Ehemaliger Kulturamtschef bleibt unvergessen: Erinnerung an Norbert Reif wird in Jena weiterhin gepflegt

01.12.18 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Ehemaliger Kulturamtschef bleibt unvergessen: Erinnerung an Norbert Reif wird in Jena weiterhin gepflegt

JEZT - Schiller wacht am Grab von Norbert Reif - Foto © MediaPool Jena

Eins kleine Schiller-Figur wacht am Grab von Norbert Reif – Foto © MediaPool Jena

JEZT - Norbert Reif - Foto © Theaterhaus Jena(red) – Norbert Reif war von 1991 bis 2000 Kulturamtsleiter der Stadt Jena und dass sich der Vorplatz am Theaterhaus Jena regelmäßig jedes Jahr im Sommer in eine “Kulturarena” verwandelt, ist ihm zu verdanken.

Gemeinsam mit seinem Team residierte Reif damals in der Zwätzengasse 16, musste sein Büro jedoch 1999 räumen, als er seiner Ämter enthoben und von der Stadt Jena entlassen wurde. Höchst umstritten war damals die Begründung der Stadt für ihr Handeln. Norbert Reif, der sich Ende 1999 bereits im Kampf mit einer heimtückischen Krebserkrankung befand, stellte die Sachverhalte in der Öffentlichkeit völlig anders da, fand Unterstützer und zog gegen die Stadt Jena vors Arbeitsgericht. Dort stellte man seine Ehre wieder her, hob die Kündigung auf, doch konnte sich Norbert Reif hieran nicht mehr erfreuen. Am 9. Oktober 2000 erlag der Erfinder der Jenaer „Kulturarena“ seiner schweren Krankheit.

Dr Thomas Nitzsche und Kristian Philler am Grab von Norbert Reif – Foto © MediaPool Jena

Ein gutes Jahr zuvor saß er noch im Schillerhof vor dem Radio-Jena-Mikrofon und erzählte Anekdoten aus seiner Zeit mit der“Kulturarena“, wobei er durchaus zugab, dass er sich diesen Namen beim Udo Lindenberg Song mit der „Rock’n’Roll Arena in Jena“ abgeschaut hatte. Es ist ein seltenes Tondokument des Mannes, der für Jenas Kultur nach der Wende viel getan hat und dem die Stadt viel zu verdanken hat, denn in Reifs Ägide fiel z.B. auch die Auswahl eines großartigen Theaterhaus-Ensembles der Regisseurin Claudia Bauer mit jungen Talenten, aus denen sich große Namen wie Rainald Grebe, René Marik, Steven Scharf oder Sandra Hüller (2010 Deutschlands Theaterschauspielerin des Jahres und Hauptdarstellerin im Film „Toni Erdmann“) entwickelten.

Heute erinnert ein Grab auf dem Jenaer Ostfriedhof an den ehemaligen Kulturamtschef und immer zum 1. Dezember – Reifs Geburtstag – treffen sich dort seine Freunde, um Norbert Reif angemessen zu Gedenken.





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