„Vergesst mich nicht!“ – Heute Abend sendet die ARD den zweiten Teil ihres TV-Dreiteilers zum „NSU“ über dessen Opfer

04.04.16 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, START, UNSER JENA & DIE REGIONKeine Kommentare zu „Vergesst mich nicht!“ – Heute Abend sendet die ARD den zweiten Teil ihres TV-Dreiteilers zum „NSU“ über dessen Opfer

Szenenfoto aus DIE OPFER Vergesst mich nicht - Foto © obs ARD Degeto Das Erste

Szenenfoto aus „DIE OPFER: Vergesst mich nicht“ – Foto © ARD Degeto / Das Erste

Radio Jena Newscontainer Logo 230Knapp 275 Tage lang dauert inzwischen schon der Prozess um den „Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) vor dem Münchner Oberlandesgericht und knapp 4 1/2 Jahre ist es her, dass die beiden Jenaer Neonazis Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in Stregda bei Eisenach starben und kurz darauf Beate Zschäpe, heute die Hauptangeklagte im „NSU“-Prozess, die gemeinsame Wohnung des Trios in Zwickau zur Explosion brachte um durch den nachfolgenden Brandschaden alle Unterlagen über eine rechtsextreme Terrorgruppe auszulöschen. Vergeblich: in den Wochen danach wurde der „Nationalsozialistischer Untergrund“ weltweit bekannt und mit Entsetzen und Abscheu nahm man Kenntnis von den zehn Morden und zwei Bombenanschlägen sowie mehr als einem Dutzend Überfällen auf Sparkassen, Poststellen und Supermärkte.

Zum Thema drehte die ARD Filmproduktionsgesellschaft Degeto letztes Jahr einen Dreiteiler, wobei sich jeder Teil einem anderen Aspekt der „NSU“-Geschichte widmet. In Teil 1, der letzte Woche unter dem Titel „DIE TÄTER: Heute ist nicht aller Tage(nach der Buchvorlage „Heimatschutz“ von Stefan Aust) ausgestrahlt wurde, befasste man sich mit den späteren Terroristen selbst und viele Szenen des Filmes wurden teilweise in Jena an Originalschauplätzen gedreht.

Szenenfoto zum Mord an Enver Simsek aus DIE OPFER Vergesst mich nicht - Foto © obs ARD Degeto Das Erste

Szenenfoto zum Mord an Enver Simsek aus „DIE OPFER: Vergesst mich nicht“ – Foto © ARD Degeto / Das Erste

Heute Abend folgt Teil 2 unter dem Titel „DIE OPFER: Vergesst mich nicht“ (nach dem Buch „Schmerzliche Heimat“ von Semiya Simsek mit Peter Schwarz) und darin geht es um die Geschichte der Opfer, vordergründig festgemacht an den Erlebnissen und Erfahrungen der Familie des ersten „NSU“-Mordopfers Enver Simsek. Es gibt kaum Spuren auf seine Mörder, aber jede Menge Hinweise: Simsek ist in kurzer Zeit zu sehr viel Geld gelangt, als Blumenhändler war er häufig in Holland unterwegs. Die Polizei vermutet, dass er Drogen transportiert haben könnte. Immer wieder werden Semiya und ihre Familie daraufhin ins Präsidium zitiert, immer wieder müssen sie sich zermürbenden Vernehmungen stellen. Tochter Semiya zweifelt keine Sekunde an der Unschuld ihres Vaters. Ebenso ihr kleiner Bruder und ihre beiden Onkel. Simseks Witwe Adile ist dem Druck jedoch körperlich und seelisch nicht gewachsen. Als sie für einige Zeit ins Krankenhaus muss, übernimmt die gerade 15-jährige Semiya die Verantwortung für sich selbst und für ihren Bruder. Die eher mittelmäßige Schülerin kämpft sich durch ihr Fachabitur, beginnt zu studieren und schützt Mutter und Bruder vor weiteren Ermittlungen der Polizei, die immer noch an ein Drogendelikt glaubt.

DIE OPFER Vergesst mich nicht - Szenenfoto © ARD Degeto Das Erste

Szene aus „DIE OPFER Vergesst mich nicht“ – Foto © ARD Degeto / Das Erste

Am kommenden Mittwoch beschließt der Schlussteil der Trilogie, „DIE ERMITTLER: Nur für den Dienstgebrauch“ (nach dem Buch „Alles unter Kontrolle“ von Laila Stieler) die ARD-Reihe um „NSU“. Dabei geht es dann um die Geschichte der Ermittler: Polizisten zwischen Verfassungsschutz, V-Männern und Staatsinteresse.  Am selben Tag folgt ab 21 Uhr 45 auch noch die Dokumentation „NSU-Komplex“, in der Ermittler, V-Männer, Profiler und andere mittelbar oder unmittelbar Beteiligte Einblicke in ihre Arbeit geben; mit dabei ist u.a. auch Katharina König.

Am 21.04.2016 folgt dann in Jena ein Vortrag mit Podiumsdiskussion zum Thema „Beate Zschäpe – Der Jahrhundertprozess“, die der FSR Jura der Friedrich-Schiller-Universität gemeinsam mit dem Team des ELSA-Jena e.V. organisiert hat, wobei es um den „NSU“-Prozess mit Beate Zschäpe aus strafprozessualer, medialer und politischer Sicht gehen wird.





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