„Gekommen um zu bleiben“: Wagenbürger stellten sich dem Ortsteilrat Löbstedt vor und kündigen weiteren „Nachwuchs“ an
In seiner jüngsten öffentlichen Sitzung empfing der Ortsteilrat Löbstedt am Montagabend ungewöhnliche Gäste: sog. Wagenbürger. Der Hintergrund ist, dass sich Am Steinbach in unmittelbarer Nähe zur ÜAG Jena* am Ufer der Saale seit einiger Zeit mehrere Wagen einer Wagenburg befinden, die dort nach langer Suche und mit dem Wohlwollen des Jenaer Oberbürgermeisters endlich ihre Heimstatt gefunden zu haben scheinen.
Dies berichteten die jungen Naturfreunde im Ortsteilrat und räumten gleich mit möglichen Vorurteilen auf. So gehen alle einer beruflichen Tätigkeit nach, haben sich bis auf weiteres ein Toilettenhäuslein zugelegt und sammeln ihren Müll vorbildlich in gelben, blauen und schwarzen Tonnen, die vor einem der Wagen stehen. Vor allem von Seiten der benachbarten Kleingärtner waren in Löbstedt Fragen laut geworden, hatten diese doch von der Stadt Jena teils erhebliche Auflagen bekommen, was Hygiene sowie die Strom- und Wasserversorgung ihrer Datschen betrifft.
Dieses soll bei den Wagenbürgern durch die ÜAG gGmbH Jena sichergestellt werden; derzeit laufen dort aber noch die notwendigen Umbau- und Vorbereitungsarbeiten – deshalb auch die mobile Toilette als Zwischenlösung. Und den Strom generieren sich die Naturfreunde u.a. durch eine Solaranlage auf einem der Wagen selbst. Von Seiten der Wagenbürer ist zu vernehmen, dass man sich sogar eine Mitwirkung an den Feierlichkeiten „800 Jahre Löbstedt“ im Juni 2018 vorstelen kann, schließlich liegt ihre neue Heimstatt nun in diesem Ortsteil. Bis Sommer 2018 sollen weitere Wagen folgen, so dass am jetzigen Standort bereits in Kürze eine kleine soziokulturelle Kommune entstehen könnte.
* = ÜAG steht für: „Über Alle Grenzen“
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