Bloggen – Löschen – Persönlichkeitsrechte missachten (Teil 1): Wie ein Jenaer Journalist seit Jahren versucht, die öffentliche Meinung zu manipulieren

31.10.14 • INTERESSANTES, JEZT AKTUELL, START3 Kommentare zu Bloggen – Löschen – Persönlichkeitsrechte missachten (Teil 1): Wie ein Jenaer Journalist seit Jahren versucht, die öffentliche Meinung zu manipulieren

JEZT - Liveuebertragung des Jenaer Stadtrats bei Radio Jena - Foto © MediaPool Jena

(JEZT AKTUELL) – Das Internet habe ein Gedächtnis, so sagt man, und dass man im Internet ohne Rücksicht auf Verluste munter darauf los kommentieren und berichten könne. In gewisser Weise stimmt dies auch. So gibt es keine Qualitätskriterien dafür, wer was im Internet über sich oder andere behaupten darf. Und gegen unberechtigte Unterstellungen können sich Opfer oder Geschädigte solcher Handlungen nur schwer wehren – vor allem dann, wenn die andere Seite mit allen Regeln der Kunst manipuliert.

Und genau hier beginnt die Geschichte vom einem Menschen, der viel schreibt im Internet, weil er viel bewegen will, und dabei die eigenen Berichte um jeden Preis rein hält, im Zweifelsfall auch vor der Wahrheit.

Vorgeschichte

RADIO ist ein Nachrichten- und Unterhaltungsmedium. In Jena ist seit dem 01.01.2000 das lokale Hörfunkprogramm Radio Jena (heute: ZONO Radio Jena) auf Sendung im Rahmen des OK Jena, u.a. mit den Liveübertragungen der Stadtratsitzungen (Foto oben).  JENAPOLIS ist ein Internetblog, dessen Hauptautor Tobias Netzbandt heißt. JOURNALISTEN sind Menschen, die sich „hauptberuflich an der Verbreitung und Veröffentlichung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch die Medien beteiligen“*, wobei die Berufsbezeichnung in Deutschland rechtlich nicht geschützt ist; d.h. auch ohne ein Studium, einem Volontariat z.B. bei einer Zeitung oder einem Radiosender oder einem anderen Qualitätnachweis, darf jeder und jede diese Berufsbezeichnung für sich verwenden.

2007 begann Radio Jena mit einem Informationsprogramm im Internet, zuerst als „Lichstadt.Netz“, später als „Lichtstadt.News“ und seit diesem Jahr als „JEZT Aktuell“ im Rahmen von „JEZT – Jenas Zukunft mitgestalten“. JENAPOLIS bezeichnete sich eine Zeit lang als „das digitale Gewissen Jenas“, wobei man unter GEWISSEN im Allgemeinen eine besondere Instanz im menschlichen Bewusstsein versteht, die bestimmt, wie man urteilen soll. Der DEUTSCHE PRESSERAT wiederum hat publizistische Grundsätze: den sog. „Pressekodex“. Er enthält 16 Ziffern, die Maßstäbe hinsichtlich der Berichterstattung und des journalistischen Verhaltens seiner Mitglieder festlegen. Mit ihnen wird, so der Deutsche Presserat, die Wahrung der Berufsethik sichergestellt. JENAPOLIS ist Mitglied im DEUTSCHEN PRESSERAT.

Die Story

Der Jenaer Blog-Journalist Tobias Netzbandt berichtet im Internet über Dinge, die ihm wichtig sind. Gleichzeitig aber hat Netzbandt den Ehrgeiz, ein guter investigativer Journalist zu sein, was ihn gelegentlich zu außergewöhnlichen Maßnahmen befähigt. So öffnete Netzbandt beispielsweise ohne Erlaubnis Behälter, in denen Wahlunterlagen gesammelt wurden, fotografierte alles, stellte die Bilder ins Internet und prangerte anschließend sogar die städtischen Mitarbeiter an, die ihn an seinem unerlaubten Handeln nicht gehindert hatten. Oder aber er dachte sich Dinge aus, um die Menschen wachzurütteln.

JEZT - Artikelabbild - Netzbandt - Katzensteuer © MediaPool JenaEin von ihm erfundener und gleichwohl als seriöser Bericht deklarierter Artikel über die Einführung einer „Katzensteuer“ sorgte für große Aufregung in Jena, bei der er allerdings nachträglich einräumen musste, dass sein Bericht nicht der Wahrheit entsprach sondern als Satire gemeint war. Doch als man ihn für seine Anstrengungen, die Menschen wachzurütteln, nicht lobte sondern kritisierte, löschte er den Bericht samt der Kritik nebst aller Kommentare und Reaktionen aus dem Internet. Nichts von dem Fake blieb übrig. Nicht einmal eine Erklärung. Es war ganz so, als hätte es den Artikel niemals gegeben.

So etwas ist in der Tat nicht schlecht, wenn eine Institution, wie die Informationsplattform, für die er tätig ist, Mitglied im Deutschen Presserat ist und sich an dessen Pressekodex halten muss. Die Methode der Auslöschung machte es Netzbandt mehrfach möglich, sozusagen als „Tatortreiniger“ kritische oder klarstellende Kommentare von Lesern seiner Artikel aus dem Web 2.0 zu entfernen, was die eigenen Werke besser aussehen ließ. Und es erlaubte ihm weiterhin, als ehrenwerter und seriöser Journalist zu gelten, und einzufordern, zu allen Pressekonferenzen seiner Stadt eingeladen zu werden.

Die Methode

1.) Das Prinzip der manipulierenden Verleumdung: Herr Z schreibt zu einem Artikel einen Kommentar „Lieber Journalist, was Sie in Ihrem Bericht über mich und meine Arbeit geschrieben haben, das stimmt nicht weil…“.  Dieser Kommentar aber wird schon nach kurzer Zeit gelöscht. Weiterhin zu lesen bleibt jedoch ein Kommentar von Nutzer „Albert“, in dem sinngemäß steht: „Das ist ja toll, was hier über Herrn Z aufgedeckt wurde. Der Wind weht von der Märchenwiese und nun ist Herr Z sprachlos geworden. Wo bleibt Ihre Reaktion, Herr Z“. Die Reaktion von Z kommt zwar ein weiteres Mal, wird aber erneut gelöscht. Dafür meldet sich nun der Journalist als Autor des Artikels zu Wort und schreibt: „Herr Z ist ein bekannter Lügner. Außerdem vernachlässigt er seine Arbeit, weil er ständig nur Fußball im Kopf hat. Aber seien Sie sicher: Auch über das Privatleben von Z weiß ich noch so manches zu berichten.“ Weitere Leser melden sich zu Wort, darunter eine „Adelheid“ welche schreibt: „Das ist ja sehr interessant. Mich wundert es nicht, dass Z nicht antwortet.“ und Nutzerin „Andromeda“ skandiert „Solche Leute bezahlen wir mit unseren Steuergeldern.“, gefolgt von einem Nutzer namens „Graf Asterix“, der schreibt: „Ich kann bestätigen, dass Z ein bekannter Lügner ist, der seine Arbeit vernachlässigt, weil er immer nur an Fußball denkt. Wussten Sie schon, dass Z in der ABC-Partei ist?“

Nun meldet sich Herr H zu Wort, der den Journalisten daran erinnert, dass das, was er schreibt gegen den Pressekodex verstößt und die Kommentare nach den Vorgaben seiner Informationsplattform unzulässig sind, da sie einen Dritten massiv in seinen Persönlichkeitsrechten verletzen und keine Nachricht im klassichen Sinne mehr darstellen. Was passiert daraufhin? Der Journalist verfällt in sein altes Muster, löscht seinen Kommentar und den von Herrn H, so dass unter seinem Artikel nur noch Folgendes zu lesen ist: „Das ist ja toll, was hier über Herrn Z aufgedeckt wurde. Der Wind weht von der Märchenwiese und nun ist Herr Z sprachlos geworden. Wo bleibt Ihre Reaktion, Herr Z“. | „Das ist ja sehr interessant. Mich wundert es nicht, dass Z nicht antwortet.“ | „Solche Leute bezahlen wir mit unseren Steuergeldern.“ | „Ich kann bestätigen, dass Z ein bekannter Lügner ist, der seine Arbeit vernachlässigt, weil er immer nur an Fußball denkt. Wussten Sie schon, dass Z in der ABC-Partei ist?“

2.) Das Prinzip der gezielten Fehlinformation: In einem Artikel nennt der Journalist unrichtige Kosten um etwas, was aus seiner Sicht falsch läuft, zu belegen. In einem zweiten Bericht erfindet der Abgabenhöhen, die Anlieger angeblich zu bezahlen haben sollen. In einem dritten Artikel verschwiegt er wesentliche Teile aus der Begründung einer Stadtratsvorlage und erklärt den Lesern dann, dass die Vorlage keine ausreichende Begründung habe. In einem vierten Bericht unterstellt er der Stadt eine „Vertuschung“.

Im Fall 1 entwortet er zuerst auf den Hinweis, dass die von ihm genannten Kosten nicht stimmig sind, löscht aber dann kurz darauf doch den kritischen Hinweis, seinen eigenen Kommentar und nachfolgende Äußerungen. Eine Berichtigung der falschen Kosten im Artikel erfolgt später, jedoch ohne Erklärung, dass der Journalist zuerst falsch informierte oder wer den Hinweis auf den richtigen Betrag gab.

Im zweiten Fall beunruhigt die erfundene Summe die Menschen eines bestimmten Stadtteils. Hinweise auf seine falsche Berichterstattung kontert der Journalist damit, dass die Mitarbeiter der Stadt endlich einmal darüber aufklären sollten, was sie so alles machen würden … dienstlich und privat. Außerdem, so der Journalist, habe er keinen Auftrag, die Bürger zu informieren, denn dies sei die Pflicht der Verwaltung. Eine Richtigstellung der erfundenen Summe nimmt der nicht vor und belässt es damit bei der Beunruhigung.

In Fall 3 erfolgt überhaupt keine Klarstellung. Dafür legt der Journalist weitere Berichte nach, in denen die fehlende Begründung angemahnt und mangelnde Transparenz der Verwaltung beklagt wird: in seiner Darstellung eine Unverschämtheit der Stadt.

Im vierten Fall mißachtet er mehrere Wünsche, zu belegen, wo wann welche „Vertuschung“ stattgefunden haben soll. Dafür löscht er wiederum einen Kommentar, bezeichnet den Kommentator, der sich anschließend darüber beschwert als Lügner und als dieser belegen kann, was gelöscht wurde, macht der Journalist das, was er am besten beherrscht: er löscht den Kommentar nebst seiner eigenen Schimpftirade und säubert so den Tatort auch noch von seinen Beleidigungen. Auch hier findet im Nachgang weder eine Klarstellung noch eine Entschuldigung statt.

Nachbemerkung

Eines Tages unterläuft dem Journalisten möglicherweise ein verhängnisvoller Fehler. In einem Kommentar als (beispielhaft) „Graf Asterix“ tauchte eine Äußerung auf, in welcher es in etwa heißt „Das hatte ich ja in meinem Artikel bereits so geschrieben“ obwohl „Graf Asterix“ noch niemals zuvor einen Artikel geschrieben hatte.

Es kommen Mutmaßungen auf, der Journalist könnte gar selbst hinter einigen Kommentatoren seiner eigenen Artikel stecken. Vielleicht „Albert, „Adelheid“, „Andromeda“ und / oder „Graf Asterix“? Wie gesagt: es sind Mutmaßungen – keine Belege oder Beweise.

Was geschieht? Reagiert der aufrechte Journalist bezüglich der Mutmaßungen mit Worten wie: „So etwas verbitte ich mir. Das ist ja die Höhe, eine Unverschämtheit“? … Nein! Der Kommentar, der die mutmaßliche Verquickung andeutet, verschwindet einfach aus dem Internet, wurde still und heimlich gelöscht. Von wem? Nun, das ist das Geheimnis des Journalisten.

Die Belege

JENAPOLIS hat zwar die legitime Möglichkeit genutzt, ausgesuchte Bereiche seine Webpräsenz für bestimmte Suchmaschinen zu sperren. Screenshots sind jedoch heutzutage geeignete Mittel, um mit Datum und Uhrzeit nachzuweisen, was einst auf einer Webseite gestanden hat, auch wenn Google & Co. hiervon nichts mehr auflisten. Screenshots haben zudem den Vorteil, dass man auf ihnen gelegentlich sogar noch (wie in den nachfolgenden Beispielen) ablesen kann, wann und zu welcher Uhrzeit etwas geschrieben wurde.

Zu Fall 1 = Der Artikel lautet „Stiller Protest auf dem Jenaer Eichplatz“, man findet ihn HIER und dies ist der Screenshot-Beleg. (Zum Vergrößern den Ausschnitt bitte anklicken!)

JEZT - Originalausschnitt 1 geloeschter Kommentare aus dem Internetblog www-jenapolis-de

Zu Fall 2 = Der Artikel lautet „Wird die Lützowstraße in Jena ein zweiter Burgweg?“, man findet ihn HIER , der frei erfundene Betrag ist „12.000 Euro“ und nachfolgend findet sich ein Beleg, welcher aufgrund der Themen- und Wortwahl sowie anderer Übereinstimmungen die Vermutung zumindest nicht abwegig erscheinen lässt, dass Autor und Kommentator die gleiche Person sein könnten. (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

JEZT - Originalausschnitt aus Kommentaren im Internetblog www-jenapolis-de

Zu Fall 3 = Der Artikel lautet „Verhindert Jenas Stadtverwaltung den Wohnungsbau?“, man findet ihn HIER (wichtigstes Zitat: „Warum der Oberbürgermeister auf Zuarbeit des Stadtentwicklungsdezernats einen bestehenden, qualifizierten Bebauungsplan wieder zurücknehmen will, ist unbekannt.“) und dies ist der Beleg :

Stadtrat Jena Beschlussvorlage 12-1784-BV

Zu Fall 4 = Der Artikel lautet „Keine rückhaltlose Aufklärung durch OB Schröter“, man findet ihn HIER , die nicht zu belegenden Vorwürfe sind „erhebliche Fehler im Straßenbau“ sowie „Vertuschung“ und dies ist der Beleg. (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

JEZT - Originalausschnitt 3 geloeschter Kommentare aus dem Internetblog www-jenapolis-de

Zur „Nachbemerkung“ = Der Artikel lautet „Fahndungsfotos auf Facebook oder Dieser Arsch gehört ganz Jena“, man findet ihn HIER und dies ist der Beleg der gelöschten Passagen. (Zum Vergrößern bitte anklicken!)

JEZT - Originalausschnitt 2 geloeschter Kommentare aus dem Internetblog www-jenapolis-de

 

Fazit von Teil 1

Bleibt zum Schluss die Erkenntnis: Egal wie man persönlich zum Inhalt der Berichte von Herrn Netzbandt steht – ob man sie gut oder schlecht findet, egal wie man die Äußerungen der „Gegenseite“ empfindet, anmaßend oder zutreffend, egal ob man die wahren Gründe des Journalisten, so zu agieren kennt, toleriert oder ablehnt: es ändert nichts daran, dass Tobias Netzbandt nach eigenen Maßstäben Themen in Artikeln bloggt, es als sein „Hausrecht“ (=Originalzitat)  ansieht, klarstellende Informationen sowie Meinungen, die gegen keinerlei Netiquette-Richtlinien verstoßen, zu löschen und so die Leser ebenso wie andere Kommentatoren über Themen und die Reaktionen hierauf täuscht.

Zudem gibt er den von ihm angegriffenen Personen keinerlei Gelegenheit, die Artikel vorab zu lesen und Stellung zu beziehen. Falls dann im Nachgang doch (noch) Reaktionen kommen, werden diese auch schon mal gelöscht oder aber er verschweigt sie seinen Lesern dadurch, dass er sie nicht frei schaltet.

All dies ist ohne Zweifel unvereinbar mit dem Berufsethos eines seriösen Journalisten, entspricht in keiner Weise den Grundsätzen bzw. dem Kodex des Deutschen Presserats und führt dazu, dass man leider niemals sicher sein kann, dass das, was dieser Jenaer Blog-Journalist schreibt, nicht doch die öffentliche Meinung zu manipulieren versucht – beim Schreiben oder im Nachgang.

Bertold Brecht war es, der einmal sagte:

„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie zu einer Lüge macht, der ist ein Verbrecher.“

Und die Geschichte ist noch lange nicht zu Ende. Demnächst folgt hier Teil 2 unserer Mini-Serie.

Schlussbemerkung

Wir haben diesen Artikel Herrn Netzbandt vor einigen Tagen zur Kenntnis übersandt und ihm Gelegenheit gegeben, hierzu aus seiner Sicht Stellung zu nehmen. Er hat ihn zur Kenntnis genommen, aber keine Stellung bezogen.

 

* = Definition des Deutscher Journalisten-Verbandes





3 Kommentare

  1. Ein Blog, auf welchem persönliche Verletzungen durch Beamte der Stadt Jena so debattiert werden, dass Sie einen höheren Zweck behaupten, aber letztlich eine kleinliche Fehde skizzieren, kann man leider nicht ernst nehmen.

    Dies sind Dinge, die man unter wirklichen Kollegen mit einem Berufsethos in einem kurzen Gespräch einfach klärt, ja im besten Fall sogar über gute Standards in einer eiligen Netzwelt debattiert. Egal, ob man bei verschiedenen Medien arbeitet. Nicht zuletzt, weil Sie – denn hier schreibt offenkundig ein „Journalist“ über sich selbst (auch ein seltsamer Vorgang) – den eigentlichen Beweis in der Sache nach meiner Kenntnis bis heute nicht erbracht haben (siehe Debatte in den Screenshots, wo die persönliche Tonart deutlich wird), müssen solche langen Umwegtexte herhalten. Zeit, die schon beim Schreiben vergeudet ist, beim Lesen auch.

    Wenn in dieser Form kritische Öffentlichkeit durch Staatsbedienstete hergestellt werden soll, wird der Begriff „Journalismus“ zur echten Lachnummer. So wie hier. Es dürfte sich vielmehr um einen untauglichen Versuch handeln, unliebsame Journalisten öffentlich zu diskreditieren. Dies ist zumindest naheliegender, da die „Amtsbrille“ etwas ist, was man nicht einfach beiseite legt und auf einmal als frei agierender Journalist durchs Leben geht. Beides muss man lernen, erfahren – ja sich erkämpfen.

    Ob es für solche Texte vom Dienstherren ein Fleißbienchen oder mindestens ein wohlwollendes Nicken im Flur gibt, kann ich nicht einschätzen. Dass jedoch Jenapolis als angriffslustig gilt, wenn es um die Jenaer Stadtverwaltung geht, ist nicht nur in Thüringen bekannt (und durchaus geschätzt). In der Sache selbst mal etwas für den ungelernten Beamtenschreiber hier: Wenn ein Journalist einen Artikel löscht, handelt er im Zweifel sogar eher im Namen des Pressecodexes. Denn es kann immer mal sein, dass er einsehen muss, dass Satire nicht eingeschlagen hat (sofern er sich gerade dieses Stilmittels bedient). Zu Kommentaren im Netz existiert eine offenen Debatte im Deutschen Presserat. Ich weiß es, weil ich als aktiver Berater dabei bin 😉 Deshalb soviel dazu: Ich hätte alles online gelassen. Und vielleicht einen Artikel über Ihre Arbeit bei der Stadtverwaltung Jenas verfasst. Inklusive aller notwendigen Nachfragen. Aber es hat auch nicht jeder die Kraft und Zeit, sich bei humoristischen Themen auf einmal mit dem „Anti-Spaß“ mancher Zeitgenossen konfrontiert zu sehen. Oder wirklich jede Debatte auszuhalten. Der Verfolgungseifer dieses Artikels um eine Lappalie jedenfalls lässt mich leicht sprach- aber nicht wortlos (wie zu lesen) zurück.

    Einen Drachen töten ist eben doch etwas anderes, als eine Maus oder eine Katze zu einem Elefanten aufzupusten. Ersteres suchen wirkliche Kollegen und finden gefährliche Drachen leicht an jeder Ecke in diesen Umbruchszeiten. Man folge einfach der Spur des Geldes und der Macht – die honorigste Aufgabe von Journalismus. Den Rest kann sich nun jeder selbst denken. Deshalb auch der (zugegeben) leicht abwertende Tonfall meinerseits.

    Ihr Michael Freitag – Ein Journalist aus Leipzig und (transparent wie gewohnt) mit den Machern von Jenapolis persönlich bekannt. Und auch deshalb mit diesem äußerst leberwurstigen, persönlichen Geschwurbel hier seit langem vertraut. (Nachtrag: Mist, wieder von einem Troll die Zeit klauen lassen. Setzt Euch mal hin und redet miteinander. Geht, wenn man ein wenig Respekt mitbringt – oder lernt. Da hier das gleiche WordPressthema wie seit langem bei Janpolis genutzt wird, sollte der Respekt eigentlich möglich sein. Denn man ahmt hier Jenapolis schon nach.)

  2. „Dein Kommentar wartet auf Freischaltung.“ Sorry 😉 LOOOOL – Auf der L-IZ kann man schreiben und es erscheint sofort. So ist das mit den Regeln und der Praxis. Jetzt bin ich gespannt, ob Beides erscheint 😉

  3. Barbara Nowak sagt:

    1.) Bei JEZT erscheinen alle Kommentare unserer Leser.

    2.) Bei uns werden keine Kommentare gelöscht – auch dann nicht, wenn sie „den Autor diskreditieren“, wie es Jenapolis und Herr Netzbandt nun öffentlich für deren Gründe bei Löschungen erklärt haben. Nein, bei JEZT wurden bis heute gar keine Kommentare gelöscht.

    3.) Dass Sie unseren Artikel nicht ernst nehmen, verwundert unsere Redaktion nicht, wenn wir uns ansehen, was Sie und wie Sie es geschrieben haben. Auch die Leipziger Internetzeitung haben wir uns im Frühsommer angeschaut und feststellen müssen, dass es da – ohne ins Detail gehen zu wollen – einige Transparenz-Defizite gibt.

    4.) Der Artikel ist trotzdem kein „untauglicher Versuch“ einen „unliebsamen Journalisten“ wie Tobias Netzbandt „öffentlich zu diskreditieren“. Die Arbeit des Ihnen wohlbekannten Herrn hat sich bereits selbst diskreditiert. Wir dokumentieren dies lediglich und was wir zusammengetragen haben sind fürwahr keine Lapalien. Warten Sie einmal den zweiten Teil des Artikels ab.

    5.) Kommentare von Neulingen die IP Adressen haben, die denen anderer Kommentatoren ähneln (dies ist bei Ihnen der Fall), werden bei uns manuell freigegeben. Eine manuelle Freigabe ist auch z.B. bei Jenapolis nicht unüblich.

    6.) Dass Sie ins Feld führen, wir würden Jenapolis nachahmen, zeigt uns, dass Sie in der Sache offenbar nichts begriffen haben. Auch Autos sehen gelegentlich von außen ähnlich aus, haben aber völlig unterschiedliche Konzepte.

    7.) Gegenseitiger Respekt ist immer gegeben, leider hat z.B. Herr Petrich vor mehr als einem Jahr ein offizielles Gesprächsangebot mit Herrn Sauer ausgeschlagen und später von einem „persönlichen Krieg“ gesprochen.

    Trotzdem nicht traurig sein über meine Antwort. Ich lade Sie gerne einmal nach Jena ein um unsere Redaktion zu besuchen und dann können wir ja gerne einmal bei einem Tee über alles diskutieren. Vielleicht möchten Sie ja auch bei uns mitarbeiten? Ich jedenfalls würde mich darüber freuen. Einfach eine Mail schicken an nowak [at] jezt.de.

    Ihre Barbara Nowak

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