Stadionneubau: FC Carl Zeiss übt harsche Kritik an Ausstiegsplänen der Jenaer Bündnis-Grünen

14.11.18 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, SPORT, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Stadionneubau: FC Carl Zeiss übt harsche Kritik an Ausstiegsplänen der Jenaer Bündnis-Grünen

Das Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena – Bildrechte FDP Jena-Saale-Holzland

(red + Content des FC Carl Zeiss Jena) – Nachdem über Jahre hinweg immer wieder das Thema Neubau oder Sanierung des Ernst-Abbe-Sportfelds auf der Tagesordnung des Stadtrates der Stadt Jena stand und auch kontrovers und viel in der Öffentlichkeit zum Thema diskutiert wurde, ist es im nicht-öffentlichen Teil der heutigen Sitzung wieder einmal Thema im Stadtrat. Dieses Mal soll es, nach der verbindlichen Entscheidung zum Neubau eines Fußballstadions und Angesichts des bereits laufenden Ausschreibungsverfahrens, um die Frage gehen, ob die Fans-Südkurve im neuen Stadion bleiben kann oder nach Norden umziehen soll.

Für Aufsehen und Wirbel sorgte letzte Woche die Presseerklärung der Fraktion Bündnis’90/Grüne im Jenaer Stadtrat, aus dem Projekt auszusteigen, das sie bisher in der großen Koalition mit CDU und SPD mitgetragen hatte. Heiko Knopf, Fraktionschef der Bündnis-Grünen, erklärte: Dies sei ein Kompromiss aus Koalitionsrücksicht gewesen, „ein falscher Weg“. Knopf fügte an, noch sei Zeit um Schlimmers zu verhindern, denn „wir sollten jetzt nicht den Fehler machen und ein zu großes, zu teures Stadion bauen, welches den Fußballklub finanziell überlastet und die Stadt teuer zu stehen kommt. Auch das bündnis-grüne Stadtratsmitglied Dr. Margret Franz meint, der Stadtrat habe sich „verrannt in ein Projekt, das immer teurer wird.“ Die frühere JenaKultur-Chefin hatte sich unabhängig von der Stadionfrage bereits vor einiger Zeit mehr Geld für Jenas Kulturarbeit gewünscht und den teuren Bibliotheksneubau am Engelplatz präferiert.

Stadionanriss (künstlerische Darstellung) – Bildrechte: FCC

Hierdurch erheblich verunsichert zeigten sich gestern der Aufsichtsrat und das Präsidium sowie die Geschäftsleitung der Spielbetriebs GmbH des FC Carl Zeiss Jena und bezogen in einer Erklärung Stellung, die wir an dieser Stelle auszugsweise wiedergeben:

Wir finden es unverständlich, dass nach nun langjährigen Bemühungen für ein neues Stadion neue Irritationen aufkommen und das gemeinsame Projekt teilweise in Frage gestellt wird. Alle Gremien des Fußballclubs sprechen sich dafür aus, die bisherigen Beschlüsse des Stadtrates konsequent umzusetzen, die sorgfältig und professionell durchgeführte Projektplanung in Sachen Stadionneubau erfolgreich fortzuführen.

Wir sind davon überzeugt, dass Jena ein neues modernes Stadion als Teil einer leistungsfähigen Sportinfrastruktur von Fußball und Leichtathletik benötigt. Der seit 1903 bestehende Fußballclub FC Carl Zeiss Jena bringt bei seinen Spielen im Schnitt knapp 6.000 Zuschauern ins Stadion und gehört damit zu den größten und regelmäßigen Veranstaltern der Stadt. Wir können uns des Eindruckes nicht erwehren, dass die Gegner des Projektes nun das Thema Südkurve als Anlass nehmen, um eine Grundsatzdiskussion zu führen.

Wir positionieren uns ganz klar dafür, die europaweite Ausschreibung wie geplant fortzuführen. Andernfalls steht zu befürchten, dass auf die „Lichtstadt Jena“ ein Schatten fällt, der national und international wohl kaum Verständnis findet. Jena ist der Leuchtturm in Ostdeutschland. Dies hat das eben durchgeführte Städteranking mit Jena als Nummer Eins unter den ostdeutschen Städten bekräftigt. (…)

Gerne helfen wir dabei, die Bedeutung des einzig verbliebenen Fußball-Drittligisten Thüringens auch in der Landespolitik deutlich darzustellen und bei den Haushaltsverhandlungen verständlich zu machen.

Neben vielen anderen Politikern zeigte sich inzwischen auch Alexis Taeger, Chef der FDP-Fraktion im Jenaer Stadtrat, über dem Rückzug von Bündnis’90/Grüne aus dem bereits in der Investoren-Ausschreibung befindlichen Stadionprojekt irritiert. Seiner Meinung nach würden sich „die Grünen wohl doch zu einfach vom Acker machen wollen und damit ein Vergabeverfahren mit allen Folgekosten abbrechen, das sie selbst kürzlich mit beschlossen haben“, so Taeger gegenüber der Ostthüringer Zeitung.





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