Grandioser Abschluss der ‚Rosetta“-Mission: Morgen landet „Philae“ auf dem Kometen „Tschurjumow-Gerassimenko“
(JEZT / ESA / STERN) – Für den morgigen 12. November 2014 ist das Aufsetzen der Landungssonde „Philae“ auf dem Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ geplant – die erste überhaupt in der Geschichte der Raumfahrt. Die Raumsonde „Rosetta“ ist deswegen seit zehn Jahren im All unterwegs. Ihr Zielkomet ähnelt der Form einer Spielzeugente. Der an „Rosetta“ angebrachte Lander „Philae“ soll auf dem Kopf des Himmelkörpers aufsetzen und Messungen durchführen.
Bisher konnte man beim Umkreisen von „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ (Spitzname: „Tschury“ / siehe links) bereits die Gashülle um den Kometenkern analysieren und fand heraus, dass diese aus mehreren Komponenten besteht: Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Formaldehyd. Kathrin Altwegg, Leiterin des Rosina-Projekts am Center for Space and Habitability (CSH) der Universität Bern, zeigte sich überrascht und erfreut über die Vielfalt der gemessenen Moleküle. Man habe mit deutlich weniger gerechnet, sagte sie, schließlich sei der Komet noch über 400 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. „Je näher der Komet zur Sonne kommt, desto mehr verdampft von seinem Eis, und umso stärker wird seine Ausgasung“, wird Altwegg im Nachrichtenmagazin STERN zitiert.
Gegen 8 Uhr am Mittwoch will die ESA den Befehl zum Abkoppeln von „Philae“ senden; die Übertragung bis zur Sonde dauert eine knappe halbe Stunde. Gegen 9 Uhr 35 soll „Philae“ ausgeklinkt werden und wenn alles gut geht, setzt der Lander gegen 16 Uhr 30 MEZ mit seinen drei Beinen auf dem Kometen auf.
Kurz nach 17 Uhr soll der Lander die ersten Panoramafotos des Landeplatzes liefern. Nach der Landung von „Philae“ durchzuführende Analysen sollen nun zeigen, wie sich die Daten im Vergleich zu anderen Kometen verhalten, deren Bestandteile bislang nur aus der Ferne ermittelt werden konnten. Die Berner Wissenschaftler erhoffen sich davon neue Erkenntnisse vom Sonnennebel, der „Urwolke“, aus der unser Sonnensystem entstanden ist.
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