„Immer noch keine Gewissheit über das Schicksal von Schiparellei“: Forschungssonde ist auf dem Roten Planeten angekommen, sendet aber noch keine Signale

20.10.16 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Immer noch keine Gewissheit über das Schicksal von Schiparellei“: Forschungssonde ist auf dem Roten Planeten angekommen, sendet aber noch keine Signale

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Raumsonde Trace Gas Orbiter mit dem Testmodul Schiaparelli am unteren Ende – Abbildung © ESA

jezt-das-wissenschaft-logo-abbildung-mediapool-jena(BERNHARD DOEPFER) – Nur sieben Monate nach dem Start der Raumsonde „Trace Gas Orbiter (TGO)“ ging das Projekt „ExoMars“ mit der Landung des Testmoduls „Schiaparelli“ gestern auf dem Mars in seine nächste Phase über. Es war die erste Landung der Europäischen Weltraumagentur ESA und ihres russischen Partners Roskosmos auf dem Roten Planeten – ob sie erfolgreich war, wird sich noch zeigen. „Schiaparelli“ war im März diesen Jahres gemeinsam mit dem Forschungssatelliten TGO vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet.

Die Sonde erreichte am Mittwoch gegen 16:45 Uhr MESZ nach einem relativ schwierigen, automatisch gesteuerten Manöver die Marsoberfläche. Schwierig vor allem wegen der Eintrittsgeschwindigkeit in die Planetenatmosphäre, die bei über 21.000 Kilometern in der Stunde lag. Dabei sollte ein Hitzeschild aus Kork und Phenolharzen die wertvolle Technik vor dem Verbrennen schützen.

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Illustration der Schiparelli-Landung auf dem Mars – Bildquelle: ESA / ATG mediala

In elf Kilometer Höhe öffnete sich dann bei immer noch doppelter Schallgeschwindigkeit der rund 12 Meter große Fallschirm, der „Schiparelli“ auf 300 Stundenkilometer abbremsen sollte, bevor in sieben Kilometern Höhe zunächst der Hitzeschild und in einem Kilometer Höhe schließlich der Fallschirm abgesprengt wurde. Neun kleine Raketentriebwerke sollten das Testmodul am Ende sanft auf der Oberfläche des Roten Planeten aufsetzen lassen.

Die Landung von „Schiaparelli“ ist als zentrales Etappenziel des „ExoMars“-Projekts anzusehen, mit dem die beiden Raumfahrtorganisationen nach Spuren von Leben auf dem Wüstenplaneten suchen. Paolo Ferri, Flugbetriebsleiter der ESA, berichtete gestern Abend dann auch etwas enttäuscht: „Das ist kein gutes Zeichen. Der Abstieg des Landers bestand aus einer Reihe von einzelnen Maßnahmen, die jede für sich schwierig sind: Eintritt in die Atmosphäre, Öffnen des Fallschirms, Absprengen des Hitzeschildes, Abtrennung des Fallschirms.“ Dass die Sonde den Mars erreicht hat, steht außer Frage und wurde gegen 18:20 Uhr dokumentiert – aber womöglich ist sie nun nur noch Schrott. „Ich will die Daten sehen“, sagte Ferri und will der Welt heute Nachmittag mehr über das Schicksal von „Schiaparelli“ berichten.





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