Neues von der „Curiosity“-Mission # 067: Über Klettergenies, Kanonenkugeln und den inneren Kern des Roten Planeten

07.01.18 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Neues von der „Curiosity“-Mission # 067: Über Klettergenies, Kanonenkugeln und den inneren Kern des Roten Planeten

Noch ein weiter Weg: Blick zum Gipfel des Kraterberges Aeolis Mons / Mount Sharp im Januar 2018. – Foto © NASA JPL Caltech Team Curiosity

(BERNHARD DOEPFER) – Derzeit erfährt man wenig Neues über den NASA-Rover „Curiosity“, der auf dem Mars immer noch den Kratenberg Aeolis Mons / Mount Sharp erklimmt. Zwar kann man nahezu täglich neue sog. „Raw Images“ – das sind die unbearbeiteten Fotos der Bordkameras – abrufen und sehen, wie es voran geht, aber das Klettern dauert eben seine Zeit, steht für die Bodencrew doch Sicherheit für das teure Gefährt an erster Stelle. Aber der wie ein Kleinwagen große und schwere Marsrover hat sich als wahres Klettergenie bewährt.

Mit einem Wissenschaftsfoto ging man derweil Ende Dezember an die Öffentlichkeit (siehe rechts). Die NASA schrieb dazu: „Mars mag nach dem römischen Kriegsgott benannt sein, aber dieses seltsame Ding ist keine Kanonenkugeln. Es ist ein runder 5 mm großer Kiesel und enthält Calciumsulfat, Natrium und Magnesium. Dadurch unterscheidet er sich von den ähnlich aussehenden, jedoch hämatitischen ‚Blaubeeren‘ , die in der Ebene vor dem Kraterberg gefunden wurden.“

Das ist keine Kanonenkugel sondern ein Kieselstein (Falschfarbendarstellung). – Foto © NASA JPL Caltech Team Curiosity

Währenddessen fiebert man bei der amerikanischen Weltraumbehörde dem Start des Mars-Landers Lander InSight entgegen, der in Kürze zum Roten Planeten gebracht werden soll. Fast 2,5 Millionen Menschen werden mit dabei sein – zumindest mit ihrem Namen, denn zwei Mikrochips des Landemoduls enthalten die Namen aller Menschen, die sich im Internet eine Bordkarte für die Mission besorgt hatten, um ihren Namen ins All fliegen zu lassen. Anfang Mai 2018 soll InSight an Bord einer Atlas-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus Richtung Mars starten und nach in diesem Jahr, genauer gesagt am 26. November, auf dem Roten Planeten landen.

Die auf rund zwei Jahre angelegte und mehr als 500 Millionen Dollar teure neue Marsmission sollte eigentlich bereits im vorletzten Jahr starten, musste aber wegen eines undichten Forschungsinstruments auf 2018 verschoben worden. Vom Design her ähnelt der rund 360 Kilogramm schwere stationäre Lander der NASA-Raumsonde Phoenix, die 2008 auf dem Mars landete und einige Monate lang Daten vom Mars-Norpol funkte. Mit InSight sollen verdringlich spezielle Informationen über die Entstehung des Planeten gesammelt werden, die dann Vergleiche mit Fakten und Daten anderer Planeten wie der Erde und der Venus ermöglichen sollen.

Der Mars-Rover blickt bergauf (links) und bergab (rechts). – Foto © NASA JPL Caltech Team Curiosity

So soll InSight u.a. den Kern des Mars vermessen, die Temperatur seines Inneren und die Struktur seiner Kruste sowie das aktuelle tektonische Geschehen und die Anzahl der Meteoriteneinschläge erforschen.  An der Mission sind neben den NASA-Wissenschaftlern weitere Forscher aus mehreren Ländern beteiligt, darunter ist auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). InSight verstärkt dann die kleine Flotte weiterer NASA-Sonden , die derzeit den Roten Planeten umkreisen oder erforschen, darunter die Rover Opportunity (der inzwischen schon knapp 16 Jahre funktioniert) und eben Curiosity.

Über den Start und die Landung von InSight wird auf UNSER JENA / JEZT ONLINE noch weiter zu berichten sein.





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