„Hanfried saniert“: Restaurierung und Wiederanbringen des Schwerts kosteten insgesamt rund 13.000 Euro

15.05.17 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Hanfried saniert“: Restaurierung und Wiederanbringen des Schwerts kosteten insgesamt rund 13.000 Euro

Pünktlich zum Beginn des Jenaer Frühlingsmarktes ist am vergangenen Freitag  das Denkmal des Begründers der protestantischen Universität Jena, der „Hanfried“, auf dem Marktplatz fertig saniert wieder an die Stadt Jena übergeben worden. Aus Anlass des Reformationsjahres 2017 war er von JenaKultur einer gründlichen Reinigung und Konservierung unterzogen worden.

Seit Mitte März 2017 lief die Sanierung, die bereits für den Herbst letzten Jahres geplant war, aber auf Grund des Vandalismusschadens am Schwert im letzten Spätsommer auf dieses Jahr verschoben werden musste. Die vom Mellinger Metallrestaurator Benito Sellin geplanten Maßnahmen begannen mit der Restaurierung der 3,50 Meter hohen Bronzeskulptur. Ausführende Restauratorin war Anke Few aus Weimar. Anschließend wurde das ca. 2,50 Meter hohe Postament einschließlich des Stufenunterbaus von der Firma Bennert Restaurierungen GmbH gereinigt und konserviert.

Die Arbeiten hier erwiesen sich etwas schwieriger und umfangreicher als geplant, da die bisherigen Restaurierungsmaßnahmen in den letzten Jahrzehnten unterschiedliche Materialien und Verfahren verwendeten. Darüber hinaus verschlimmerten immer wieder aufgebrachte Aufkleber, Propagandaplakate und Beschmierungen den Zustand. Im Ergebnis war es nahezu unmöglich, ein einheitliches Erscheinungsbild des ohnehin spröden und uneinheitlich strukturierten Sandsteins zu erzielen, so die Experten. Mit viel Akribie und Kleinarbeit ist es den Restauratoren jedoch gelungen, den Stein nicht nur optimal zu konservieren, sondern auch eine beruhigte und harmonische Oberflächenansicht herzustellen.

Die Kosten betrugen etwa 13.000 Euro, dabei flossen Fördermittel durch die Untere Denkmalschutzbehörde Jena ein in Höhe von 5.000 Euro.

Hintergrund: Johann Friedrich I. der Großmütige, genannt „Hanfried“ (geb. 1503 in Torgau, gest. 1554 in Weimar), 1532-1547 Kurfürst von Sachsen, war Führer der Protestanten im Schmalkaldischen Krieg, wo er 1547 in kaiserliche Gefangenschaft geriet und seine Kurwürde verlor. Hanfried gründete 1548 noch in Gefangenschaft eine „Hohe Schule“ in Jena, um in seinem verbliebenen Herzogtum protestantische Lehrer, Juristen, Mediziner und Beamte auszubilden. Erst nach seinem Tod konnte die „Hohe Schule“ 1558 das kaiserliche Universitätsprivileg erlangen.





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