Neues von der „Curiosity“-Mission # 044: So gigantisch ist die große schwarze „Namib Düne“ am Fuße des Kraterberges Aeolis Mons

10.01.16 • JEZT AKTUELL, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Neues von der „Curiosity“-Mission # 044: So gigantisch ist die große schwarze „Namib Düne“ am Fuße des Kraterberges Aeolis Mons

JEZT - Giant black sand dune and Mount Sharp - Image © NASA Team Curiosity

Giant black sand dune and Mount Sharp – Image © NASA Team Curiosity JPL

(JEZT / NASA / BERNHARD DOEPFER) – Wie wir vor Kurzem berichteten, untersucht der Mars-Rover „Curiosity“ im Auftrage der Wissenschaft derzeit erstmals außerirdischen Sanddünen und bietet den Betrachtern von der fernen Erde einen atemberaubenden Blick auf das Gesicht einer Düne, die von der NASA „Namib“ getauft wurde und auf deren steilen Luv-Hang dunkler Mars-Sand in teilweise sehr unterschiedlichen Kaskadierungen und Texturen, die vom Wind wie Wellen in die Düne geformt wurden.

JEZT - MARS Rover Curiosity Traverse 2015-11-20 - Foto © NASA  Mars Reconnaissance Orbiter - Bildbearbeitung © InterJena

Mars Rover Curiosity – Die zurückgelegte Fahrtstrecke bis zum 20.11.2015 – Foto © NASA Mars Reconnaissance Orbiter – Bildbearbeitung © InterJena

„Curiosity“ ist dazu für die Wissenschaftler in den Bereich der „Bagnold Dunes“, einem Band aus dunklem Sanddünen entlang der Nordwestflanke des Kraterberges Aeolis Mons / Mount Sharp, gefahren. Diese Dünen sind nicht statisch sondern bewegen sich langsam auf der Oberfläche des Roten Planeten. Das hängt nach Ansicht der Forscher mit dem Wind auf dem Mars zusammen, der teilweise auch die Qualität schwerer Sandstürme erreicht. Durch ihre Bewegungen sind die „Bagnold Dunes“ anders, als alle Dinge, die der Mars-Rover zuvor besucht und untersucht hat.

JEZT - Close image of the giant black sand dune - Image © NASA Team Curiosity

Close image of the giant black sand dune – Image © NASA Team Curiosity JPL (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

Wenn dieser Wind Sand über der Windseite der Düne weht, entstehen relativ sanfte Steigungen. Doch dort, wo das Gewicht des Sandes zu hoch ist, bricht sich der Sand seinen Weg abwärts und fällt und rollt nach unten, fließt wohl teilweise wie eine Mini-Lawine zum Boden herab und es entstehen steile Kanten. So zum Beispiel gut zu erkennen auf der Lee-Seite der „Namib“ Sanddüne.

Ziel dieses Teils der „Curiosity“-Mission ist es, Erkenntnisse darüber zu erlangen, wie der Wind Sandkörner in einer Umgebung mit geringerer Schwerkraft als auf der Erde und zudem viel weniger Atmosphäre bewegt. Diese Daten sollen später mit den Ergebnissen von irdischen Dünenfeldern verglichen werden. Dass die „Bagnold Dunes“ aktiv sind, haben aufeinanderfolgenden Aufnahmen aus der Umlaufbahn des Mars Reconnaissance Orbiters der NASA belegt, die im Laufe von mehreren Jahren aufgenommen wurden. Sie zeigen, dass einige dieser Dünen um nicht weniger als einen Meter pro Erdenjahr auf der Mars-Oberfläche „wandern“.

„Curiosity“ selbst hat solche Bewegungen bisher nicht aufzeichnen oder feststellen können, jedoch belegen die Weltraumbilder der gerade untersuchtenb „Namib Dune“, dass es solche Bewegungen – wahrscheinlich ein großflächiges Abrutschen von schwarzem Sand – im vergangenen Sommer auf dem Roten Planeten gab. Möglicherweise passieren solche Dinge in der aktuellen Spätherbst-Saison des Mars weniger häufig als sonst. Die hier zu sehenden Aufnahmen hat der „Curiosity“-Rover zwischen dem 17. Dezember 2015 und dem 02. Januar 2016 gemacht, wobei die Panoramaaufnahme mit dem gelblichen Köterberg im Hintergrund aus einer Vielzahl von Einzelbildern zusammengesetzt wurde, während die anderen Aufnahmen von der Teleobjektiv-Kamera der Mast-Kamera (Mastcam) des NASA-Rovers selbst feine Details der  „Namib Dune“ zeigen.  Sand auf dieser Seite des dunklen Düne hat sich in eine Neigung von etwa 26 bis 28 Grad kaskadiert.

JEZT - Close image of the rim of the giant black sand dune - Image © NASA Team Curiosity

Close image of the rim of the giant black sand dune – Image © NASA Team Curiosity JPL (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

Die Panorama-Aufnahmen entstanden übrigens, als der Rover gegen Ende Dezember 2015 aufgrund einer Fehlfunktion seines Forschungsarms in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war und stoppen musste. Die von der NASA als „ein kleines Software-Problem“ diagnostizierte Fehlfunktion ist inzwischen behoben und der „Curiosity“ kann nun seinen Arm wieder ganz normal nutzen, wie die NASA bekannt gab.





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