„Matschie wirft hin!“: Ehemaliger Stellvertreter von Ministerpräsidentin Lieberknecht wird kein Fraktionschef der SPD im Thüringer Landtag werden

10.12.14 • JEZT AKTUELL, STARTKeine Kommentare zu „Matschie wirft hin!“: Ehemaliger Stellvertreter von Ministerpräsidentin Lieberknecht wird kein Fraktionschef der SPD im Thüringer Landtag werden

JEZT - Christoph Matschie in einer Videobotschaft aus Jena - Foto © SPD Team Matschie

(JEZT / MDR / JENAREPORTER ULF KAUFMANN) – Der frühere Thüringer Bildungsminister und ehemalige Stellvertreter von Ministerpräsidentin Lieberknecht, Christoph Matschie (Foto), verzichtet einer Meldung von MDR.Info zufolge, auf eine Kandidatur für den Vorsitz der SPD-Landtagsfraktion. Zuvor habe der amtierende Fraktionschef Matthias Hey angekündigt, sich bei der anstehenden Wahl in der kommenden Woche erneut um den Posten zu bewerben. Aus diesem Grunde stehe Matschie nicht mehr als Kandidat zur Verfügung, berichtete der MDR heute Nachmittag.

Sein Schritt sei eine Reaktion auf das illoyale Verhalten innerhalb der SPD-Fraktion ihm gegenüber, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen der Jenaer SPD. Bei der Vergabe der Ministerposten im rot-rot-grünen Kabinett ging Matschie leer aus, jedoch sei ihm vor der fragilen 1-Stimmen-Mehrheits-Wahl von Bodo Ramelow zum Thüringer Ministerpräsidenten vom neuen SPD-Landesvorsitzenden Andreas Bausewein, der Fraktionsvorsitz angeboten worden. Noch am Dienstag hatte Christoph Matschie dem MDR zufolge versichert, er wolle den Fraktionsvorsitz nicht gegen internen Widerstand übernehmen. Matthias Hey habe ihm unter vier Augen erklärt, er wolle aus persönlichen Gründen nicht antreten, sagte Matschie. Nur unter dieser Voraussetzung erkläre er sich zur Kandidatur bereit.

Der im Jenaer Wahlkreis lebende gebürtige Mühlhäuser hatte seine politische Karriere 1990 als Bundestagsabgeordneter begonnen. 2002 bis 2004 war Christoph Matschie parlamentarischer Staatssekretärs im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bevor er Bildungsminister in Thüringen wurde. Schon vor der Wahl Ramelows hatte es in der SPD Befürchtungen gegeben, Matschie könnte, da man ihn von Seiten der SPD aller politischen Chancen beraubt habe, gegen Ramelow stimmen. Letztlich versprach ihm Bausewein aber den Posten des Fraktionsvorsitzenden im Landtag. Mit der Kandidatur Heys und dem Rückzug Matschies aus allen politischen Ämtern, könnte sich der zukünftig nur noch als einfacher Abgeordneter agierende frühere stellvertretende Ministerpräsident, nun tatsächlich als potentielle Belastung der Rot-Rot-Grünen Regierung erweisen, wie es heute aus Kreisen der Jenaer SPD hieß.





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