Die FSU Jena und die Jenaer Wirtschaftsförderung wollen hochqualifizierte internationale Fachkräfte und Absolventen in der Region halten

22.11.16 • AUS DER REGION, INFOS FÜR STUDIERENDE, JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENA, UNSER JENA & DIE REGION, WISSENSCHAFT, MEDIZIN & TECHNIKKeine Kommentare zu Die FSU Jena und die Jenaer Wirtschaftsförderung wollen hochqualifizierte internationale Fachkräfte und Absolventen in der Region halten

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Einige der Beteiligten, die gemeinsam im HITH-Projekt arbeiten. – Foto © JenaWirtschaft

Eadio Jena Stadtnachrichten Logo 230Zwei Lehrstühle (Finanzwissenschaft & Wirtschaftsgeographie) und das Internationale Büro der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie die Jenaer Wirtschaftsförderung haben sich im HiTh-Projekt zusammengeschlossen. HiTh steht dabei für Hochqualifiziert. International. Thüringen. Im Rahmen des Projektes soll untersucht werden, wie hochqualifizierte Fachkräfte und Absolventen in Jena und Thüringen langfristig gehalten werden können.

„An der überdurchschnittlichen Exportquote von mehr als 62% sieht man, dass bereits viele Jenaer Unternehmen international ausgerichtet sind“, erläutert Wilfried Röpke, Geschäftsführer der Jenaer Wirtschaftsförderung. „Diese brauchen für eine langfristig positive Entwicklung internationale Fachleute, um breit aufgestellt ihre Kunden und Märkte bedienen zu können.“ Dies gelte auch für einen Großteil der wissenschaftlichen Einrichtungen in der Region, in denen internationale Experten bereits ein Drittel oder mehr der Belegschaft stellen, so Röpke.

Bereits seit dem Sommer arbeiten Prof. Dr. Sebastian Henn, Prof. Dr. Silke Übelmesser und Dr. Claudia Hillinger mit ihren Teams am HiTh-Projekt. „Vor dem Hintergrund prognostizierter sinkender Bevölkerungszahlen in Thüringen und dem damit verbundenen Rückgang potentieller Fachkräfte, soll der weiter steigende Anteil ausländischer Studierender an den Thüringer Hochschulen aktiv genutzt werden“, erklärt Prof. Sebastian Henn, Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsgeographie. „Hier knüpft unsere wissenschaftliche Aufbereitung an, die untersuchen wird, welcher Bedarf in den Unternehmen besteht, aber auch mögliche Hürden identifiziert.“

Während Prof. Henns Teilprojekt Unternehmen und international Arbeitskräfte befragen wird, kümmert sich Prof. Übelmesser um die Befragung von internationalen Studierenden und Hochschulen. „Wir wollen mehr zu den Kommensmotiven und Bleibeabsichten erfahren, auch wie sich diese im Verlauf des Studiums verändern“, differenziert Prof. Übelmesser. „Die Hochschulen werden wir zu Best-Practice-Aktivitäten befragen.“ Für das gesamte Projekt steht die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse in zielgerichtete Maßnahmen im Vordergrund, so Prof. Übelmesser. Dr. Claudia Hillinger, Leiterin des Internationalen Büros an der FSU Jena, zeichnet sich für die Vermittlung von Studierenden als Praktikanten in die Wirtschaft verantwortlich. „Wir wollen konkret Thüringer Unternehmen bei der Suche nach geeigneten internationalen Praktikanten und Studierenden für Abschlussarbeiten unterstützen, unseren ausländischen Studierenden durch die Möglichkeit eines Praktikums den Einstieg in den Arbeitsmarkt in Thüringen erleichtern und vor allem auch beim Matchingprozess behilflich sein. Interessierte Unternehmen können sich bei uns melden.“

Wilfried Röpke freut sich über die Zusammenarbeit. „Mit der Jenaer Allianz für Fachkräfte, sowie unserem Willkommensservice und dem International Club Jena engagieren wir uns als Wirtschaftsförderung bereits für eine nachhaltige Willkommenskultur und werden unsere Erfahrungen mit einbringen“, betont er. „Um die Aufgeschlossenheit von Unternehmen weiter zu fördern, wollen wir den Austausch rund um das Thema hochqualifizierte internationale Fachkräfte im Rahmen einer neuen Steuergruppe mit Personalverantwort-lichen aus regionalen Unternehmen und Einrichtungen anregen. Ein erstes Kick-Off Treffen hat bereits stattgefunden.“ Geeignete Maßnahmen zur interkulturellen Öffnung sollen identifiziert und sichtbar gemacht und darüber hinaus im Rahmen eines Unternehmenspreises anerkannt werden, so Röpke.

Hintergrund: Das transdisziplinäre Projekt HiTh untersucht, inwiefern internationale Studierende und hochqualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland dem massiven Rückgang des Fachkräftepotenzials in Thüringen entgegenwirken können. Konkret zielt es darauf ab, internationale Studierende für den Wirtschaftsstandort Thüringen durch einen erleichterten Übergang in den lokalen und regionalen Arbeitsmarkt zu gewinnen sowie Unternehmen für das Potenzial zu sensibilisieren, um in Thüringen befindliche hochqualifizierte internationale Fachkräfte langfristig im Freistaat zu halten und Thüringen im Ausland als interessanten Arbeitsort noch bekannter zu machen. Das Projekt wird gemeinsam vom Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, dem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie und dem Internationalen Büro der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena mbH durchgeführt. Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und wird durch den Freistaat Thüringen mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.





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