„Der Fall Ursula P.“ – Was bisher über die getötete Seniorin aus Winzerla bekannt ist

15.01.19 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für „Der Fall Ursula P.“ – Was bisher über die getötete Seniorin aus Winzerla bekannt ist

Polizeieinsatz vor dem Haus Max-Steenbeck-Straße 2 in Winzerla. – Foto © MediaPool Jena

(red) – Sie war in Jena keine Unbekannte: Ursula P., die am vergangenen Wochenende tot im Keller ihres Wohnhauses in Winzerla aufgefunden wurde. Bereits zu DDR-Zeiten war „Ursel“ in der Jenaer Gastronomie bekannt, zum Beispiel in der Gaststätte Engel oder dem Kulturhaus Ringwiese. Ende März 2011 berichtete JenaTV unter dem Titel „80 Jahre und kein bisschen müde“ über die Seniorin, die „die gute Seele im Turmrestaurant Scala“ sei und „womöglich die dienstälteste Jenaer Gastronomie-Angestellte“.

Zwei bis dreimal die Woche kam sie bis zuletzt in den JenTower, um in der Küche mitzuhelfen. Dafür wurde sie an ihrem 80. Geburstag auf besondere Weise von ihren Arbeitgebern geehrt. Frau P. damals: „Ich muss immer unter die Leute. Wenn man zu Hause sitzt, dann rostet man ein.“ Sogar nur wenige Wochen nach einer Hüft-OP kam die rüstige Seniorin einst zur Arbeit, schleppte sich auf Krücken in die Küche. Scala-Küchen-Chef Christian Hempfe stellte jedoch in der BILD-Zeitung klar: „Es ging ihr nicht ums Geld“. Mit dem jungen Team zu arbeiten, das habe ihr gutgetan und sie jung gehalten.

Für ihren Tod verantwortlich könnte ihr direkter Flurnachbar in der Max-Steenbeck-Straße 2 sein: ein 23-jähriger Afghane, der laut Staatsanwalt Dr. Sven Schroth seit 2011 in Deutschland lebt und zurzeit eine Duldung hat. Knapp fünf Jahre habe der Mann im selben Haus gelebt, wie die Getötete, sei jedoch bislang nur wegen kleinerer Delikte wie Leistungserschleichung aufgefallen, nie wegen Gewaltdelikten, wie es hieß. Ob und was er mit dem Tod der 87-Jährigen zu tun hat, ist noch unklar. Auch dazu, weshalb er so schnell ins Visier der Ermittler geriet, schweigt die Staatsanwaltschaft Gera. Aus Polizeikreisen wurde aber bekannt, dass man ihn am Samstag durch eine Handyortung in Erfurt festnehmen konnte. Nun befindet er sich wegen des Verdachts auf Totschlag in U-Haft.





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