„Droht möglicherweise im Herbst die Insolvenz?“ – Geldgeber und Anteilseigner Roland Duchatelet will offenbar beim FC Carl Zeiss Jena aussteigen
Wie die Ostthüringer Zeitung exklusiv berichtet, will der belgische Investor Roland Duchatelet offenbar beim FC Carl Zeiss Jena aussteigen. Ein entsprechendes Schreiben Duchatelets sei bereits beim FCC eingegangen, soll es aus Vereinskreisen heißen.
Nach Informationen der OTZ habe der Belgier darin eine sog „Patronatserklärung“ bis Ende September 2016 abgegeben. Deshalb soll am 17. September 2016 eine Mitgliederversammlung des Clubs mit einer Neuwahl des Aufsichtsrates stattfinden, so die Zeitung. Zwar habe Duchatelet intern das Zeichen gegeben, dass er durchaus an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert sei, berichtet die Ostthüringer zeitung. Voraussetzung sei aber, dass durch einen echten Neuanfang in den Gremien wieder „eine Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Gesellschaftern“ geschaffen werde.
Aber wie würde es beim Jenaer Traditionsverein weitergehen, wenn keine belgischen Gelder mehr fließen? Selbst wenn sich ein anderer Unternehmer findet sollte, meint die OTZ, der Duchatelets Anteile übernehmen würde, brauche der Club zumindest in der vierten Liga weitere Unterstützung für den laufenden operativen Betrieb. Besonders bitter: da Duchatelet keinen Nachlass beim Verkauf seiner Vereinsateile zulassen wolle, sondern gar zwei Millionen Euro für die Gesellschafteranteile fordert und zusaätzlich seine dem verein gewährten knapp 700.000 Euro an Darlehnen zurückerhalten möchte, scheinen nach Recherchen der Ostthüringer Zeitung keine Interessenten für die Anteile Duchatelets in Sicht.
Eine Insolventz schwebe bei einem Rückzug des Belgiers deshalb über dem FC Carl Zeiss Jena, da die Ausgaben in der vierten Liga höher seien als die zu erzielenden Einnahmen. In der vergangenen Saison 2015 / 2016 stand trotz der Sondererlöse aus der beiden Spielen im DFB-Pokal gegen Hamburg und Stuttgart sowie den Transfererlösen ein sechsstelliges Minus in den Büchern, das nur dank der Kredite von Roland Duchatelet ausgemerzt werden onnte, so dass die Jenaer neu vom DFB lizensiert werden konnten.
Hintergrund: Duchatelet war im Jahr 2013 beim FC Carl Zeiss Jena eingestiegen. Er kaufte über seine Firma Staprix NV für zwei Millionen Euro 49,98 Prozent der Stimmrechtsanteile und 95 Prozent der Kapitalanteile an der Fußball-Spielbetriebs GmbH. Zudem verpflichtete er sich, über vier Jahre (= 2013 / 2014 / 2015 / 2016) jeweils eine Million Euro Darlehen zur Verfügung zu stellen. Jedoch haben die Jenaer dieses Kontingent nicht komplett abgerufen.
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