Die Ausstellung „Korrespondenzen. Autographen – Silhouetten – Collagen von Birger Jesch“ läuft noch bis zum 1. März im Romantikerhaus

07.01.20 • JEZT AKTUELL, KULTUR & BILDUNG, NEWSCONTAINER, POLITIK & URBANES LEBEN, START, UNSER JENAKommentare deaktiviert für Die Ausstellung „Korrespondenzen. Autographen – Silhouetten – Collagen von Birger Jesch“ läuft noch bis zum 1. März im Romantikerhaus

Blick in die Birger Jesch-Ausstellung. – Foto © Romantikerhaus

(Romantikerhaus Jena) – Der Künstler Birger Jesch begann 2007 befreundete Künstler sowie Bekannte aus der subkulturellen Szene der DDR als Silhouetten zu porträtieren. Seit den späten 1970ern ist er Aktivist im Internationalen Mail Art Netzwerk. Birger Jeschs Korrespondenzen mit Freunden und Künstlern findet als Kommunikationsform Vorbilder bei den Frühromantikern. Ihre Briefwerke waren Spiegel der Epoche und ihres interkulturellen Schaffens. Angeregt zu dem Projekt „Schattenalbum“ wurde Jesch auch durch das Buch „Weimarer Schattengeister“ von Fritz Karl Voß aus dem Jahr 1922. Darin sind Scherenschnitte konservativer Weimarer Prominenter deren Sinnsprüchen gegenübergestellt.

Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts erschienen in Europa die ersten Profilportraits in Form von Schattenrissen. Der französische Finanzminister Etiennes de Silhouette, der am Hof Ludwig des XV. die knappen Kassen verwalten musste, bevorzugte diese ebenso sparsamen wie ausdrucksstarken Bilder. Um 1760 begann sich diese Darstellungsform zur Mode bei Adel und aufgeklärter bürgerlicher Elite zu entwickeln. Das aktuelle Poesiealbum von Birger Jesch verbindet die Porträts mit Lebensweisheiten und Statements der Dargestellten zu Leben und Kunst. Collagenserien aus Briefumschlagfragmenten und collaborative Arbeiten ergänzen die Ausstellung.

Birger Jesch, Marktplatz/Die blaue Stunde, 2014,- Collage © Birger Jesch

Die Ausstellung „Korrespondenzen. Autographen – Silhouetten – Collagen von Birger Jesch“ läuft noch bis einschließlich 1. März 2020 im Romantikerhaus Jena während der regulären Öffnungszeiten.

Hintergrund: Im ehemaligen Wohnhaus des Philosophen Johann Gottlieb Fichte befindet sich heute das einzige Museum zur literarischen Frühromantik weltweit. Jena stellte kurz vor 1800 einen Anziehungspunkt der geistigen Elite in Deutschland dar. Im Umfeld Schillers und Fichtes versammelten sich mit den Gebrüdern Schlegel, Friedrich Schelling und zeitweilig auch Novalis wichtige Programmatiker der neuen geistigen Strömung in Jena. Caroline Schlegel und Sophie Mereau haben maßgeblich zum geistig-intellektuellen Klima beigetragen. Dieser geistigen Blüte wird auf drei Etagen nachgegangen. Zudem finden Sonderausstellungen zu literaturgeschichtlichen und künstlerischen Themen statt.





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