Schweigen ist durchaus eine Form des Ausweichens – oder: „Mein Juli 2015“ (von Rainer Sauer)
Man kann mir nun wirklich nicht nachsagen, dass ich Menschen vorschnell ins „rechte Licht“ rücke. Schon gar nicht wenn es um das Thema Flüchtlinge geht.
Wenn ich es mache, dann gibt es an deren nationaler Gesinnung keine Zweifel. Und trotzdem warf man mir solches im Juli vor als Reaktion auf meinen Kommentar zum „Nachholbedarf an Versäumnissen“, denn ich hatte es gewagt, mich darüber aufzuregen, dass einige Stadträtinnen und Stadträte nicht auf einen latent flüchtlingsfeindlichen Zwischenruf im Stadtentwicklungsausschuss reagiert hatten.
Ein aufgebrachter Stadtrat schrieb mir daraufhin: „Mich – gewollt oder ungewollt – in eine ausländerfeindliche und damit rechte Ecke – durch einen Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Gewand eines Medienvertreters – zu rücken, ist im Stadtrat Jena eine neue Qualität“. Sprich: Solches gehört sich nicht für einen Menschen wie mich, der hauptberuflich für die Stadt Jena arbeitet: Basta!
Dass ich in meinen Worten weder direkt noch indirekt eine rechte Gesinnung unterstellt hatte, ist ebenso wahr wie uninteressant, denn in der Politik zählt oft das gefühlte Empfinden mehr als die Sache an sich. Schließlich hat in Deutschland jeder Mensch grundgesetzlichen Anspruch auf Empfindungs- ebenso wie Meinungsfreiheit.
In diesem Sinne
Ihr
Rainer Sauer, Jena
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