Gemeinsam Willkommenskultur gestalten (16): Stadt Jena will die POM-Arena am Jenzigweg kaufen, um dort bald Flüchtlinge zu betreuen
(JEZT / OTZ) – An Gerüchten ist meistens etwas dran, so sagt man, und deshalb verwundert es nicht, dass die Ostthüringer Zeitung Anfang der Woche das berichtete, was schon lange ein Gerücht war: das POM-Fitnesscenter am Jenzigweg soll von der Stadt Jena erworben werden, um dort zukünftig als Flüchtlingsunterkunft für 140 Asylbewerber zu dienen. Wie die Lokalzeitung weiter meldet, werde damit aber keineswegs das Ende des Fitness-Betriebs kommen, denn laut POM-Inhaber Gernot Heckel soll dieser wohl vom grunde her erhalten bleiben.
Wie es in der OTZ weiter heißt, habe Jenas Bürgermeister Frank Schenker – zugleich Sozial- und Sportdezernent – bestätigt, dass eine entsprechende Beschlussvorlage der Stadt Jena bereits in einer Woche zur Stadtratssitzung am 27. Januar 2016 vorgelegt werden wird. Seinen Worten zufolge soll nach dem Erwerb durch die Stadt die vordere Trainingshalle für die Betreuung von Flüchtlingen umgestaltet werden, etwa um dort Deutschkurse und andere Schulungen oder Fortbildungsveranstaltungen anzubieten, wie Schenker gegenüber der Zeitung sagte. Außerdem solle auf dem Parkplatz neben der jetzigen POM-Halle zusätzlich zu den in unmittelbrer Nähe bereits betriebenen Wohncontainern mit 40 Bewohnern noch einmal ein Container-Standort für bis zu 100 Flüchtlinge entstehen.
Aber was passiert mit dem Fitnesscenter? Hierzu erklärten Gernot Heckel und sein Geschäftsführer Stefan Müller der Ostthüringer Zeitung, dass man den mittleren Teil der POM-Arena ebenso wie den Wellnessbereich mit Sauna nach dem Verkauf von der Stadt Jena zurück mieten wolle, um dort durch einen zweckmäßigen Um- und Ausbau einen reduzierten Fitnessbereich zu schaffen, der nach Ansicht von Heckel und Müller ausreichend sein werde, die bisherigen Kursangebote und die Reha-Sportmöglichkeiten in nahezu unveränderter Form fortzusetzen. Sollte das klappen, wäre der Verkauf eine Win-Win-Situation für alle Seiten.
Bürgermeister Schenker stellte in der Lokalzeitung zudem klar, dass er persönlich in dem Kauf der Halle ein wichtiges Signal für den geplanten Schulneubau am Jenzigweg in der Nachbarschaft zur POM-Arena sehe, denn für die später einmal 1.400 Schülerinnen und Schüler der neuen Gemeinschaftsschule wäre ein daneben befindliches Sportzentrum „eine sehr willkommene Bereicherung“, wie er sagte. Gleichzeitig gab Schenker bekannt, dass zukünftig keine Turnhallen der Stadt Jena mehr zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert werden sollen. Auch die im Moment mit Asylbewerbern aus Syrien, Afghanistan und Nordafrika belegten Turnhallen in Winzerla, Göschwitz und Lobeda sollten bald wieder zum Sporttreiben genutzt werden können, wird der Bürgermeister in der OTZ zitiert.
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