OB-Kandidat muss Schadensersatz für Wahlkampfverfehlung zahlen

31.03.18 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu OB-Kandidat muss Schadensersatz für Wahlkampfverfehlung zahlen

OB-Kandidat Arne Petrich bei einer Podiumsdiskussion. – Foto © MediaPool Jena

Der parteilose OB-Kandidat und Jenapolis-Chef Arne Petrich ist zwar gerade im Oster-Urlaub an der Ostsee, doch die Post, die ihm in dieser Woche zugestellt wurde, dürfte eine Osterfreude wahrscheinlich etwas trüben. Hintergrund: Petrich hatte eine von unseren OB-Wahl Radio-Sendungen ohne Genehmigung einfach für sich genutzt, die anderen OB-Kandidaten herausgeschnitten und die ihm passenden Teile anschließend auf seinem eigenen Soundcloud Podcast „Arne Petrich für Jena“ online gestellt.

Dies ist eine Urheberrechtsverletzung, die von ihm nicht bestritten wird, und dem Bewerber um das höchste Wahlamt in unserer Stadt nun als Schadensersatzforderung von mehr als 1.000 Euro in Rechnung gestellt wurde. Aus unserer Radio-Jena-Sicht eine eher milde Entscheidung, legt sein Anwalt doch bei der unautorisierten Verwendung eines einzigen Jenapolis-Fotos den Streitwert schon mal auf 16.000 Euro fest. – Frage: Wieso ist Arne Petrich nicht einfach an uns herangetreten und hat nachgefragt? Wir hätten sicherlich eine Lösung gefunden.

Es ist noch gar nicht so lange her, da schrieb Arne Petrich seinen Leserinnen und Lesern „…ich kann Ihnen versichern, dass das Thema ein persönlicher Krieg des Herrn Sauer (Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Betreiber des Portals Lichtstadt) gegenüber Jenapolis darstellt…“ Gemeint waren unsere ersten Artikel über fehlerhafte Berichterstattungen durch seinen Blog und die Löschung der Kommentare von Jenapolis-Lesern, die dies bemängelten*, die später ergänzt wurden um die Fälle Koschnick, Aigner und Tichy, deren Texte der OB-Kandidat plagiierte.

Eine etwas irritierende Darstellung des heutigen OB-Kandidaten, denn meine Person ist natürlich nicht „Betreiber des Portals Lichtstadt“ – dieses betreibt allein die Stadt Jena als kommunale Gebietskörperschaft, deren Mitarbeiter ich bin. Irritationen gab es auch, als Jenapolis in zwei Fällen die für Presseorgane in Thüringen gesetzlich vorgeschriebene Veröffentlichung von Gegendarstellungen ignorierte, da Arne Petrich bekannt gab: „Presse? Nein, auch wenn viele Jenapolis in die Presseecke geschoben haben. Ich selber habe mich und die Plattform selber so nicht verstanden.“ Doch bereits kurz danach arbeitete er mit Hilfe des Presseausweises eines Berufsverbandes von Fotografen bereits wieder journalistisch.

Nur zur Klarstellung: Das, was OB-Kandidat Petrich als „Krieg“ bezeichnet, hat und hatte allein mit der Einforderung von Korrektheit und Transparenz zu tun – eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen Unternehmer und Journalisten, der erster Bürger unserer Stadt werden möchte.

Was wird wohl in den kommenden zwei Wochen im Petrich-Wahlkampf passieren? Macht er den entstandenen „Wer bei Soundcloud Sound klaut“- Schaden wieder gut? – Ich bleibe dran!

In diesem Sinne

Ihr Rainer Sauer
Programmkoordinator
ZONO Radio Jena


* = schriftliche Erklärung: „Es ist das Hausrecht eines jeden Redakteurs der Plattform, jederzeit Kommentare zu löschen oder nicht zu veröffentlichen.“





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