„Datenvielfalt nutzbar machen“: Die FSU Jena unterstützt den Aufbau der Biodiversitätsinformatik in Ägypten und Tunesien

26.11.15 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Datenvielfalt nutzbar machen“: Die FSU Jena unterstützt den Aufbau der Biodiversitätsinformatik in Ägypten und Tunesien

JEZT - Dr Alsayed Algergawy vom Projekt AquaDiva und Prof Dr Brigitta Koenig-Ries von der Friedrich-Schiller-Universität - Foto © FSU Guenther

Dr. Alsayed Algergawy, Postdoc im Projekt AquaDiva und Prof. Dr. Brigitta König-Ries, Fakultät Mathematik und Informatik an der Friedrich-Schiller-Universität. – Foto © FSU Anne Günther

(JEZT / FSU) – Die Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) steht einmal mehr im engen Austausch mit der islamischen Welt. Prof. Dr. Birgitta König-Ries, Dekanin der Fakultät für Mathematik und Informatik, reiste am gestrigen Montag (23.11.2015) im Rahmen des Programms „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach Ägypten.
Ziel der Reise ist es, gemeinsam mit den Partneruniversitäten Ain Shams und Assiut (Ägypten) und der tunesischen Universität Sfax, die internationale Forschung im Bereich Biodiversitätsinformatik auszubauen und zu vernetzen. Begleitet wird die Dekanin von Dr. Alsayed Algergawy vom Institut für Informatik, das am Programm ebenso beteiligt ist, wie das Fachgebiet Interkulturelle Wirtschaftskommunikation der FSU Jena.Entscheidungen und Fortschritt stützen sich nicht mehr nur in der Wissenschaft und Wirtschaft auf Daten. Auch in der Politik machen sie strategische Entscheidungen möglich. Umso wichtiger ist es, Mechanismen zu entwickeln, die den Umgang mit dieser Flut an Daten ermöglichen und deren Erhebung, langfristige Sicherung sowie den Zugriff unterstützen.

JEZT - Typische Strassenszene in Aegypten - Foto © MediaPool Jena

Ein Bereich, in dem das dringend notwendig ist, ist die Biodiversitätsforschung. Biologische Vielfalt – von der Variabilität innerhalb einer Art, über die Artenvielfalt bis hin zur Vielfalt von Ökosystemen – ist eine wichtige Grundlage für das menschliche Wohlergehen. Sie wirkt sich u. a. auf unseren Zugang zu sauberem Wasser, zu medizinischen Wirkstoffen, Nahrung sowie Treibstoff aus. Biodiversitätsdaten werde seit Jahrhunderten erhoben, etwa während der Darwinschen Expeditionen oder in den Sammlungen naturkundlicher Museen, aber auch zahlreiche aktuelle Forschungsprojekte, wie etwa das „Jena Experiment“. Die unabhängig voneinander gesammelten Daten unterscheiden sich u. a. in ihren Beschreibungen, den verwendeten Begriffen, in ihrer Struktur und der Art, wie auf sie zugegriffen werden kann.

„Wir haben es also nicht nur mit Biodiversität sondern auch mit einer sehr großen Datenvielfalt zu tun, die gemeinsame Auswertungen erschwert und damit die Beantwortung drängender Fragen schwierig macht. Deshalb hat sich die Fachrichtung Biodiversitätsinformatik entwickelt, die sich mit der Anwendung von Informatiktechniken auf diesen Bereich beschäftigt“, sagt Prof. Dr. Birgitta König-Ries, die auch an iDiv, dem Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung, beteiligt ist. Für die weitere Forschung und Zusammenarbeit mit den Partnern aus der islamischen Welt hat der DAAD jetzt den Antrag der FSU Jena auf ein Vollprojekt bewilligt. Mit einer Summe von 80.000 Euro wird das Projekt, das auf insgesamt drei Jahre angelegt ist, für zunächst ein Jahr gefördert. Der Antrag ging aus dem einjährigen Vorbereitungsprojekt hervor, in dessen Rahmen bereits im Frühjahr und Sommer diesen Jahres Treffen in Jena stattfanden. Neun Dozenten und Studierende aus Tunesien und Ägypten nahmen u. a. an Veranstaltungen zur interkulturellen Kommunikation sowie einer Vorlesungsreihe zu „Scientific Data Management“ und Biodiversitätsinformatik teil.

Die Kooperation mit den Hochschulen in Ägypten und Tunesien sieht den Aufbau von Strukturen im Bereich der Biodiversitätsinformatik an den Universitäten vor. So werden innerhalb des in dieser Woche stattfindenden Workshops Strategien besprochen, wie sich die verschiedenen Forschungsthemen in den Fakultäten vor Ort verankern lassen und wie künftig die gemeinsame Betreuung von Studierenden und Promovierenden abläuft.





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