Die Freien Demokraten trauern um Außenminister a.D. Klaus Kinkel

06.03.19 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, STARTKommentare deaktiviert für Die Freien Demokraten trauern um Außenminister a.D. Klaus Kinkel


(FDP) -Die Freien Demokraten trauern um ihren ehemaligen Bundesvorsitzenden und Außenminister a.D., Klaus Kinkel. Er starb am Montag im Alter von 82 Jahren.

Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP, schrieb in einer ersten Reaktion: „Der Tod von Klaus Kinkel geht mir nahe. Er war ein aufrechter und bescheidener Mann mit Charakter, dessen freundschaftlichen Rat ich sehr geschätzt habe. Ich habe ihm viel zu verdanken.“ Lindner würdigte Kinkels Verdienste um Deutschland und Europa: „Klaus Kinkel verstand sich nie als Parteipolitiker, sondern im besten Sinne des Wortes als Staatsdiener. Er erwarb sich so große Verdienste und hat für unser Land und unsere Partei mehr bewirkt, als öffentlich mitunter wahrgenommen wurde.“

Kinkel habe sich „um diese Partei, aber vor allen Dingen auch um unser Land hoch verdient“ gemacht. Kinkel verkörperte vieles von dem, was wir brauchen: Vernunft, Offenheit und Toleranz. In diesen gefährlichen Zeiten sei Kinkels Bekenntnis zu Europa und dessen Grundwerten nötiger denn je, zollt er dem starken moralischen Kompass des liberalen Urgesteins seinen Respekt. „Wir verlieren mit ihm einen väterlichen Freund. Er war uns bis in diese Tage ein weiser und bisweilen leidenschaftlicher Ratgeber. Dabei war er immer loyal und diskret. Wir werden ihn sehr vermissen“, so Lindner.

Hintergrund: Der Jurist Klaus Kinkel begann seine Karriere 1979 als Präsident des Bundesnachrichtendienstes. Nach dem Machtwechsel zu Schwarz-Gelb 1982 kehrte er als Staatssekretär im Justizministerium in die damalige bundesdeutsche Hauptstadt Bonn zurück. In dieser Funktion war er nach dem Fall der Mauer auch am deutsch-deutschen Einigungsvertrag beteiligt.

Er hat wesentliche Grundlagen für die Vollendung der staatlichen Einheit Deutschlands gelegt, zunächst als Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und dann als Minister. Ihm ist es maßgeblich mit zu verdanken, dass dem Terror der RAF ein Ende gesetzt werden konnte.

Nach Genschers Rücktritt folgte er diesem 1992 als Außenminister und ab 1993 bis 1998 auch als Vizekanzler unter Helmut Kohl. Kinkel führte das Auswärtige Amt über sechs Jahre lang. Es waren die Jahre nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, die Jahre vor dem 11. September. Verglichen mit heute einigermaßen ruhige Zeiten. Später sagte er einmal: „Die Welt war damals nicht in Ordnung. Aber sie schien es zu sein.“ Kinkel hat als Außenminister in schwierigen Zeiten der Nato-Osterweiterung in Russland um Vertrauen für Deutschland geworben.





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