Neue Fotos von der Oberfläche des Kometen „Tschuri“: Die ESA präsentierte gestern weitere Fotos des Komentenlanders „Philae“

24.01.15 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Neue Fotos von der Oberfläche des Kometen „Tschuri“: Die ESA präsentierte gestern weitere Fotos des Komentenlanders „Philae“

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(JEZT / ESA) – Die ersten Forschungsergebnisse der europäischen Kometen-Landesonde „Philae“ hatten den Wissenschaftlern bereits im November letzten Jahres zu neuen Erkenntnissen über die Oberfläche des Kometen „67P/Tschurjumov-Gerasimenko“ – genannt: „Tschuri“ – verholfen. Jetzt veröffentlichte die Europäische Weltraumorganisation ESA weitere Fotos von der Oberfläche des Kometen, auf dem der Wissenschafts-Lander „Philae“ schließlich in Schrägstellung an einem Kraterrand aufsetzte, nachdem er zuvor zwei Mal von der Oberfläche des Schweifsterns abgeprallt war.

JEZT - Oberflaeche des Kometen Tschuri - Image 4 © ESA - Bildbearbeitung InterJena

Oberfläche des Kometen Tschuri – Image 4 © ESA – Bildbearbeitung InterJena

Wie es auf „Tschuri“ aussieht, darüber hatte man zuvor nur spekulieren können, aber der Leiter für Missionsbetrieb bei der Europäischen Weltraumagentur ESA, Paolo Ferri, kündigte bereits im November weitere spektakuläre Fotos von der Kometenoberfläche an, als er sagte: „Die Bilder, die wir gesehen haben, sind noch nicht veröffentlicht, aber sie waren fantastisch. Ansichten, die aussehen wie Korallenriffe auf dem Meeresboden, unglaubliche Strukturen.“ Die Landeeinheit „Philae“ der ESA-Mission „Rosetta“ war als erstes von Menschen geschaffenes Objekt auf der Oberfläche eines Kometen gelandet. (Fotos: ESA / Bildbearbeitung von InterJena / Zum Vergößern bitte anklicken!)

JEZT - Oberflaeche des Kometen Tschuri - Image 21 © ESA - Bildbearbeitung InterJena

Oberfläche des Kometen Tschuri – Image 21 © ESA – Bildbearbeitung InterJena

Bevor die Energievorrat von „Philae“ zur Neige gingen, empfingen die Forscher noch große Datenmengen von dem mit zehn Instrumenten bestückten Lander. Zur Freude der Verantwortlichen übermittelte der Kometenlander auch noch erfolgreich sämtliche Fotos. „Philae“-Projektleiter Stephan Ulamec erklärte zudem, dass die Mission der sogenannten „First Science Sequenz“ ein „voller Erfolg“ geworden sei. Ulamecs Angaben zufolge arbeitete das kühlschrankgroße Minilabor genau 56 Stunden durch.

JEZT - Oberflaeche des Kometen Tschuri - Image 10 © ESA - Bildbearbeitung InterJena

Oberfläche des Kometen Tschuri – Image 10 © ESA – Bildbearbeitung InterJena

SeitEnde November 2014 sitzen die für „Philae“ zuständigen Wissenschaftler in Köln zusammen, um die Daten zu analysieren und die Bilder zusammenzusetzen. Die ESA warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen: Die Auswertung solcher Experimente und Datenmengen könne Jahre dauern, hieß es. „Tschuri / 67P“ ist ein vier Kilometer großer Brocken aus Eis, gefrorenen Gasen und Staub, der derzeit weiter auf die Sonne zurast. Seinen sonnennächsten Punkt wird der Komet im August 2015 erreichen. Dieses aktuelle, hochauflösende Bild von „Tschuri“, der mit zunehmender Sonnennähe bereits Ausgasungen für seinen späteren Schweif zeigt, hat die Forschungssonde „Rosetta“ geschossen, die den Kometen immer noch planmäßig umkreist.

JEZT - Der Komet Tschuri im Januar 2015 - Image © ESA - Bildbearbeitung InterJena

Der Komet Tschuri im Januar 2015 – Image © ESA – Bildbearbeitung InterJena

Von der 2004 gestarteten Kometenjägermission „Rosetta“ erhoffen sich Wissenschaftler weltweit neue Erkenntnisse über die Frühzeit des Sonnensystems und über die Herkunft des Wasser auf der Erde. Die Mission ist mit dem Passieren des sonnennächsten Punktes allerdings noch nicht abgeschlossen; sie soll insgesamt noch ein Jahr lang bis zum Dezember 2015 dauern. Immerhin konnten die ESA-Wissenschaftler „Philae“ samt seinen Sonnenpanelen noch um 35 Grad drehen, bevor sich der Lander wegen Strommangels abschaltete. Das größte Sonnenenergiemodul steht nun in einem günstigeren Winkel zur Sonne und kann mehr Energie tanken. Die Hoffnung ist, dass sich „Philae“ noch einmal aus seiner Ruhephase hochfahren lässt, wenn sich der Komet in den kommenden Monaten der Sonne nähert.





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