„Bauflächenpotentiale der Stadt Jena“: Das Ergebnis der Prüfung der Vorschläge des RV Jena/Saale-Holzlandkreis der Kleingärtner e. V. (Teil 1)

13.05.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu „Bauflächenpotentiale der Stadt Jena“: Das Ergebnis der Prüfung der Vorschläge des RV Jena/Saale-Holzlandkreis der Kleingärtner e. V. (Teil 1)

Baulandkataster - Auszug aus dem Kartenportal der Stadt Jena - Grafik powered by JEZT - Symbolbild

JEZT Jenas Zukunft mitgestalten - Abbildung © MediaPool JenaEs war eine schwere Geburt: Vor etwas mehr als neun Monaten, am 10.08.2015, wurde dem Dezernat Stadtentwicklung und Umwelt die komplette „Auflistung von Wohnbauflächen, die in der BV Wohnen in Jena 2030 nicht aufgelistet sind“ des Regionalverbandes Jena/Saale-Holzlandkreis der Kleingärtner e. V. sowie eine weitere eine Liste von Herrn Frey übergeben. Durch den Fachbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung und das Team Geoinformation wurden alle 102 Flächen in das Geoinformationssystem (GIS) der Stadt eingepflegt. Die Bewertung erfolgte durch den Fachbereich Stadtentwicklung/Stadtplanung, den Fachdienst Umweltschutz in Abstimmung mit den Eigenbetrieben der Stadt, Kommunalservice Jena und Kommunalen Immobilien Jena.

Bewertet wurden Lage/Erreichbarkeit, Erschließung, Belange des Natur- und Umweltschutzes, bestehende Flächennutzung, bestehendes Baurecht und Bezug zum Konzept „Wohnbauflächenentwicklung in der Stadt Jena“ vom 17.04.2015. Als Ergebnis der umfangreichen Bewertung konnte zu jeder Fläche die Aussage getroffen werden, ob sich diese gut, bedingt bzw. nicht für eine Wohnbebauung eignet. Insgesamt sind 25 Flächen gut und 16 Flächen bedingt für eine Wohnbebauung geeignet. Zusätzlich zum Wohnbauflächenkonzept der Stadt Jena vom April 2015 konnten 7 Flächen als gut geeignet festgestellt werden.

Der Hintergrund: Seit mehreren Jahren ist Jena eine Stadt mit wachsender Bevölkerung und einer steigenden Wohnraumnachfrage. Entsprechend werden auch zukünftig neue Wohnungsbaustandorte benötigt. Dies ist jedoch nicht nur ein quantitatives Problem, sondern auch ein qualitatives, denn verschiedene Nachfragergruppen beanspruchen unterschiedlichen Wohnraum in unterschiedlichem Umfang. Ziel der Stadt Jena ist es, für die zukünftig zu erwartende Nachfrage Bauland für ein ausreichend großes und gutes Wohnungsangebot zur Verfügung zu stellen. Grundlage ist hierfür eine strategische Flächenpolitik, die sowohl die differenzierte Wohnungsnachfrage als auch eine ressourcenschonende Flächennutzung sowie eine städtebaulich qualitätvolle Entwicklung berücksichtigt.

In diesem Sinne wurden bereits in den vergangenen Jahren auf Basis der aktuellen Bevölkerungs- und Haushaltsprognose 2030 (erstellt 2014) Planungen in Gang gesetzt, um für den Zeitraum bis zum Jahr 2030 potenzielle Wohnbauflächen unter Berücksichtigung der qualitativ differenzierten Nachfrage auszuweisen. Die Ergebnisse wurden mit dem Wohnbauflächenbericht 2015 und der Beschlussvorlage „Wohnen in Jena 2030“ den politischen Gremien der Stadt Jena am 21.10.2015 vorgelegt. Die Beschlussvorlage enthielt Vorschläge über neue, zu entwickelnde Wohnbaustandorte, die bisher noch nicht für die Wohnbebauung vorgesehen waren. Hierüber kam es zu umfangreichen Diskussionen, die unter anderem darin mündeten, dass vom Kleingartenverband Jena und Bürgern umfangreiche Listen alternativer Standorte vorgelegt wurden.

Die Aufgabe für die Stadtverwaltung war es nun, diese Listen mit über 100 Standorten hinsichtlich ihrer tatsächlichen Nutzbarkeit für den Wohnungsbau zu überprüfen. Dabei sind zahlreiche Fragen wie die planungsrechtlichen Möglichkeiten, naturschutzrechtliche Restriktionen, Erschließungskosten, Eigentümerstrukturen und viele weitere Aspekte zu berücksichtigen. Diese wurden mit einem einheitlichen Schema erfasst und bewertet. Die Ergebnisse der Prüfung liegen dem Jenaer Stadtrat nun in Form eines Bericht vor. Die Standorte sind dabei in die Kategorien „gut geeignet“, „bedingt geeignet“ und „nicht geeignet“ eingeteilt worden. Darüber hinaus wurden die Standorte den verschiedenen Marktsegmenten zugeordnet, sodass sie in die geplanten Berechnungen der Wohnbauflächenbilanz – dem Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage – einfließen können. Auf dieser Grundlage wird die Wohnbauflächenbilanz 2016 überarbeitet und es kann dargestellt werden, wie viele der geprüften Standorte bis zum Jahr 2030 voraussichtlich benötigt werden.

Das Ergebnis der Flächenprüfung wird in die noch in diesem Sommer vorgesehene Überarbeitung und Aktualisierung des vorliegenden Wohnbauflächenberichts vom 17.04.2015 einfließen. Ein Beschluss des Stadtrates „Wohnbaufächenentwicklung Jena 2030“ ist im Herbst 2016 vorgesehen.

[Fortsetzung folgt!]





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