„Vorerst beschlossen!“: Der Stadtentwicklungsausschuss votierte für den Umbau des Ernst-Abbe-Sportfelds in eine „Fußballarena Ernst Abbe“

20.09.15 • JEZT AKTUELL, RADIO JENA, STARTKeine Kommentare zu „Vorerst beschlossen!“: Der Stadtentwicklungsausschuss votierte für den Umbau des Ernst-Abbe-Sportfelds in eine „Fußballarena Ernst Abbe“

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(JEZT AKTUELL) – Stadtentwicklungsausschuss einmal anders am letzen Donnerstag: anstatt – wie sonst üblich – im Plenarsaal, tagte das Städtebau-Spitzengremium des Jenaer Stadtrates in der Rathausdiele und das aus gutem Grund. Wegen des ebenso heiklen wie sensiblen Themas „Stadion(um)bau im Paradies“ und der zu erwartenden Zuschauer- bzw. Zuhörerzahl, machte dieser Ortswechsel Sinn. Vorgestellt von Stadtentwicklungsdezernent Denis Peisker und Jenas Finanzdezernent Frank Jauch wurde das Folgende:

– die neue Fußballarena „Ernst Abbe“ soll mindestens 15.000 und maximal 17.000 Zuschauer fassen

– die neue Haupttribüne sieht Räumlichkeiten für rund 1.000 Vip-Gäste vor

– die alte Haupttribüne bleibt bestehen

– ebenso bleibt die Tartan-Laufbahn erhalten.

Die Gesamt Umbaukosten sind nicht exakt zu beziffern, bauen soll die Fußballarena jedoch ein Investor. Dieser erhält von den zehn Millionen Euro, die die Stadt Jena für die Arena aufbringt, sowie den elf Millionen Euro, die der Freistaat Thüringen für den Bau bereitstellt, einen direkten Zuschuss von 15 Millionen Euro. Aus dem Rest von sechs Millionen Euro wird die Verlagerung der Leichtathletik-Anlage finanziert. Soweit der im SEA vorgestellte Plan; positiv für den Investor: später wird ihm die Stadt Jena noch Gelder für die Bewirtschaftung weiterreichen.

Das Ernst-Abbe-Sportfeld nach dem Umbau zum Stadion - Image 3 der Visualisierung von Knick Design GbR © im Auftrag des FCC

Das Ernst-Abbe-Sportfeld nach dem Umbau zu einer Fußballarena – Image 3 der Visualisierung von Knick Design GbR © im Auftrag des FCC

Diskussionen im Ausschuss gab es vor allem um die neue Leichtathletik-Anlage, wobei erkennbar war, dass der Standort an der sog „Muskelkirche“ in der Seidelstraße präferiert wird. Dort könne, führte Marcus Giebe von der SPD-Fraktion aus,  vorerst eine Trainingsanlage entstehen, bevor sich der Stadtrat zu einem Leichtathletik-Stadion positioniere. Seine flache Begründung: „Gute Trainingsbedingungen sind wichtig und eine Deutsche Leichtathletik-Meisterschaft gibt es in den nächsten Jahren in Jena ohnehin nicht“. Kritik an seinen Worten bügelte er mit der Bemerkung „Runterkochen und sich an der Realität orientieren“ ab. Unterstützung bekam Giebe von Parteikollege Jauch, der sagte, er möchte „die Stadt in Thüringen sehen, die so viel für die Leichtathleten investiert hat wie Jena“. Hierbei erwähnte er besonders den Neubau der Laufhalle und die Sondertrainingsanlage für Wurfdisziplinen nd sagte, so etwas gebe es „in ganz Ostdeutschland nicht noch einmal“.

Die Opposition kritisierte an der Regierungskoalition von CDU, SPD und Bündnisgrünen vor allen die frühere Bevorzugung der großen Variante, die eine Multifunktionshalle mit einem Hotel plus Kongresszentrum vorsah, und nun den Schwenk zurück. Reinhard Wöckel von der Ramelow-Partei DIE LINKE erklärte, es sei kontraproduktiv, dass man jetzt etwas machen, nur „damit wir etwas machen.“ Seiner Meinung nach seien immer noch „alle Varianten möglich“. Hätte man auf Seiten der CDU/SPD/Grüne-Koalition nicht ständig Dinge beschlossen und nur wenig später wieder in Frage gestellt, könnte heute „das Objekt der Begierde längst im Rohbau stehen“, so Wöckel.

Am Ende war die Abstimmung knapp aber eindeutig. Fünf Mitglieder der Koalition stimmten mit „Ja“, eines enthielt sich der Stimme und die vier Oppositions-Stadträte lehnten den Beschluss ab. Die Entscheidung des  Stadtentwicklungsausschuss ist aber vorerst nur eine Empfehlung, denn endgültig entschieden wird darüber erst kommenden Mittwoch im Jenaer Stadtrat. Noch im Mai 2015 hatten die Stadträte dort mehrheitlich eine Prüfung der großen Variante mit Hotel und Kongresszentrum bevorzugt.





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