„Der Hass wird größer, die Gräben tiefer, die Aktionen roher“: Daniel Spieß über den Umgang mit Migranten in Jena und die Aktionen des revolutionären Kampfes

14.06.16 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Der Hass wird größer, die Gräben tiefer, die Aktionen roher“: Daniel Spieß über den Umgang mit Migranten in Jena und die Aktionen des revolutionären Kampfes

JEZT - Refugees Welcome - Gemeinsam Willkommenskultur gestalten - Symbolbild © MediaPool Jena

JEZT - Meine Vision - 207x70 - Logo © MediaPool JenaZwei Flüchtlinge wurden am Sonntag im niedersächsischen Lingen von einem Luftgewehr-Schützen verletzt. Laut der Polizei soll ein 21 Jahre alter Mann aus seiner Wohnung im dritten Stock auf ein Flüchtlingsheim gefeuert haben, wobei ein fünf Jahre altes Kind und ein 18-Jähriger leicht verletzt wurden. Auch in Thüringen, in unserer Stadt tat sich am Wochenende etwas:

Am Samstag-Abend kam es aus einer Gruppe von sieben Personen, die sich am Grieß und am Saaleufer aufhielten und dort Alkohol tranken, zu ausländerfeindlichen Äußerungen gegen zwei Asylbewerber aus Algerien und dem Irak sowie einem tätlichen Angriff gegen die Bewohner der dortigen Gemeinschaftsunterkunft. Dabei wurde ein faustgroßer Stein gegen die beiden Männer geworfen. Verletzt wurde durch den Steinewurf zum Glück niemand.

Kurz danach konnte die Jenaer Polizei die Gruppe ausfindig machen. Auch der 35 Jahre alte Steinewerfer war dabei und wurde identifiziert. Ein Alkoholtest ergab bei ihm 1,6 Promille. Gegen ihn wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung ermittelt. Nach Feststellung der Personalien und angesichts der Tatsache, dass niemand verletzt worden war, konnte er wieder gehen.

JEZT - Gemeinsam Willkommenskultur gestalten in Jena - Foto © Buergerstiftung Jena

Die Polizei kam dann in gleicher Nacht noch einmal in diesem Zusammenhang zum Einsatz, als die Personengruppe im Steinweg von fünf bis sechs schwarz gekleideten und vermummten Personen – mutmaßlich der Jenaer Antifa-Szene angehörend – tätlich angegriffen wurde. Hierbei wurden der 35-Jährige sowie ein 23-jähriger Mann verletzt. Die Angreifer sprachen deutsch und hatten der Gruppe offenbar gezielt aufgelauert; beim Angriff sollen die Worte „Das sind die Typen“ gefallen sein. Die Vermummten verschwanden anschließend unerkannt.

Der Begriff Antifa meint in aller Regel sog. Antifaschistische Aktionen und bezeichnet linke, radikal-autonome Gruppen, die sich u. a. das Ziel gesetzt haben, Rassismus zu bekämpfen. Da hierbei das Wort Kampf im Vordergrund steht, sind verschiedene Antifa-Gruppen – insbesondere solche aus dem Umfeld der Autonomen-Szene – unter Beobachtung der Polizei und des Verfassungsschutzes.

Fazit: Gewalt gegen Migranten und Asylbewerber ist nicht akzeptabel und muss unterbunden werden. Ebenso nicht akzeptabel ist die Selbstjustiz der Antifa, die sich außerhalb der demokratischen Regeln unserer Gesellschaft bewegt. Dabei ist es kaum verwunderlich, dass die Antifa-Aktivisten wegen ihrer Akzeptanz und eigenen Anwendung von Gewalt gegen Andersdenkende von der Gesellschaft kritisch bewertet werden. Es gibt aber auch bedingungslose Unterstützer_innen. So dankte die Landtagsabgeordnete der Thüringer Linken, Katharina König, jüngst der Antifa, weil diese eine Podiumsdiskussion der AfD im Jenaer Volksbad derart störte, dass die Veranstaltung abgebrochen werden musste.





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