„Sicher leben nach Sepsis“: Eugen Münch-Preis für „Smooth-Studie“ des UKJ, durch die Hausärzte Sepsisfolgen verbessern lernen

01.12.15 • JEZT AKTUELL, START, UNSER JENA, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Sicher leben nach Sepsis“: Eugen Münch-Preis für „Smooth-Studie“ des UKJ, durch die Hausärzte Sepsisfolgen verbessern lernen

JEZT - Prof Dr Jochen Gensichen - Direktor des Jenaer Institutes fuer Allgemeinmedizin und Principal Investigator am UKJ - Foto © Michael Fuchs - Remseck

Prof. Dr. Jochen Gensichen, Direktor des Jenaer Institutes für Allgemeinmedizin und Principal Investigator. Foto: Michael Fuchs, Remseck

Wie können Sepsis-Patienten auch nach dem Krankenhausaufenthalt optimal versorgt werden? Wie können Langzeitfolgen reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt einer Studie des Institutes für Allgemeinmedizin und des Forschungs- und Behandlungszentrums Sepsis und Sepsisfolgen („Center for Sepsis Control & Care“, kurz CSCC) am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Am 24. November wurden die über 40 Forscher der Studiengruppe mit dem Eugen Münch-Wissenschaftspreis der Münch-Stiftung ausgezeichnet. Dieser erstmalig ausgelobte Wissenschaftspreis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert und wurde an drei Forschergruppen vergeben. Die Studie mit dem Titel „SMOOTH“ ( „Sepsis survivors Monitoring and coordination in outpatient care“ oder: „Sicher Leben nach Sepsis“) umfasste 290 Patienten, die auf einer deutschen Intensivstationen eine Sepsis überlebt hatten.

Prof. Dr. Jochen Gensichen, Direktor des Jenaer Institutes für Allgemeinmedizin und Principal Investigator begründet diese vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte – weltweit einzigartige – Studie: „Dank der erfolgreichen Fortschritte in der Intensivmedizin steigen die Überlebenschancen nach einer Sepsis. Für die Patienten bedeutet diese hochtechnisierte Medizin jedoch einen großen Einschnitt. Nicht wenige leiden im weiteren Verlauf noch unter körperlichen und psychischen Folgen. In der sehr spezialisierten Aufteilung unseres Gesundheitswesens gehen leider oft viele wichtige Informationen für die Heilung verloren. Letztlich laufen dann die Fäden bei dem aufmerksamen Hausarzt zusammen, so dass er gut helfen kann – also ’sicher leben nach Sepsis’“.

JEZT - Dr Konrad Schmidt aerztlicher Leiter der UKJ Sepsis Studie - Foto © Privat

Dr. Konrad Schmidt, ärztlicher Leiter der Studie. Foto: UKJ/privat

Intensivmediziner, Klinikärzte, Hausärzte und so genannte Case Manager wurden vernetzt, um den Informationsfluss zu verbessern und die langfristige Behandlung abgestimmt durchzuführen. Dazu gehört auch die aktive Begleitung der Patienten von der Klinik in die Rehabilitation und die weitere Betreuung durch den Hausarzt. „Die enge und kontinuierliche Vernetzung der verschiedenen Behandlungsebenen, also Hand in Hand von der Intensivstation bis zum Hausarzt, führt zu einer deutlichen Verbesserung der Patientensituation“, so Gensichen.

Dr. Konrad Schmidt (Foto rechts), ärztlicher Leiter der Studie erklärt: „Die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Berufsgruppen war hervorragend und hat diese Studie letztlich möglich gemacht: Für die Hausärzte bedeutete SMOOTH eine konkrete Hilfe im Praxisalltag, bei den Intensivmedizinern bestand großes Interesse am weiteren klinischen Verlauf ihrer Patienten, die sie oft sehr lange auf der Intensivstation betreut hatten. Beide arbeiten ja letztlich für ein und denselben Patienten.“

Zweck der Eugen Münch-Stiftung, die den Preis nun erstmals verliehen hat, ist die Förderung einer sozialen Gesundheitswirtschaft in Deutschland, insbesondere durch die Förderung der Netzwerkmedizin. Der Eugen Münch-Preis wird jährlich vergeben. Mit dem Preis sollen praxisnahe neue Denkansätze, innovative Konzepte und mutige Ideen unterstützt werden. Mehr Information zum Preis und zur Stiftung findet man HIER im Internet.





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