Fußballarena: Kein Extra-Geld für Südkurvenerhalt – FCC-Fans sollen auf die Nordtribüne umziehen
Die Südkurve im Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena. – Foto © crowdFANding – Südkurve bleibet
(red + Content der Stadt Jena) – Im Januar 2018 wurde durch Beschluss des Stadtrats das Vergabeverfahren „Fußballarena“ auf den Weg gebracht (wir berichteten). Die verabschiedeten Verfahrensunterlagen enthielten wesentliche Rahmenbedingungen, an die sich die Bieter bei der Erstellung ihres jeweiligen Angebots halten müssen.
Dies betrifft unter anderem, die a) Einhaltung der DFL-Vorgaben für ein Stadion der 2. Bundesliga, b) Integration des Nachwuchsleistungszentrum in das neue Stadion und Abriss des bisherigen T-Gebäudes, c) Umgestaltung eines Rasenplatzes zu einem Kunstrasenplatz mit Flutlicht sowie d) Einhaltung der Obergrenzen bzgl. Betreiberzuschuss; letzteres betrffend den Kapitaldienst plus des ligaabhängigen Betriebskostenzuschusses.
Aktion von „Südkurve bleibt“ – Symbolfoto © MediaPool Jena
Nun hat die Stadt Jena eine Stellungnahme der Stadtverwaltung veröffentlicht, in der es – auch unter Bezug auf eigentlich nicht-öffentliche Belage – u.a. heißt:
In Anerkennung der besonderen Situation der Fanszene in Bezug auf die Verortung ihres Heimbereichs im neuen Stadion, wurde in einem intensiven Prozess das Vergabeverfahren zunächst dafür genutzt, die Südkurve als dauerhaften Standort der Heimfans nach Möglichkeit zu erhalten.
Im Vorfeld gelang es trotz intensiver Bemühungen nicht, die Umsetzbarkeit eines solchen Unterfangens nachzuweisen, weshalb der Stadtrat beschloss, die Expertise der Bieter im Verfahren mit in den Abwägungsprozess einzubeziehen. Entsprechende Einschätzungen liegen nun von allen Bietern vor. Diese zeigen einheitlich und belastbar die Vorteile der Nordkurve für die Heimfans auf. Bei einer Verlegung in den Norden könnten sich durch die kurzen Wege zum Fanhaus und deutlich mehr Flächenangebot auch außerhalb des Stadions moderne Strukturen für die Heimfans entwickeln lassen.
Ein Erhalt der Südkurve als Heimbereich der Jenaer Fans wird durch alle Bieter mit Mehrkosten im deutlich siebenstelligen Bereich beziffert. Dies beträfe sowohl Bau- als auch Betriebskosten des neuen Stadions. Die Fachleute halten auch die logistische Umsetzung, die Wahrung der Sicherheit sowie die Genehmigungsfähigkeit für problematisch.
Mit Blick auf die Gutachtenlage, die eingeholte Expertise externer Berater und die Aussagen der Bieter könne die Empfehlung der Verwaltung an den Stadtrat daher nur die „Variante Nordkurve“ sein, heißt es. Da der Erhalt der Südkurve erhebliche Bedenken und wirtschaftliche Folgen nach sich zieht, sei eine andere Empfehlung im Sinne einer verantwortungsvollen Verwaltung nicht möglich.
Es sei jetzt notwendig, eine verbindliche Entscheidung für eine Variante zu treffen, da eine Weiterverfolgung von zwei Optionen vergaberechtlich Risiken in sich berge, so die Stadt weiter. Der Stadtrat muss deshalb über die Empfehlung diskutieren und entscheiden. Dies werde in der Sitzung am 14.11.2018 nicht-öffentlich behandelt. Abschließend heißt es: „Im Bewusstsein der Emotionen des Themas Südkurve ist der Stadt Jena das Gespräch mit den Fans weiterhin wichtig. Das gemeinsame Ziel ist und bleibt ein modernes Stadion.“
Verfasst von: Redaktion
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