(Team Nord) – Mehmet Kubaşık war 39 Jahre alt, dreifacher Familienvater und Besitzer eines Kiosks in der Dortmunder Nordstadt. Am 4. April 2006 wurde er in seinem Geschäft von den gebürtigen Jenaern Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die gemeinsam mit der Jenaerin Beate Zschäpe die Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ gegründet hatten, mit mehreren Pistolenschüssen kaltblütig hingerichtet.
Kubaşık, der 1991 aus der Türkei nach Dortmund gekommen war, wo er als kurdischer Asylbewerber anerkannt und 2003 durch Einbürgerung Deutscher wurde. Sein Kiosk befand sich nahe eines damaligen Treffpunkts der Dortmunder Neonazi-Szene. Er war das achte Opfer der „NSU“-Mordserie.
Nach der Aufdeckung des „Nationalsozialistischer Untergrund“ und der Festnahme von Beate Zschäpe in Jena, erklärte die Tochter von Mehmet Kubaşık, dass die Familie immer einen rechtsextremen Hintergrund der Tat angenommen hatte. Zschäpe wurde im letzten Jahr als Mittäterin der Ermordung von zehn Menschen und anderer Taten vom Oberlandesgericht München zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Gericht stellte die zudem bei ihr die besondere Schwere der Schuld fest.*
Zu fordern ist weiterhin – mit den Familien und Angehörigen der Opfer – 1.) die vollständige Aufklärung der Taten des „Nationalsozialistischer Untergrunds“ und deren Hintergründe, 2.) eine Gedenktafel mit den Namen der Mordopfer an einem geeigneten Ort in unserer Stadt.
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