„Das Innere des Großen Roten Flecks auf dem Jupiter“. Die NASA-Sonde Juno kam am Montag Abend dem riesigen Gasplaneten ganz nah

14.07.17 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu „Das Innere des Großen Roten Flecks auf dem Jupiter“. Die NASA-Sonde Juno kam am Montag Abend dem riesigen Gasplaneten ganz nah

Das Innere des Großen Roten Flecks auf dem Jupiter aus 9.000 km Entfernung. – Image Credit: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Gerald Eichstädt

(BERNHARD DOEPFER) – Nach dem extrem niedrigen Überflug der NASA-Forschungssonde „Juno“ über den Großen Roten Fleck des Jupiter am vergangenen Montag Abend (sie überflog den Wirbel in knapp 9.000 Kilometern Höhe), hat die US-Raumfahrtbehörde gestern drei erste Bilder des gewaltigen Wirbelsturms auf dem Gasplaneten veröffentlicht.

Über Jahrhunderte hätten Wissenschaftler den sog. Großen Roten Fleck beobachtet, gestaunt und Theorien aufgestellt, berichtete Scott Bolton, der Leiter der „Juno“-Mission am Mittwoch in einer Pressekonferenz der NASA. Dann fügte er stolz an: „Und jetzt haben wir die besten Bilder aller Zeiten.“

Der rote Wirbelsturm wird seit 1830 von Astronomen beobachtet, tobt aber nach Schätzungen von Wissenschaftlern bereits seit mehr als 350 Jahren auf der Oberfläche des größten Planeten in unserm Sonnensystem. Seinen Namen hat er aufgrund seiner Erscheinung erhalten, doch erst seit dem Vorbeiflug der Raumsonde Voyager I im März 1979 ist den Forschern auf der Erde klargeworden, was da aus der Ferne so rot schimmert.

Der Große Rote Fleck auf dem Jupiter – Image Credit NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Gerald Eichstädt

Inzwischen hat man berechnet, dass der Mega-Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 600 Kilometern pro Stunde und einer Ausdehnung von rund 16.350 Kilometern stets an gleicher Stelle auf dem Gasplaneten Jupiter wütet. Eine Erklärung für die lange Dauer des gewaltigen Sturms ist die gasförmige Konsistenz des Planeten. Anders als auf der Erde gibt es auf Jupiter keine feste Oberfläche, durch die Stürme abgebremst werden könnten. Aus verschiedenen Missionsbildern seit 1979 und den Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble zeigt sich aber, dass der Große Rote Fleck beständig etwas kleiner wird.

Hintergrund: „Juno“ war vor sechs Jahren von der NASA auf die Reise geschickt worden. Vor einem Jahr trat die Sonde in die Umlaufbahn des Gasplaneten ein. Inzwischen sind bereits zahlreiche wissenschaftliche Artikel erschienen, die auf den seitdem gesammelten Daten beruhen. Ende Mai erschienen gleich 45 Forschungsarbeiten auf einen Schlag. Unter anderem erspähte „Juno“ ein chaotisches Muster von Wirbelstürmen an den vorher so nicht beobachtbaren Polen des Riesenplaneten. Dadurch unterscheidet sich Jupiter deutlich von seinem Nachbarn Saturn. Aber nicht nur das: Auch die beiden Jupiterpole ähneln sich keineswegs. Die Raumsonde lieferte auch unerwartete Hinweise auf große Mengen Ammoniak, die aus der Tiefe der Jupiteratmosphäre heraufquellen und riesige Wettersysteme bilden.

„Kosmisches Spiegelei“: Jupiter mit seinem Großen Roten Fleck (Falschfarbenabbildung) – Image Credit NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS/Gerald Eichstädt





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