„Weitere Stärkung des Forschungsstandortes“: Mit einem Millionenzuschuss des Bundes könnte in Jena u.a. ein Batterieforschungszentrum entstehen

02.05.17 • INFOS FÜR STUDIERENDE, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, UNSER JENA, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Weitere Stärkung des Forschungsstandortes“: Mit einem Millionenzuschuss des Bundes könnte in Jena u.a. ein Batterieforschungszentrum entstehen

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Gute Nachricht für den Forschungsstandort Jena: Der Wissenschaftsrat hat am 28. April 2017 „grünes Licht“ für einen Forschungsneubau an der Friedrich-Schiller-Universität Jena gegeben. Das wichtige Gremium empfiehlt eine Bundesförderung für einen zusätzlichen Bau für das „Zentrum für Energie und Umweltchemie“ (CEEC Jena, Center for Energy and Environmental Chemistry Jena). Die Kosten für Neubau und Ausstattung von CEEC Jena II betragen etwa 27 Mio. Euro, die zur Hälfte von Bund und Land getragen werden, wenn im Juni auch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern dieser Empfehlung des Wissenschaftsrates folgt und die endgültige Entscheidung über eine Finanzierung fällt.

„Die Friedrich-Schiller-Universität Jena begrüßt diese Empfehlung, da die Forschung zu Energiespeichern ein strategischer Schwerpunkt innerhalb der Forschungsprofillinie Light ist“, sagt Prof. Dr. Thorsten Heinzel, Vizepräsident für Forschung der Uni Jena. „Nach dem Forschungsneubau CEEC Jena I und der kommenden Förderung des Innovationszentrums CEEC Jena durch den Freistaat stellt dieser Forschungsneubau CEEC Jena II den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem weltweit sichtbaren Batterieforschungszentrum mit kritischer Masse dar, welches durch das Land zusätzlich mit einem Anwendungszentrum unterstützt wird“, sagt CEEC-Direktor Prof. Dr. Ulrich S. Schubert. Der Chemiker und Materialwissenschaftler ergänzt: „Der neue Forschungsbau CEEC Jena II soll den bestehenden, bereits voll ausgelasteten Forschungsbau CEEC Jena I komplettieren und erweitern. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Materialchemie und den Werkstoffwissenschaften sowie einer tiefgehenden Charakterisierung.“

Das neue Gebäude soll eine Nutzfläche von rund 2.500 Quadratmetern haben und wird in unmittelbarer Nähe zum CEEC Jena I errichtet. Wenn die finanziellen Entscheidungen wie erhofft fallen, soll es 2022 fertiggestellt sein. Im CEEC Jena wird an der Batterie der Zukunft gearbeitet, wofür Prof. Schubert, Dr. Martin D. Hager und Tobias Janoschka erst jüngst mit dem Thüringer Forschungspreis ausgezeichnet wurden. In Zukunft soll die Materialforschung für die nächste und übernächste Generation von Energiespeichern ausgebaut werden, wofür der Neubau dringend notwendig ist. „Das CEEC Jena II bündelt die Spitzenforschung im Bereich der grundlegenden Materialforschung für Energiespeicher und -wandler“, erläutert Schubert. Die Forschungsthemen, welche im Forschungsneubau CEEC Jena II bearbeitet werden sollen, betreffen innovative materialchemische und werkstofftechnische Konzepte für neue Batterien, gedruckte Solarzellen und integrierte Bauteile. Es geht beispielsweise um die Entwicklung von Batterien der nächsten Generation, „jenseits der aktuellen Lithium-Batterien“, welche sicher und nachhaltig nutzbar sein sollen „und ohne den Einsatz von kritischen Rohstoffen, wie Seltenen Erden, auskommen“, sagt der Jenaer Chemiker. „Ein weiterer Aspekt ist die detaillierte Untersuchung und Aufklärung der ablaufenden Prozesse innerhalb einer Batterie beim Laden und Entladen. Hierdurch können diese Systeme verbessert werden.“

Am Universitätsklinikum Jena (UKJ) soll ein neues Forschungsgebäude entstehen, in dem sich Wissenschaftler der Erforschung von Alterserkrankungen widmen werden. Ziel des Zentrums für transnationale Medizin – CeTraMed – ist die Aufklärung der Mechanismen altersassoziierter Erkrankungen mit Hilfe biophotonischer Verfahren, um neue Formen der Diagnostik und Therapie zu entwickeln. Die Baukosten in Höhe von 28 Millionen Euro trägt zur Hälfte das UKJ selbst, für die andere Hälfte hat der Wissenschaftsrat eine Förderung des Bundes empfohlen. Der geplante Bau mit 3.800 Quadratmetern Nutzfläche könnte 2022 fertig gestellt und dann Arbeitsplatz von 14 Forschergruppen sein.

„F3“ heißt das Rechteck auf den Orientierungsplänen des Universitätsklinikums Jena für das Areal in Lobeda, noch steht zwischen den Forschungsbauten entlang der Erlanger Allee ein Fertigbau, der in den 90er Jahren errichtet wurde. „Mit der Förderempfehlung des Wissenschaftsrates rückt die Möglichkeit näher, mit direkter Anbindung an die anderen Forschungsbauten in Lobeda im Neubau des CeTraMed anspruchsvolle weitere Laborflächen zur Unterstützung unserer Forschungsschwerpunkte zu schaffen“, freut sich Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, kaufmännischer Vorstand des UKJ und Vorstandssprecherin. Die Bereitschaft zur Übernahme des Landesanteils der 28,3 Mio. Euro für Baukosten und Grundausstattung zeugt von der Bedeutung, die Fakultät und Universitätsklinikum dieser Perspektive beimessen.





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