Jena nach dem rechten Aufmarsch: 80 THÜGIDA-Demonstranten zogen am Mittwochabend durch Jena – Es gab keine nennenswerten Vorkommnisse

11.11.16 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu Jena nach dem rechten Aufmarsch: 80 THÜGIDA-Demonstranten zogen am Mittwochabend durch Jena – Es gab keine nennenswerten Vorkommnisse

Der Start der THÜGIDA-Demo am Saalbahnhof - Foto © Stadt Jena Kudernatsch

Der Start der THÜGIDA-Demo am Saalbahnhof – Foto © Stadt Jena André Kudernatsch

Radio Jena Newscontainer Logo 230Beim Zug durch das Jenaer Damenviertel schwenkten die rechten Teilnehmer des THÜGIDA-Aufmarsches 15 Fackeln, einen Sarg und eine Fahne, die auf die Reichskriegsflagge anspielte. Für eine Auflösung der Versammlung reichte das laut Polizei und Versammlungsbehörde nicht. Die Anwohner äußerten sich sehr kreativ gegen die Veranstaltung und drückten ihren Protest lautstark, aber friedlich aus. So stand auf einem Plakat „Endspurt statt Endsieg“.

Nach Polizeiangaben waren 1.500 Menschen an den Aktionen gegen THÜGIDA beteiligt. Der THÜGIDA-Umzug begann um 19 Uhr. Einige linke Gegendemonstranten versuchten, eine Polizeisperre zu durchbrechen und wurden zum Teil festgesetzt. Redner der THÜGIDA-Veranstaltung griffen verbal die Stadtverwaltung und die Polizei an. Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter nimmt es gelassen. „Ich bin froh, dass die Jenaerinnen und Jenaer so kraftvoll und kreativ aus der Mitte der Gesellschaft reagiert haben. Der Aufzug der Neonazis war wirklich lächerlich.“

Die Jenaer Stolpersteine erinnern an die deportierten Juden. Foto © Stadt Jena Kudernatsch

Die Jenaer Stolpersteine erinnern an die deportierten Juden. – Foto © Stadt Jena André Kudernatsch

Nach zwei Stunden endete die Demonstration am Saalbahnhof, wo sie auch begonnen hatte. Das Gedenken an den 9. November 1938 überwog in der Stadt. Zahlreiche Veranstaltungen erinnerten an die Deportation der Jenaer Juden. Auf dem Marktplatz wurden ihre Namen vor rund 1.000 Menschen verlesen. Am Jenaer Westbahnhof wurde ein Kranz niedergelegt. Der Kirchenhistoriker Christopher Spehr von der Uni Jena sagte: „Die Erinnerung an dieses Verbrechen macht sprachlos, nationalistische Hetze macht wütend.“ 600 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Mahnveranstaltung teil.





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