„Rüge für Katharina König“: Die Jenaer Landtagsabgeordnete veröffentlichte auf Twitter unerlaubt Protokollauszüge

18.06.15 • JEZT AKTUELL, START, UNSER JENA & DIE REGIONKeine Kommentare zu „Rüge für Katharina König“: Die Jenaer Landtagsabgeordnete veröffentlichte auf Twitter unerlaubt Protokollauszüge

JEZT - Thueringen Radar - Grafik © MediaPool Jena

(JEZT / JENAREPORTER ULF KAUFMANN) – Twittern kann so schön sein: Man teilt mit der Welt alle Geheimnisse des persönlichen Lebens, schickt schnell noch ein paar Selfies hinterher und ist damit oft „schneller als die Polizei erlaubt“, wie man so schön im Volksmund sagt. Wenn es allerdings nicht um die eigene Persönlichkeit geht, sondern – wie im vorliegenden Beispiel – um eine Tätigkeit als Volksvertreterin im Thürnger Landtag, dann kann das vorschnelle Twittern schon mal mit Problemen verbunden sein, mit denen sich dann sogar der Ältestenrat des Parlaments zu befassen hat.

Es geht um nicht-autorisierte Auszüge eines Landtags-Protokolls, die Jenas LINKE-Abgeordnete Katharina König über den Kurznachrichtendienst veröffentlichte. Das aber, so entschied nun der Ältestenrat des Thüringer Landtags einstimmig, hätte die Politikerin niemals machen dürfen. Das Ergebnis ist eine Rüge an König und die eindeutige Feststellung, dass diese mit ihrem vorschnellen Handeln vor einigen Wochen gegen geltende Regularien des Thüringer Landtages verstoßen habe, wie Landtagspräsident Christian Carius am Mittwoch in Erfurt der Presse gegenüber erklärte.

Nachdem sie sich mit dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Mike Mohring im Mai während eine Sitzung des Landtages ein Wortgefecht zum Thema „Wehrmacht“ geliefert hatte, wollte sie die Welt an der Konversation teilhaben lassen und twitterte zusätzlich Passagen des nicht offiziellen Protokolls. Katharina König war bereits vor einiger Zeit negativ aufgefallen, als sie Videoaufnahmen bei einer CDU-Veranstaltung fertigte, ohne dass sie hierzu eine Genehmigung hatte. Passiert war das Ganze im Suhler Congress Centrum, wo neben den offiziellen Medienvertretern auch König anwesend war.

Die hatte aber nicht zu Pressezwecken mit einer Kamera Filmaufnahmen gemacht, sondern selektiv nur bestimmte Personen aufgenommen bzw. aufnehmen lassen und zwar ohne die Betroffenen darüber aufzuklären, dass sie gefilmt werden und was für ein Zweck mit den Aufnahmen verbunden ist. Auf eine Anfrage von Seiten der Ostthüringer Zeitung zeigte sich Katharina König anschließend schweigsam, nutzte wenig später aber den Kurznachrichtendienst um der Welt per Tweet mitzuteilen „OTZ schließt sich Meinung AfD an und titelt: Linke-Abgeordnete König ließ Gesprächsteilnehmer in Suhl filmen“.





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