Das „Warten auf die perfekte Welle“ hat sich gelohnt: Jenaer Forscher um FSU-Professor Bernd Brügmann leisteten die theoretische Vorarbeiten zur Entdeckung der Gravitationswellen

12.02.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Das „Warten auf die perfekte Welle“ hat sich gelohnt: Jenaer Forscher um FSU-Professor Bernd Brügmann leisteten die theoretische Vorarbeiten zur Entdeckung der Gravitationswellen

JEZT - vlnr - Prof. Brügmann und Prof. Meinel - Prof. Schäfer und Prof. Neugebauer - Foto © FSU Hahn

Gruppenbild mit Genie: (v. l.) Prof. Brügmann, Prof. Meinel (stehend), Prof. Schäfer und Prof. Neugebauer suchen nach Lösungen, um vorauszusagen, wie die Gravitationswellen aussehen, die Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorausgesagt hat. – Foto © FSU Hahn

(JEZT / BERNHARD DOEPFER) – Gestern verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer rund um die Welt: Forscher des California Instituts of Technology (Caltech), des Massachusetts Instituts of Technology (MIT) und der LIGO Scientific Collaboration gaben bekannt, dass man den Nachweis von Albert Einsteins Gravitationswellen erbracht habe.

Mit den Worten „Wir freuen uns riesig und gratulieren den amerikanischen Kollegen“, äußerte sich Prof. Bernd Brügmann von der Friedrich-Schiller-Universität Jena noch am Donnerstag. Der Professor und Inhaber des deutschlandweit einzigen Lehrstuhls für Gravitationstheorie war von 2005 bis 2014 Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Transregio 7 / Gravitationswellenastronomie“. Durch Forschende in diesem Verbund an den Standorten Jena, Garching, Hannover, Potsdam und Tübingen sind wesentliche theoretische und technische Grundlagen gelegt worden, die zu dem heute veröffentlichten Erfolg beigetragen haben.

JEZT - Zwei Schwarze Löcher verschmelzen unter Abstrahlung von Gravitationswellen. - Computergrafik © Ossokine Buonanno - Max-Planck-Institut

Zwei Schwarze Löcher verschmelzen unter Abstrahlung von Gravitationswellen. – Computergrafik © S. Ossokine und A. Buonanno (Max-Planck-Institut) / W. Benger (AHM)

Die Jenaer Forscher haben hierzu vor allem theoretische Vorarbeiten geleistet. „Um die Gravitationswellen messen zu können, bedurfte es möglichst präziser Vorhersagen, wie diese physikalisch überhaupt aussehen“, so Prof. Brügmann gestern in einem Gespräch mit der Ostthüringer Zeitung. Nur anhand solcher Vorhersagen sei es möglich, die äußerst schwachen Signale aus dem allgemeinen Rauschen des Weltalls herauszufiltern. Und im vergangenen Jahr etwa haben er und sein Jenaer Physiker ein analytisches Modell weiterentwickelt, das die Bewegung zweier massereicher Sterne umeinander und die dabei entstehenden Gravitationswellen beschreibt.

Hierbei haben die Forscher der FSU auch die Kollision zweier Schwarzer Löcher simuliert und die sich daraus ergebenden Gravitationssignale berechnet. Mit den jetzt veröffentlichten Messergebnissen haben die Physiker weltweit nicht nur die langersehnte Bestätigung von Einsteins Vorhersage erhalten, sondern sie können nun zukünftig ein völlig neues Fenster ins Universum öffnen.





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