Thema „Straßenbeleuchtung“: Jenaer FSU-Experte meint „Grübeln und Reinsteigern“, das störe den Schlaf, die Straßenlaterne jedoch nur „ganz wenig“

02.03.17 • JEZT AKTUELL, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKeine Kommentare zu Thema „Straßenbeleuchtung“: Jenaer FSU-Experte meint „Grübeln und Reinsteigern“, das störe den Schlaf, die Straßenlaterne jedoch nur „ganz wenig“

JEZT - LED-Straßenbeleuchtung in der Prüssingstraße - Foto © Stadt Jena KSJ Vitzthum

LED-Straßenbeleuchtung in der Prüssingstraße – Foto © KSJ Peter Vitzthum

JEZT Tafel Artikel ÜbernahmeIn einem bemerkenswerten Artikel berichtete die Ostthüringer Zeitung (OTZ) am 25.02.2017 über die Auswirkungen von Straßenlaternen auf das Schlafverhalten der Menschen. Unter anderem schreibt die OTZ:

„Der Unmut vieler Jenaer war erheblich, nachdem die Stadt 11.000 Straßenleuchten von der Natriumdampf- auf die LED-Technologie umgestellt hat. Kalt und schlafstörend, dieses neue Licht mit seinem hohen Blauanteil! – So das Urteil. Schon wahr, diese Art Licht unterdrücke stärker die Ausschüttung des Melatonins, des „Dunkelheitshormons“, das den Schlaf anstößt, sagt Matthias Schwab. Der international renommierte Neurologie-Professor gibt aber zu bedenken: „Wie praktisch relevant ist das? Wie hell ist es wirklich im Schlafzimmer?“

JEZT - LED-Straßenbeleuchtung in der Johann-Friedrich-Straße - Foto © Stadt Jena KSJ Vitzthum

LED-Straßenbeleuchtung in der Johann-Friedrich-Straße – Foto © KSJ Peter Vitzthum

Der Schlaf ist einer der Forschungsschwerpunkte des Neurologen. Und so leitet er am Uni-Klinikum seit 15 Jahren das interdisziplinäre Schlaflabor. (…) Seines Erachtens müsse man das LED-Problem pragmatisch getrennt anschauen . – Hier das übergeordnete Interesse, die Straßen hell zu halten, da das persönliche Interesse, dieses Licht nicht im Schlafzimmer haben zu wollen. Er wage aber zu fragen, ob das Problem („Ich sag es mal ganz böse“) nicht leicht zu umschiffen wäre? – Nämlich mit passendem Vorhang.

Die Wirkweise des Melatonins müsse man als fließenden Prozess verstehen, so erläutert Schwab: Wie viel Licht ist im Raum? Wie lichtempfindlich ist der Betroffene? Auch spiele eine Rolle, wie müde jemand am Abend ist. „Wer abgearbeitet nach Hause kommt, hat einen ganz anderen Schlafdruck.“ Wiederum hätten ältere Menschen tendenziell einen schlechteren Schlaf, weil der Schlafanstoß des Melatonins nicht mehr so groß sei.

80 Prozent der Schlafstörungen seien psychogener Natur, der Rest entfalle auf Depressionen und „ganz wenig“ auf organische Ursachen. Gerate man aber etwa nach Stress ins Grübeln, könne man nicht einschlafen. „Im Bett liegen, nachdenken, sich ärgern und in eine Spirale reinsteigern – das ist nicht vorwurfbehaftet; das ist ganz natürlich. Dieses Reinsteigern ist ganz oft die Ursache für Schlafstörungen.

(Hinweise: Die Wiedergabe von Teilen des Zeitungsberichtes erfolgte mit freundlicher Genehmigung der Mediengruppe Thüringen! –Der Artikel ist zuerst erschienen auf dem Blog „Straßenbaubeiträge“ der Stadt Jena.) – Lesen Sie HIER den gesamten Zeitungsartikel!





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