 Jahre lang mordend und plündernd durchs Land zog und Bombenanschläge verübte. – Der 4. November bleibt wohl lange noch ein Tag, an dem man sich daran erinnern wird.
Drei Jahre nach dem 04.11.2011 wurde in Deutschland den Opfern des „NSU“ gedacht, wurden in mehreren Städten öffentliche Straßen und Plätze symbolisch umbenannt. So auch in Jena, wo man in der Ernst-Zielinski-Straße dem Nürnberger Schneider Abdurrahim Özüdogru gedachte.
Jugendpfarrer Lothar König in der Ostthüringer Zeitung: „Wir wollen mit dieser Aktion weg von den Tätern, hin zu den Opfern und deren Angehörigen“. Der damals noch nicht einmal 50 Jahre alte Özüdogru war am 13. Juni 2001 in seiner Änderungsschneiderei erschossen worden. Gestern erinnerte das überklebte Straßenschild in an ihn und seinen Namen. Weshalb die Ernst-Zielinski-Straße in Winzerla? Nun, Beate Zschäpe, die Hauptangeklagte im Münchner „NSU“-Prozess wohnte eine ganze Zeit lang dort, ganz in der Nähe vom ehemaligen „Winzerclub“, in dem sich die drei späteren Rechts-Terroristen aufhielten und zu dem wurden, „was wir heute NSU nennen“, wie Lothar König der OTZ sagte.
Hunderte Menschen beteiligten sich gestern an den Umbenennungsaktionen in einem knappen Dutzend Städten; so wurde in Köln die Keupstraße zur Hali-Yozgat-Straße und umgekehrt der Halit-Yozgat-Platz in Kassel symbolisch zur Keupstraße.
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