„Jena verändert sein Gesicht und seine Einwohnerzahl“: Jede Woche werden von nun an rund 150 neue Flüchtlinge nach Jena kommen!

09.09.15 • JEZT AKTUELL, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENA2 Kommentare zu „Jena verändert sein Gesicht und seine Einwohnerzahl“: Jede Woche werden von nun an rund 150 neue Flüchtlinge nach Jena kommen!

JEZT - Gemeinsam Willkommenskultur gestalten in Jena - Foto © Buergerstiftung Jena

(JEZT / STADT JENA) – Anfang Juli noch ging man auf Seiten der Stadt Jena von etwa 800 Flüchtlingen aus, die Jena in diesem Jahr aufzunehmen hat, doch bereits im August war klar, dass man Unterbringungskapazitäten für etwa 1.100 verfolgte Menschen wird schaffen müssen. Dies gelang, wenn auch nur unter Mühen.

JEZT - Buergermeister Frank Schenker - Foto © Stadt JenaNun berichtete Bürgermeister Frank Schenker (Foto) in seiner gestrigen Pressekonferenz, begleitet von Barbara Wolf, der Leiterin des Fachdienstes Soziales und Stadt-Pressesprecherin Barbara Glasser, dass nach den jüngsten Entwicklungen – den humantitären Angeboten der Bundesregierung in Richtung Ungarn und der Einladung des Ministerpäsidenten von Thüringen an die Migranten – auch diese Einschätzung hinfällig ist.

Nach Schenkers Worten werden in Deutschland ankommende Flüchtlinge nach dem sogenannten „Königsteiner Schlüssel“ auf die Bundesländer verteilt. Der Schlüssel wird jedes Jahr neu errechnet und legt für 2015 fest, dass Thüringen 2,7 Prozent der Flüchtlinge aufzunehmen hat. Auf Landesebene sei am Montag bekannt gegeben worden, dass in unserem Freistaat derzeit pro Tag 400 Flüchtlinge eintreffen. Davon werden nach dem „Thüringer Schlüssel“ der Landesregierung pro Woche der Stadt Jena 150 zugewiesen, so Schenker, vor allem aus Syrien, Albanien, Eritrea, Afghanistan und dem Irak.

Da die Verwaltungen und Gerichte mit dieser Anzahl an Asylanträgen völlig überfordert sind, müsse man, so Schenker, davon ausgehen, dass die Flüchtlinge wohl Monate lang auf die Bearbeitung ihrer Anträge warten müssten und so lange in der Saalestadt verbleiben. Damit wird die Einwohnerzahl unserer Stadt zum 01.01.2016 wohl bei mehr als 111.000 Einwohnern liegen – derzeit sind es etwa 109.000.

Jenas Bürgermeister weiter: „Am Montag haben wir deswegen einen Notfallplan in Kraft gesetzt und die Turnhalle der Goetheschule in Winzerla wieder als Flüchtlingsunterkunft eröffnet“. Barbara Wolf unterstrich, dass man jetzt auch unkonventionelle Lösungen finden müsse, um die ankommenden Flüchtlinge in Jena unterzubringen. Einer der Wege seien kleine Wohncontainer-Stadtorte. So sind neben dem derzeit in Planung befindlichen Wohncontainer-Standort in Wenigenjena neben der POM-Arena auch zwei weitere kurz vor der Realisierung, so etwa in Burgau und Lobeda-Ost;  insgesamt mit 200 Plätzen. Zwar stünden die genauen Orte bereits fest, „wir wollen aber zunächst die Ortschaftsräte darüber informieren, bevor wir die Standorte öffentlich machen“, sagte Barbara Wolf.





2 Kommentare

  1. Hans Meiser sagt:

    Das ist endlich einmal ein engagierter und umfassender Bericht. Ich danke Ihnen für so viel kompetente Information, auch in den letzten Tagen über die Flüchtlingshalle in Hermsdorf. Man darf Ihnen nur wünschen, daß es in Zukunft hier mehr solche fundierten Berichte gibt. Weiter so!

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