„The Jena-Experiment“ der FSU in der Saaleaue geht weiter (Teil 2): Das einzigartige Freiland-Labor beantwortet Fragen zur Rolle der Vielfalt von Arten und Funktionen für Ökosysteme

20.02.16 • INFOS FÜR STUDIERENDE, JEZT AKTUELL, START, UNSER JENA, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „The Jena-Experiment“ der FSU in der Saaleaue geht weiter (Teil 2): Das einzigartige Freiland-Labor beantwortet Fragen zur Rolle der Vielfalt von Arten und Funktionen für Ökosysteme

JEZT - Die Sonne geht auf über den Feldern von The Jena Experiment - Foto © A Gockele

Die Sonne geht auf über den Feldern von „The Jena Experiment“ – Foto © A. Gockele

(JEZT / FSU) – Das Jena-Experiment, initiiert und gegründet vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie und der FSU, existiert bereits seit 2002 und ist damit das am längsten laufende Biodiversitätsexperiment in Europa. Auf einer weitläufigen Grasland-Fläche in der Saale-Aue am Rande der Stadt Jena werden unter Führung der Friedrich-Schiller-Universität die Diversität von Pflanzen und ihre Auswirkungen auf die Funktionen von Experimentalflächen untersucht. Dabei geht es einerseits um die Artenvielfalt, anderseits aber auch um die Vielfalt der Funktionen, die die verschiedenen Arten innehaben und ihr Zusammenspiel. Seit Beginn des Experiments wurden ca. 600 Versuchsflächen angelegt und gepflegt. Über die Jahre haben hunderte Studierende geholfen, die Flächen regelmäßig zu jäten und zu mähen. So ist ein einzigartiges Freiland-Labor entstanden, das es ermöglicht, Langzeitdaten zu erhalten, um grundlegende Fragen zur Rolle der Vielfalt von Arten und Funktionen für Ökosysteme zu beantworten. Aufgrund dieses innovativen Forschungsansatzes hat das Jena-Experiment weltweite Bekanntheit erlangt. [Lesen sie hier Teil 1 des Berichts]

Im September 2015 wurde das gesamte Projekt von der DFG bereits zum sechsten Mal von internationalen Gutachtern vor Ort evaluiert. Jetzt kam die Nachricht, dass das Experiment weitere zwei Jahre gefördert wird. In der neuen Projektphase wird es vor allem um die Synthese von Daten und um Metaanalysen gehen, für die umfangreiche Datenreihen aus den letzten Jahren genutzt werden. Außerdem ist eine engere Kooperation mit anderen DFG-Feldexperimenten wie den drei deutschen Biodiversitäts-Exploratorien Schorfheide-Chorin (Brandenburg), Hainich-Dün (Thüringen) und Schwäbische Alb (Baden-Württemberg), mit dem Sonderforschungsbereich AquaDiva in Jena, mit BEF China sowie mit vergleichbaren Großexperimenten in den USA geplant.

JEZT - Übersichtstafel bei "The Jena Experiment" - Foto © Friedrich-Schiller-Universität Jena

Daneben wird es aber auch 2016/17 wieder ein gemeinsames großes Feld-Experiment auf der Fläche in Jena geben, um die Beziehungen zwischen Biodiversität und verschiedenen Ökosystemfunktionen besser zu verstehen. „Es ist mittlerweile bekannt, dass sich diese Beziehungen über die Jahre hin verstärken, doch über die Mechanismen hinter dieser Beobachtung wissen wir noch wenig. Wir wollen daher herausfinden, wie biologische und nicht-biologische Faktoren sowie die Interaktionen von Pflanzen mit Organismen im Boden zusammenspielen und diesen Effekt bewirken“, erklärt Prof. Dr. Nico Eisenhauer von der Universität Leipzig und dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv).

Eisenhauer war von Anfang an beim Experiment dabei. Im Vorjahr hat er die Funktion des Sprechers von Prof. Dr. Wolfgang Weisser übernommen, der inzwischen an der TU München forscht. Der Sprecher ist als wissenschaftlicher Leiter für insgesamt neun Teilprojekte verantwortlich, an denen 14 Forschungseinrichtungen beteiligt sind, darunter auch iDiv-Partner wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena oder die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) sowie Universitäten aus der Schweiz und den Niederlanden. Die dauerhafte technische Betreuung der anfänglichen Installationen wird weiterhin vom Max-Planck-Institut für Biogeochemie gewährleistet.

Weitere Informationen erhält man auf der Webseite des Jena-Experiments http://www.the-jena-experiment.de/.





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