„Religionsfreiheit ja – aber für Muslime nicht in allen Aspekten“: Die AfD lehnt den Moscheebau in Erfurt entschieden ab!

19.05.16 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, STARTKeine Kommentare zu „Religionsfreiheit ja – aber für Muslime nicht in allen Aspekten“: Die AfD lehnt den Moscheebau in Erfurt entschieden ab!

JEZT - Ansicht der geplanten Moschee in Erfurt - Abbildung © Ahmadiyya Gemeinde Erfurt

Radio Jena Newscontainer Logo 230Muslime leben in Deutschland – daran ist nichts zu ändern, meint die AfD. Aber am besten nach Regeln, die die Alternative für Deutschland aufstellt. Deshalb kündigte der AfD-Fraktionsvorsitzende im Thüringer Landtag, Björn Höcke, jetzt bereits ein Maßnahmenpaket gegen den Moscheebau in Erfurt-Marbach an.

Höcke sagte, er sei in Sorge, dass am Erfurter Dom künftig der Halbmond als Symbol des Islam zu sehen sein werde. Der Fraktionschef weiter: „Die AfD versteht sich als Anwalt der vielen Bürger und Anwohner, die die Moschee in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft mehrheitlich ablehnen. Das 100-Moscheen-Programm der Ahmadiyya-Gemeinde von 1989 nährt in mir den Verdacht, dass der Moscheebau in Erfurt Teil eines langfristigen Landnahmeprojektes ist. Die AfD wird nicht nur eigene politische Maßnahmen gegen den Moscheebau ergreifen, sondern auch Bürgerinitiativen tatkräftig unterstützen, die den Bau auf rechtsstaatliche Weise verhindern wollen. Die nächsten Schritte in dieser Angelegenheit werden wir am Dienstag bekanntgeben.“

Grund für das Statement des AfD-Chefs war ein Gesprächsangebot der Ahmadiyya-Gemeinde an die AfD-Fraktion im Thüringer Landtag. Dieses fand am 16. Mai 2016 in den Räumen der AfD-Fraktion statt. Hieran teilgenommen hatten unter anderem die religionspolitische Sprecherin der Fraktion, Corinna Herold und der parlamentarische Geschäftsführer, Stefan Möller, sowie Herr Abdullah Wagishauser, Bundesvorsitzender der Ahmadiyya-Gemeinde und Herr Suleman Malik, Vertreter der Ahmadiyya-Gemeinschaft in Erfurt. Selbstverständlich sei die AfD-Fraktion „immer zu einem kritischen Dialog mit anderen Menschen bereit“, so die religionspolitische Sprecherin der Alternative für Deutschland, Corinna Herold, die auch Mitglied des Erfurter Stadtrats ist.

JEZT - Keine Moschee in unsrer Näh Logo der Aktion Aktive Patrioten Zivilcourage für Deutschland - Abbildung © AAP

„Keine Moschee“ Logo der „Aktion Aktive Patrioten – Zivilcourage für Deutschland“ – Abbildung © AAP

Insbesondere aber mit Blick auf die eingeschränkten Rechte der Frauen in islamischen Religionsgemeinschaften und dem intensiven Missionierungsanspruch der Ahmadiyya-Gemeinschaft gehe sie, trotz der höflichen und sachlichen Atmosphäre der Unterhaltung mit den Erfurter Muslimen, sehr skeptisch aus diesem Gespräch, sagte Herold. Wenn schon zwei getrennte Gebetsräume beantragt werden sollen, dann sei dies „nicht im Sinne der Gleichberechtigung der Geschlechter„, so die religionspolitische Sprecherin in einer ersten Reaktion. Als Erfurterin lehne sie zudem im Interesse der betroffenen Anwohner den geplanten Moscheebau entschieden ab und befürworte einen Bürgerentscheid in dieser Frage, erklärte Corinna Herold.

Auch der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Stefan Möller, teilt die Bedenken seiner Fraktionskollegin und monierte: „In dem geplanten Moscheebau mit Kuppel und Minarett erkennen wir einen deutlichen Bruch mit thüringischen Traditionen, der angesichts von gerade einmal 50 bis 80 Ahmadiyya-Mitglieder in ganz Thüringen nicht zu rechtfertigen wäre.“ Muslime hätten zwar theoretisch „einen Anspruch auf Gebetsräumlichkeiten, jedoch nicht auf Präsenz kultureller Abgrenzung von unserer Leitkultur“, so Möller. Genau diese Botschaft werde den Thüringern jedoch mit dem Moscheebauprojekt in seiner geplanten Form vermittelt und dies finde in Erfurt „offenkundig keine Akzeptanz“, so Möller.

Wer sich mit einer fremden Religion in unsere Gesellschaft integrieren möchte, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der AfD Thüringen, der könne dies nicht ohne Rücksicht auf die einheimische Bevölkerung machen. Er  fordere deshalb von den Erfurter Muslimen eine deutliche sowie langfristige Anpassungsbereitschaft. was sich auch bei der Wahl des Ortes und der Gestaltung von Gebets- und Versammlungsräumlichkeiten islamischer Gemeinden zeigen müsse, so Möller abschließend. Auf der gestrigen AfD-Kundgebung in Erfurt unter dem Motto „Unsere Nation, unsere Kultur, unsere Entscheidung!“ lauschten rund 700 besorgte AfD-Anhänger auf dem Domplatz in Erfurt den Worten von Fraktionschef Höcke. Dieser erklärte unter dem Beifall der Demonstranten, der Islam habe eine Heimat, die heiße aber nicht Erfurt und auch nicht Deutschland.





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