Orkan „Friederike“ richtete Verwüstungen an: Feuerwehren und Polizei in Jena und der Region hatten alle Hände voll zu tun

19.01.18 • AUS DER REGION, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENA, UNSER JENA & DIE REGIONKeine Kommentare zu Orkan „Friederike“ richtete Verwüstungen an: Feuerwehren und Polizei in Jena und der Region hatten alle Hände voll zu tun

Umgestürzter Baum in der Straße Mühltal in Jena – Foto © privat

Abgedeckte Dächer, abgeknickte Bäume, schwere Sturmschäden, Bahnverkehr unterbrochen: Orkan „Friederike“, der bundesweit zum Teil schwere Verwüstungen angerichtet hat, wütete am Donnerstag auch in Jena und der Region und hielt dabei die Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren auf Trab.

Herabstürzende Äste und Dachziegel oder herumfliegende Schilder und Gegenstände, wackelnde Gerüste und umgewehte Fahrradfahrer: In der Lichtstadt hatten Polizei und Feuerwehren insgesamt 46 Einsätze zwischen 14.00 und 20.00 Uhr,  empfahlen sogar, einen Aufenthalt im Freien zu meiden. Zu Behinderungen führte auch der vorübergehend eingestellte Zugverkehr, da ein Schienenersatzverkehr nicht möglich war. Durch „Friedericke“ war das gesamte Netz von Abellio Rail Mitteldeutschland betroffen und die DB Regio-Linien.

Abgerissene Dachteile am Autohaus Fischer in Jena-Burgau, die zu ganz erheblichen Sachschäden an dort abgestellten Neuwagen führten – Foto © privat

Aber nicht nur auf den Bahnstrecken kam es zu Stromausfällen. Wie ein Sprecher der Thüringer Energie AG – des größten Stromversorgers im Freistaat – erklärte, werden die notwendigen Reparaturarbeiten an den Versorgungsleitungen wohl noch den gesamten Freitag in Anspruch nehmen. In den Jenaer Ortsteilen Drackendorf und Kunitz gab es aber bereits im Laufe des Abends wieder eine funktionierende Stromversorgung. In Bucha, Hermsdorf, Mörsdorf und Zöllnitz dauerte es bis in die Nacht.

Mit Windspitzen von bis zu 138 Kilometer pro Stunde (gemessen in Gera) hat „Friederike“ in Teilen Thüringens sogar Orkanstärke erreicht; am Flughafen Erfurt-Bindersleben wurden starke Böen mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde gemessen. Bundesweit war Orkan „Friederike“ zwar nicht so heftig wie „Kyrill“ vor 11 Jahren, auf dem Brocken wurden er gestern jedoch mit 205 Stundenkilometern gemsssen, während „Kyrill“ 2007 dort „nur“ 199 Kilometer pro Stunde erreichte. In der Klimastation der Ernst-Abbe-Hochschule wurden Höchstwindböen der Windstärke 10 gemessen, dies sind 90 bis 100 Stundenkilometer.

Herabgefallene Äste durch Orkan „Friederike“ beschädigten eine Terrasse – Foto © privat

Glücklicherweise kam es in Jena und der Region nur zu Sachschäden, es wurde niemand verletzt. So wurden in der Karl-Liebknecht-Straße Dachteile vom Angergymnasium geweht, sie fielen auf den Gehweg und die Straße. Windböen lösten auch einen Teil einer Werbetafel an der Südseite der Schillerpassage in der Wiesenstraße und wehte diese auf einen BMW. An diesem wurden die Frontscheibe und der A-Holm beschädigt. In Lobeda-Ost in der Nähe des Klinikums wurde eine große Bautafel umgeweht und auf die Drackendorfer Straße geschleudert. In der Straße Mühltal stürzte ein großer Baum auf ein Wohnhaus und beschädigte Dach, Teile der Fassade und einen Zaun.

An der neuen, noch im Bau befindlichen Schule Am Jenzig lösten sich am Gerüst Standbretter und flogen auf die Straße. In der Wiesenstraße löste sich schließlich ein Wellblechdach von einer Baracke am alten Schlachthof, so dass die Jenaer Feuerwehr das restliche Dach sichern musste. Schäden in Höhe von wohl mehreren 100.000 Euro entstanden beim VW Autohaus Fischer in Burgau, als dort große Teile des Daches herabgeweht wurden und auf mehreren Neuwagen landeten, die um Teil schwer beschädigt worden sein sollen.





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