Neun Tore waren eins zuviel: Der FCC unterliegt Unterhaching zuhause mit 4:5

25.11.18 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, SPORT, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Neun Tore waren eins zuviel: Der FCC unterliegt Unterhaching zuhause mit 4:5


(red + FCC News Content) – Was unterscheidet den FCC vom FC Liverpool? Die von Jürgen Klopp trainierte englische Mannschaft hat in 13 Saisonspielen erst fünf Gegentore kassiert; der FC Carl Zeiss Jena schafft das in einem einzigen. Aber gestern war im Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching auf beiden Seiten ein „Tag der offenen Abwehr“.

Es gab zwar einen starken Beginn des FC Carl Zeiss, den ersten Treffer erzielten dennoch die Gäste: Nach einem Foulspiel von Justin Gerlach an Luca Marseiler gab es Freistoß direkt an der Grundlinie und unmittelbar am Jenaer Strafraum. Sascha Bigalke spielte den Ball halbhoch in Richtung Elfmeterpunkt, wo Innenverteidiger Marc Endres am schnellsten reagierte und die Kugel direkt und unhaltbar im Tor versenkte (16.). Die Randmünchner stellten damit den bisherigen Spielverlauf gleichzeitig auf den Kopf. Die Jenaer setzten jedoch weiter nach und wurden belohnt. Einen eigentlich bereits abgewehrten Angriff machte der FCC auf der linken Seite wieder scharf. Die Flanke gelangte zu Dominik Bock, der aus dem Fünfmeterraum aus spitzem Winkel durch mehrere Gegenspieler und den Gästekeeper hindurch die Lücke fand und zum verdienten Ausgleich einnetzte (36.). Die Partie bot weiter keinerlei Verschnaufpausen. Es ging hin und her.

Nach einem nicht geahndeten Foulspiel an Domink Bock konterten die Gäste erneut mustergültig. Und wiederum war es der auffällige Luca Marseiler, der den Ball nach Zuspiel von Bigalke nach vorne trieb und dann von der linken Seite abzog. Doch abermals half der Torpfosten unserem FCC. Der mitgelaufene Rechtsverteidiger Markus Schwabl erreichte den Abpraller nicht. Auf der Gegenseite flog der Ball nach einem Flankenball von Guillaume Cros hoch in den Gästestrafraum – Phillip Tietz stieg am höchsten und vollendete aus etwa 14 Metern sehenswert per Kopf im Bogen über Königshofer hinweg zum 2:1 (42.). Doch die Führung hielt nicht lange. Unmittelbar vom Anstoß weg trieb der Gast die Kugel nach vorne, Stephan Hain drehte sich nach Anspiel im Strafraum um die eigene Achse und vollendete keine 60 Sekunden nach dem 2:1 flach aus etwa 14 Metern unmittelbar zum erneuten Ausgleich (43.). Mit 2:2 ging es nach einer absolut sehenswerten ersten Spielhälfte in die Pause.

Der FCC ging personell unverändert in die zweiten 45 Minuten. Und es sollte wiederum nicht lange dauern, bis die Zuschauer Sehenswertes geboten bekamen. Es läuft die 53. Minute: Der Ball gelangt zu Julian Günther-Schmidt, der es mit einem Schuss, der eines „Tor des Monats“ würdig war, aus 18 Metern direkt per Volley in den rechten Winkel traf. Ein Traumtor! 3:2 (53.). Doch die Gäste blieben weiter gefährlich. Die Jenaer Defensive, die wiederum keinen Zugriff fand, musste einen Kopfball von Schimmer passieren lassen. Der Ball sprang an den rechten Pfosten, Stephan Hain reagierte am schnellsten und schob aus einem Meter Entfernung den Ball über die Linie – 3:3 (59.). Nur 120 Sekunden später war es erneut Hain, der mit seinem dritten Treffer am heutigen Tage die Partie auf den Kopf stellte. Und erneut profitierte er hierbei von einem in der Defensive ohne direkten Zugriff agierenden FC Carl Zeiss Jena. Coppens kann am Ende eine Flanke nur in die Mitte abwehren, wo Hain per Grätsche vollendet – 3:4 (61.).

In der 69. Minute brachte Mark Zimmermann Felix Brügmann für Dominik Bock in die Partie. Doch ein Bock blieb in der Partie – diesmal auf Seiten der Gäste. Torhüter Königshofer vertändelt den Ball, Felix Brügmann schaltet am schnellsten und vollendet aus 12 Metern wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme mit seinem ersten Ballkontakt zum erneuten Ausgleich – 4:4 (69.). Verschnaufpausen? Fehlanzeige! Unterhaching war dem nächsten Treffer zunächst näher. Nach einem Ball von der linken Seite zieht der eingewechselte Jim-Patrick Müller aus 16 Metern ab. Sein Ball fliegt an die Querlatte (76.) – bereits das dritte Mal Aluminium für die SpVgg an diesem Nachmittag. Den anschließenden Nachschuss schießt Müller aus spitzem Winkel über das Tor. Neun Minuten vor dem Abpfiff trifft Unterhaching schließlich doch zum fünften Mal. Sascha Biglake wird nach einem Vorstoß auf der rechten Seite nicht konsequent genug gestört. Er spielt quer auf Hufnagel, der aus 10 Metern abzieht und zum 4:5 vollendet (81.). Dieser fünfte Gegentreffer setzte dem FCC sichtbar zu. Es fiel nun zusehends schwer, sich erneut aufzubäumen und noch einmal anzugreifen. Zumal die Kräfte in Anbetracht der Spielweise langsam aber sicher nachließen. Erneut Porath traf dann wenig später den linken Pfosten. Hain vollendete aus Abseitsposition und wurde deshalb zurecht zurückgepfiffen (90.+1). Und so blieb es am Ende beim 4:5. Eine unheimlich bittere Niederlage für unseren FCC, an der wir vermutlich den einen oder anderen Tag zu knabbern haben.

Mark Zimmermann: „Glückwunsch an Haching. Wir sind sehr gut reingekommen in das Spiel. Hatten richtig gute Möglichkeiten. Das Ungünstige war, dass wir kein Tor erzielten und in Rückstand geraten. Dann ist es schwer, weil die Hachinger Jungs gerade im eigenen Ballbesitz den Ball nicht mehr hergeben. Das kostet viel Aufwand. Wir haben es geschafft – wir drehen das Spiel. Und aus der Emotion heraus machen wir ganz dumme Fehler. Die Art und Weise, dass wir hoch anlaufen, den Mut haben, früh zu stören, ist alles gut. Machen wir auch wirklich gut mit viel Aggressivität. Aber wie wir uns defensiv anstellen. Wie unser Defensivverhalten vor dem eigenen Tor, ab 30 Meter vor dem eigenen Tor ist. Ganz ehrlich: Das ist nicht drittligareif. Da haben wir keine Chance. Wir haben jetzt 29 Gegentore. Wir müssen uns peu à peu da rausarbeiten, kleine Erfolgserlebnisse feiern. Und dann müssen wir einfach daran arbeiten, weniger Gegentore zu bekommen. Dann haben wir auch eine reelle Chance, auch nächste Saison in der 3. Liga zu spielen. Anders geht’s nicht.“





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