Fit für die Digitalisierung: Studierende der Wirtschaftswissenschaften an der FSU erlernen Methoden der Digitalisierung

11.04.19 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, START, UNSER JENA, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKommentare deaktiviert für Fit für die Digitalisierung: Studierende der Wirtschaftswissenschaften an der FSU erlernen Methoden der Digitalisierung

Dr. Stefan Fedtke ist einer der Projektleiter im neuen DigiLab und betreut den Bereich Industrie 4.0 und digitale Fabrik. – Bildrechte: Jan-Peter Kasper/FSU

(Axel Burchardt) – Big Data, Künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 sind in aller Munde. Was sich genau dahinter verbirgt und wie die Methoden der Digitalisierung erfolgreich im Arbeitsalltag angewendet werden können, lernen die Studierenden der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Friedrich-Schiller-Universität Jena zukünftig im sogenannten DigiLab.

Gefördert durch die Universität und das Land Thüringen entstehen im Rahmen des DigiLabs Kurse, in denen die Studierenden selber Hand anlegen und in Projektarbeit spezifische Aufgaben erledigen müssen. Statt beispielsweise wie bisher den Servicemitarbeiter erst anzurufen, wenn die Maschine bereits ausgefallen ist und die Produktion stillsteht, erkennen Werkzeuge der Künstlichen Intelligenz Muster in den Daten und können vorhersagen, wann es besonders häufig zu Maschinenausfällen kommt. Der Servicemitarbeiter kann dann proaktiv eingesetzt werden, bevor es zum eigentlichen Maschinenausfall kommt. „Wie man solche Muster in Daten erkennt und welche wissenschaftlichen Methoden es dafür braucht, sollen die Studierenden zukünftig eigenständig in Projektarbeit erkunden“, sagt die Dekanin der Fakultät, Prof. Dr. Silke Übelmesser.

Wenn Studierende mehrere solcher Projekte, die aus allen Teilbereichen der Jenaer Wirtschaftswissenschaften stammen können, erfolgreich abgeschlossen haben, bekommen sie ein Zusatzzertifikat. Dieses belegt die besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten mit den Werkzeugen der Digitalisierung. „Die Firmen achten immer mehr darauf, dass ihre Mitarbeiter den digitalen Wandel gestalten können. Dementsprechend ist ein solches Zertifikat ein Pfund, mit dem unsere Studierenden künftig auf dem Arbeitsmarkt wuchern können“, so die Dekanin.
Digitalen Zwilling einer realen Fabrik im Computer nachbauen

Einer der Projektleiter ist Dr. Stefan Fedtke vom Lehrstuhl für Operations Management. Er betreut den Bereich Industrie 4.0 und digitale Fabrik. Dabei geht es darum, einen digitalen Zwilling der realen Fabrik im Computer nachzubauen. „Statt gleich mehrere Millionen in eine neue Lösung investieren zu müssen, kann man die Auswirkungen im digitalen Zwilling erst einmal viel günstiger durchspielen. Das senkt das Risiko einer Fehlinvestition erheblich“, sagt Fedtke. Im Rahmen des DigiLabs betreut er einen Kurs, in dem Studierende nach einem Firmenbesuch ein reales Lagerhaus mit seinen Warenbewegungen oder eine Produktionsstätte mit ihren unterschiedlichen Maschinen in einer Simulationssoftware nachbilden.

Neben diesem Kurs, der zum Teil aus Präsenzveranstaltungen und zum Teil aus Online-Lektionen besteht, wurden auch weitere Kurse etwa in der Makroökonomie und der Statistik zur Analyse großer Datenmengen konzipiert. Insgesamt entsteht so im Rahmen des DigiLabs ein Pool aus über 30 praxisorientierten Lehrveranstaltungen, aus dem die Studierenden wählen können, um die nötigen Punkte für das Zusatzzertifikat zu erlangen.

„Für die Digitalisierung der Hochschullehre reicht es nicht aus, einfach die Vorlesungen abzufilmen und über das Internet abrufbar zu machen. Vielmehr braucht auch das Erlernen der Digitalisierung selber viel Interaktion mit den Lehrenden und das direkte Ausprobieren“, so die Dekanin der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Dr. Fedtke ergänzt: „Um nicht später selber durch künstliche Intelligenz ersetzt zu werden, sollten die Studierenden das Angebot des DigiLabs lieber nutzen und die Digitalisierung gestalten lernen.“





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