„Rettung über Nacht“: Aus einem Teil des FF USV wurde die 1. Frauenfußballmannschaft des FC Carl Zeiss Jena

22.06.17 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Rettung über Nacht“: Aus einem Teil des FF USV wurde die 1. Frauenfußballmannschaft des FC Carl Zeiss Jena

Die neue Frauenfußballmannschaft des FC Carl Zeiss Jena bei ihrer Premiere. – Foto © FCC Benedikt Bernshausen

(Hans Bender) – Die Vereinsführung des Jenaer Frauenfußball-Erstligisten FF USV Jena hatte sich letzte Woche entschieden, seine Mannschaft FF USV Jena III zur neuen Spielzeit 2017/2018 beim Thüringer Fußballverband NICHT für den Spielbetrieb in der Frauen-Verbandsliga zu melden. „Die Entscheidung fiel uns allen nicht leicht“, kommentierte FF USV Präsidentin Prof. Dr. Heike Kraußlach die Entwicklung, „aber sie musste nach langem Überdenken und der leider erfolglosen Suche nach umsetzbaren Alternativen aus unserer Sicht so fallen.“

Das Ziel sei es, sich zukünftig noch zielgerichteter auf die Nachwuchsausbildung des FF USV zu fokussieren und die sportliche Lücke zur Allianz Frauen-Bundesliga weiter zu schließen, erklärte Kraußlach. „Der Aufstieg unserer U21 ist dabei ein erster wichtiger Schritt. Mit den damit verbundenen allgemein gestiegenen Anforderungen können wir mit unserer schmalen Personalstruktur keinen derartigen Spielbetrieb in der Verbandsliga fortführen“, begründete die FF USV Präsidentin die Entscheidung des Universitätssportvereins. Mit den Worten des FF USV-Geschäftsführer Jens Roß „Sollte sich ein Verein anbieten, der die Mehrzahl der Spielerinnen aufnimmt, würden wir das Verbandsliga-Spielrecht übertragen“, schloss die Pressemeldung und siehe da, sozusagen „über Nacht“ fand sich ein solcher Verein, der zudem Jenaer Sportfans nicht gänzlich unbekannt sein dürfte: Der FC Carl Zeiss Jena.

Glückliche Gesichter: Zeiss-Trainer Mario Hollmann (links) mit Präsident Klaus Berka und der Spielführerin ders FCC Frauenfußballmannschaft Annemarie Pohl. – Foto © FCC Benedikt Bernshausen

Am gestrigen Mittwoch erklärten sowohl FCC Präsident Klaus Berka als auch Hans-Jürgen Backhaus, der Leiter des FCC-Nachwuchsleistungszentrums, dass der FC Carl Zeiss Jena sehr wohl als Fußballclub „auch eine soziale Verantwortung, jedem und eben auch jeder, der oder die es möchte, das Fußballspielen zu ermöglichen“ habe, und schnappte zu. Ergebnis: Künftig tragen auch Frauen beim FC Carl Zeiss Jena das Fußballtrikot – und zwar nicht nur als Fans auf den Rängen, sondern auch auf dem Rasen, denn aus der dritten Mannschaft des FF USV Jena wird nun die 1. Frauenmannschaft des FCC, wobei Backhaus sowohl als Ansprechpartner der Damen fungiert, als auch für die Integration der neuen Mannschaft verantwortlich zeichnet. Als Präsidiumsmitglied habe er gemeinsam mit seinen Gremiumskollegen die kurzfristig zustande gekommene einstimmige Entscheidung mitgetragen, berichtete Hans-Jürgen Backhaus am Donnerstag der Presse. Und natürlich habe auch der Aufsichtsrat des FC Carl Zeiss Jena die Aufnahme des Spielbetriebs im Frauenbereich unterstützt, heißt es.

Besonders FCC-Präsident Berka fand die Situation „unmöglich“, dass dem erfolgreichen Team die Auflösung drohte. „Wir wollen den jungen Damen eine neue Heimat sein und begrüßen sie natürlich herzlich bei uns im Klub“, sagte Berka. Es sei keine Frage, dass die Spielerinnen das FCC-Vereinsleben bereichern und den Namen des FCC ganz sicher würdig vertreten würden, so der Präsident, der jedoch Wert darauf legt, dass dieser Übergang in Absprache und im Einvernehmen mit dem FF USV vonstatten gegangen sei. Bereits heute sollen erste Gespräche mit dem Thüringer Fußball-Verband geführt werden, denn hier müsse zeitnah entschieden werden, in welcher Spielklasse das neueste FCC-Team zukünftig spielen wird. Ideal wäre  ein Start in der Verbandsliga. Eben jener Liga, die die EX-FF USV-Mädels gerade als Meister gewonnen haben, sagte Berka.





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

« »


JENAhoch2 | Omnichannel-Media für Stadt und Region