„Buen Vivir“ – Vom Recht auf gutes Leben: Vorträge und Diskussion mit Thomas Fatheuer und Germán Muruchi Poma

05.02.15 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, STARTKeine Kommentare zu „Buen Vivir“ – Vom Recht auf gutes Leben: Vorträge und Diskussion mit Thomas Fatheuer und Germán Muruchi Poma

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(JEZT / IBEROAMERICA E.V. / FSU / HBS) – In Kooperation mit dem Verein Iberoamérica und dem Kolleg Postwachstumsgesellschaften der FSU Jena lädt die die Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen lädt am kommenden Freitag in Jena zu einer Veranstaltung über das “Buen Vivir” – das Recht auf gutes Leben – ein.

Was macht ein “gutes Leben” aus? Immer mehr Menschen stellen fest, dass wirtschaftlicher Wohlstand nicht der einzige Indikator für Lebenszufriedenheit ist. Doch Impulse, um aus dem “guten Leben” ein Regierungsprogramm zu machen, kommen nicht aus Europa, sondern aus Lateinamerika. In Bolivien und Ecuador wurde das “Buen Vivir” bereits 2008 bzw. 2009 durch eine Verfassungsänderung zum Staatsziel. Das Konzept fußt auf unterschiedlichen Vorstellungen verschiedener indigener Gruppen Lateinamerikas, welche bisher kaum eine Stimme im politischen Prozess hatten.

Mit dem “Buen Vivir” wird mit herkömmlichen Ideen von Entwicklung als einem rein wirtschaftlichen, linearen Prozess gebrochen. Anstelle des Wirtschaftswachstums sollen der Zugang aller Menschen zu Bildung und Wasser, die Berücksichtigung der Vielfalt der Lebensstile und die Rechte der Natur als Maßstab des Regierungshandelns gelten. Während sich die Wirtschaft der Andenländer noch immer auf umweltschädigenden Ressourcenabbau und Rohstoffexport stützt, stellt das “Buen Vivir” einen Versuch dar, Entwicklung und Naturschutz zu verbinden.
Doch gute Ideen nützen wenig, wenn sie reine Lippenbekenntnisse bleiben. Im Rahmen der Veranstaltung stehen daher die Fragen im Raum, ob der Verfassungseingang des “Buen Vivir” zu einer Verbesserung der Lage der Bevölkerung in den Ländern geführt hat und ob das Konzept auch für Europa interessant ist. Diskutieren werden dazu Thomas Fatheuer und Dr. Germán Muruchi Poma, die die Region aus eigener Erfahrung kennen.

Thomas Fatheuer lebte lange Zeit in Brasilien und war unter anderem Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro. Zum Thema “Buen Vivir” hat er bereits zahlreiche Artikel und Vorträge verfasst. Dr. Germán Muruchi Poma entstammt selbst der indigenen Gruppe der Aymara, welcher auch der derzeitige Präsident Boliviens angehört, und hat verschiedene Bücher zur aktuellen politischen Situation in Bolivien geschrieben. Neben Vorträgen zum Konzept des “Buen Vivir” und dessen Umsetzung wird auch Raum zur Diskussion geboten. Die öffentliche Veranstaltung findet im Campus der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Carl-Zeiß-Straße 3, Hörsaal 4, statt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.





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