Neues von der „Curiosity“-Mission # 057: Routinecheck ergab zwei kleine Löcher im linken Mittelrad des Mars-Rovers

26.03.17 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Neues von der „Curiosity“-Mission # 057: Routinecheck ergab zwei kleine Löcher im linken Mittelrad des Mars-Rovers

Foto vom Routinecheck der Räder des MArs Rovers im März 2017. - Foto © NASA Team Curiosity JPL-Caltech MSSS

Foto vom Routinecheck der Räder des Mars Rovers im März 2017 – Foto © NASA Team Curiosity JPL-Caltech MSSS

(JEZT / BERNHARD DOEPFER) – Bei einer routinemäßigen Kontrolle der Antriebsräder des NASA-Marsrovers Curiosity wurden am 19. März 2017 zwei kleine „Löcher“ auf dem linken Mittelrad des Rovers gefunden. Dies sei ein Zeichen des Verschleißes auf der bislang knapp 16 Kilometer langen Fahrt von Curiosity auf dem Mars, erklärte die NASA. Es sind die ersten „Löcher“ in den „Grousers“ genannten Aluminium-Platten, aus denen sozusagen die Bereifung der Räder besteht. In einer Bildkontrolle der Räder mit dem letzten Check vom 27. Januar 2017 zeigte sich, dass die leichten Beschädigungen während der Fahrten des Rovers während dieses Zeitraums entstanden sein müssen – Curiosity ist derzeit bergauf unterwegs am Kraterberg Aeolis Mons, der von der NASA auch Mount Sharp genannt wird, und fährt mitunter auf hart-felsigem Untergrund.

Derweil gab die NASA Entwarnung zur „Reifen-Problem“. Curiosity-Projektleiter Jim Erickson vom Jet Propulsion Laboratory/JPL der NASA in Pasadena/Kalifornien sagte: „Alle sechs Antriebsräder haben unserer Ansicht nach noch mehr als genug an Lebensdauer, um den Rover weiterhin zu allen Zielen zu bringen, die für die Mission geplant sind. Der festgestellte kleine Schaden kommt für uns nicht unerwartet und könnte ein erstes Zeichen dafür sein, dass das linke Mittelrad in Zukunft weiter verschleißen wird.“ Die Mittelräder des Rovers unterliegen besonderer Belastung, denn während Rangier- und Wendemanövern bleiben sie (anders als die Räder vorne und hinten) oft an ein und dem selben Punkt und „rutschen“ quasi auf dem felsigen Untergrund des Mars hin und her, was zu den nun festgestellten Schäden führen könnte, erklärte die NASA.

Foto vom linken Mittelrad des Mars Rovers mit Beschädigungen - Foto © NASA Team Curiosity JPL-Caltech MSSS

Foto vom linken Mittelrad des Mars Rovers mit Beschädigungen – Foto © NASA Team Curiosity JPL-Caltech MSSS

Die besondere Überwachung der Curiosity-Räder war von der NASA Ende letzten Jahres veranlasst worden, nachdem zuvor festgestellt worden war, dass sich Dellen an den Antriebsrädern häufiger als in den Vorjahren ansammelten. Die Prüfung zeigte nun, dass am linken Mittelrad genau an der Stelle, wo drei „Grouser“ auf dem Rad angebrochen waren, jetzt die kleinen Löcher entstanden waren. Damit habe dieses Rad nun wohl 50 Prozent seiner Gesamtnutzungsdauer überschritten, so die Nationale Aeronautik- und Raumfahrtbehörde der USA, was aber nach den Worten von JPL-Projektwissenschaftler Ashwin Vasavada kein wirkliches Problem ist. Vasavada sagte hierzu beruhigend: „Dies ist ein Teil des Lebenszyklus der Räder, war zu erwarten und verändert überhaupt nicht unsere aktuellen wissenschaftlichen Pläne oder verringert unsere Chancen, die Mineralogie weiter oben auf dem Kraterberg zu untersuchen.“ – Curiosity klettert also weiter bergauf zu sequentiell höheren und jüngeren Schichten des unteren Mount Sharp, um dort zu untersuchen, wie sich das Klima früherer Marszeitalter vor Milliarden von Jahren veränderte. Hinweise auf diese uralten Umgebungsbedingungen zeichnen sich in den einzelnen Gesteinsschichten ab.

Bis zum 25. März 2017 hatte der NASA-Rover vom Beginn der Mission im August 2012 an auf dem roten Planaten etwa 16 Kilometer zurück gelegt. Jedes der sechs Räder Curiositys ist etwa 50 Zentimeter im Durchmesser groß und rund 40 Zentimeter breit. Die Einzelteile der Rad-„Grousers“ wurden aus massivem Aluminium gefräst und werden durch Kunststoffverbindungen beim Bodenkontakt abgefedert. Die „Grouser“ selbst sind 19 zickzackförmige Laufflächenteile pro Rad und tragen über die sechs Räder der Rover dessen Gesamtgewicht von mehr als 950 Kilogramm, sorgen zudem für die Traktion und die Fähigkeit, über unebenes Gelände zu fahren.

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Die Route des Curiosity-Rovers auf dem Mars seit dem Beginn der Mission im August 2012. – Abbildung © NASA Team Curiosity – Bildbearbeitung © InterJena





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