„Stilles Gedenken am Westbahnhof“: Nie wieder dürfe es in Deutschland Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geben, mahnte der Historiker Prof. Dr. Norbert Frei

11.11.15 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Stilles Gedenken am Westbahnhof“: Nie wieder dürfe es in Deutschland Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geben, mahnte der Historiker Prof. Dr. Norbert Frei

JEZT - Oberbuergermeister Dr Albrecht Schroeter und Ilja Rabinovitch von der juedischen Gemeinde in Jena  - Foto © Stadt Jena Glasser

Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter (re.) und Ilja Rabinovitch von der jüdischen Gemeinde in Jena im Gedenken an die Opfer der Reichskristallnacht 1938. – Foto © Stadt Jena Barbara Glasser

(JEZT / BARBARA GLASSER) – Gerade jetzt sei ein Gedenken an die Opfer der so genannten Reichskristallnacht von bedrängender Aktualität, sagte der Historiker Prof. Dr. Norbert Frei am Montagabend auf Gleis 1 des Westbahnhofs. Nie wieder dürfe es in Deutschland Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geben. So wie seit nunmehr 30 Jahren wurde an der Gedenktafel ein Kranz niedergelegt und daran erinnert, dass von diesem Bahnhof aus Juden, Sinti und Roma in Konzentrationslager deportiert worden sind. Die Stadtverwaltung Jena und die Bürgerarbeitskreise Judentum und „Sprechende Vergangenheit“ hatten zu dem Gedenken eingeladen.

Norbert Frei ordnete den 9. November als einen Schicksalstag von widersprüchlicher Bedeutung in der deutschen Geschichte ein. Die Judenpogrome von 1938 seien nicht die ersten Angriffe gewesen, „aber sie haben ein neues Stadium der nationalsozialistischen Rassenpolitik eröffnet“, so der Historiker. Die Juden wurden aus dem Wirtschaftsleben ausgeschaltet und systematisch vernichtet. Wir Deutsche seien gut beraten, die Chancen, die wir 1949 und 1990 erhielten, nun auch anderen zuzubilligen, sagte Frei am Montag.  Jenas Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter und Ilja Rabinovitch von der jüdischen Gemeinde in Jena hängten anschließend gemeinsam einen Kranz unter der Gedenktafel auf.





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